Brüssel/Hörsching (bmlv) - Die Europäische Union entschloss sich 2005 zur Aufstellung eines gemeinsamen
Einsatzverbandes, der ständig präsent ist und halbjährlich neu aufgestellt wird. Diese schnell verfügbare
Eingreifkraft bezeichnet man als "EU-Battlegroup". Sie besteht aus bis zu 2.500 Soldaten mehrerer Mitgliedstaaten.
Im Ernstfall ist eine EU-Battlegroup innerhalb von fünf Tagen einsatzbereit und kann bis zu 30 Tage autark
in einem Einsatzgebiet handeln.
520 Soldaten
Das Bundesheer unterstützt seit 1. Jänner mit 520 Soldaten die EU-Battlegroup des ersten Halbjahres
2018. Den Großteil der österreichischen Kräfte stellen das Panzergrenadierbataillon 13 aus Ried
im Innkreis und das Panzergrenadierbataillon 35 aus Großmittel, beide Bataillone gehören zur 4. Panzergrenadierbrigade.
Die Besonderheit dabei ist, dass erstmals auch 20 Schützenpanzer "Ulan" für die EU bereitgehalten
werden.
Gemeinsame Übungen
Nach gemeinsamen Trainings und Übungen stehen diese Soldaten von 1. Jänner bis 30. Juni 2018 in Bereitschaft,
um auf Beschluss des Rates der Europäischen Union eingesetzt zu werden. Auf nationaler Ebene sind ein Beschluss
im Ministerrat und die Zustimmung des Hauptausschusses des Nationalrates vor einer tatsächlichen Entsendung
notwendig.
Aufgabengebiete einer EU-Battlegroup sind:
- Humanitäre Aufgaben,
- Rettungseinsätze,
- friedenserhaltende Aufgaben bis hin zu
- Kampfeinsätze bei der Krisenbewältigung einschließlich
friedensschaffender Maßnahmen und Terrorismusbekämpfung.
Österreichische Soldaten stehen für Europa bereit
Das Panzergrenadierbataillon 13 aus Ried im Innkreis und das Panzergrenadierbataillon 35 aus Großmittel stellen
jeweils eine mechanisierte Infanteriekompanie, die mit den Schützenpanzern ausgerüstet sind. Die Versorgung
und nationale Führung aller österreichischen Truppen im Einsatzraum stellt ebenfalls das Panzergrenadierbataillon
13 mit einem Bataillonskommando und einer verstärkter Stabskompanie sicher.
Die Einsatzvorbereitung wurde 2017 auch im Rahmen multinationaler Übungen in den Niederlanden und in Deutschland
abgeschlossen. Im Rahmen der internationalen Zertifizierungsübungen erlangten alle beteiligten Kräfte,
darunter auch die Österreicher, den Status "Combat ready".
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