41,5% entfallen auf stationäre Versorgung
Wien (statistik austria) – Die laufenden Gesundheitsausgaben einschließlich der Ausgaben für
Langzeitpflege stiegen in Österreich im Jahr 2016 leicht auf 10,4% (2015: 10,3%) des Bruttoinlandsprodukts
(BIP). Insgesamt betrugen 2016 die Ausgaben für Gesundheitsleistungen und -güter laut Statistik Austria
36.876 Mio. Euro. Im Vergleich zu 2015 erhöhten sich die Gesundheitsausgaben nominell (zu laufenden Preisen)
um 1.245 Mio. Euro. Diese Daten wurden gemäß der Berechnungsmethode des international vergleichbaren
System of Health Accounts (SHA) ermittelt.
74,1% der laufenden Gesundheitsausgaben werden öffentlich finanziert
Bund, Länder, Gemeinden sowie die Sozialversicherungsträger kamen 2016 für 74,1% bzw. 27.331
Mio. Euro der laufenden Gesundheitsausgaben auf. Die restlichen Ausgaben in Höhe von 9.545 Mio. Euro wurden
durch private Haushalte, freiwillige Krankenversicherungen, private Organisationen ohne Erwerbszweck sowie Unternehmen
getragen.
Stationäre Versorgung mit Abstand bedeutendste Ausgabenkategorie
Für stationäre Leistungen (inkl. tagesklinischer Fälle) in Krankenanstalten, Kur- und Pflegeheimen
sowie Rehabilitationseinrichtungen wurden 2016 öffentliche und private Mittel in Höhe von 15.309 Mio.
Euro bzw. 41,5% aller laufenden Gesundheitsausgaben ausgegeben. 9.259 Mio. Euro und somit rund ein Viertel der
laufenden Gesundheitsausgaben wurden für ambulante Leistungen verwendet. Weitere 16,9% der Ausgaben (6.239
Mio. Euro) entfielen auf pharmazeutische Erzeugnisse und medizinische Ge- und Verbrauchsgüter (u. a. Arzneimittel,
Sehbehelfe, Hörhilfen oder orthopädische Hilfsmittel). Die restlichen Ausgaben verteilten sich auf die
Bereiche häusliche Langzeitpflege (7,1%), Verwaltung (4,2%), Hilfsleistungen der Gesundheitsversorgung (3,0%
– u. a. Laborleistungen, bildgebende Diagnoseverfahren, Krankentransport oder Rettungsdienste) und Prävention
(2,2%).
International liegt Österreich auf Platz 10 der Gesundheitsausgaben
Im OECD-Vergleich liegt Österreich mit einem Anteil der laufenden Gesundheitsausgaben am BIP von 10,4%
auf dem zehnten Platz, somit nahezu gleichauf mit Belgien und Dänemark und im oberen Mittelfeld der 35 OECD-Mitgliedstaaten.
Angeführt wird der OECD-Vergleich erneut von den USA mit laufenden Gesundheitsausgaben in der Höhe von
17,2% des BIP, gefolgt von der Schweiz mit 12,4%. Der OECD-Durchschnitt der laufenden Gesundheitsausgaben beträgt
9,0% des BIP, jener der 22 EU-Mitgliedstaaten in der OECD beläuft sich auf 8,8% des BIP.
Ausgaben für Langzeitpflege betragen 14,6% der gesamten laufenden Gesundheitsausgaben
Im Jahr 2016 wurden 5.402 Mio. Euro für Langzeitpflege gemäß SHA ausgegeben. Diese verteilen
sich zu 2.808 Mio. Euro auf die Versorgung in Pflegeheimen (52,0%) und zu 2.594 Mio. Euro auf die häusliche
Pflege (48,0%). Die laufenden Ausgaben für Langzeitpflege machten 2016 in Summe 14,6% der gesamten laufenden
Gesundheitsausgaben aus, bei Einführung des Pflegegeldes im Jahr 1993 lag dieser Anteil noch bei 12,4%. Im
Vergleich zum Vorjahr 2015 (5.268 Mio. Euro) sind die Ausgaben für Langzeitpflege um 2,5% gestiegen. Das Ausgabenwachstum
hat sich in den letzten Jahren trotz demographischen Wandels deutlich abgeschwächt.
Rund 11 Mrd. Euro an öffentlichen Mitteln wurden für Fondskrankenanstalten aufgewendet
Für den laufenden Betrieb der Fondskrankenanstalten inklusive Spitalsambulanzen beliefen sich die öffentlichen
Ausgaben 2016 auf 10.973 Mio. Euro. Den Großteil der Ausgaben trugen die Sozialversicherungsträger mit
einem Ausgabenanteil von 45,5% (4.992 Mio. Euro), danach folgten die Bundesländer mit 32,5% (3.563 Mio. Euro)
sowie der Bund mit 11,5% (1.258 Mio. Euro) und die Gemeinden mit 10,6% (1.159 Mio. Euro).
Die höchsten Ausgaben im Jahr 2016 verzeichnete Wien mit 3.075 Mio. Euro, die niedrigsten das Burgenland mit
244 Mio. Euro. Dies spiegelt in erster Linie die unterschiedliche Einwohnerzahl der Bundesländer bzw. die
Anzahl der versorgten Patientinnen und Patienten wider. Die Ausgaben stiegen zwischen 2004 und 2016 in den einzelnen
Bundesländern unterschiedlich stark: Vorarlberg (+5,5%) und Salzburg (+5,1%) wiesen die höchsten durchschnittlichen
Ausgabensteigerungen pro Jahr auf, Kärnten und Oberösterreich verbuchten mit +2,9% bzw. +3,7% pro Jahr
die geringsten durchschnittlichen Anstiege.
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen zu den Gesundheitsausgaben nach System of Health Accounts finden
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