Regierung will alles unternehmen, um
 Weltkulturerbestatus für Wien zu erhalten

 

erstellt am
02. 02. 17
13:00 MEZ

Österreich schlägt in Stellungnahme an UNESCO Expertenworkshop & Prüfung der städtebaulichen Entwicklung vor – Einladung einer offiziellen Advisory Mission der UNESCO
Paris/Wien (bka) - "Die Bewahrung des kulturellen Erbes ist ein großes Anliegen dieser Bundesregierung. Daher ist auch im Regierungsprogramm verankert, dass wir unseren Beitrag dazu leisten wollen, alle österreichischen UNESCO-Welterbestätten zu erhalten. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, dass der Weltkulturerbe-Status des historischen Zentrums Wiens erhalten bleibt", sagte Kunst- und Kulturminister Gernot Blümel am 1. Feber in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Vizekanzler Heinz-Christian Strache zum Thema "Weltkulturerbe Wien" im Bundeskanzleramt.

Anlass für die Pressekonferenz war der an die UNESCO übermittelte Bericht, in dem das Bundeskanzleramt darauf reagiert, dass das historische Zentrum Wiens im vergangenen Juli auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt wurde. Sollten die Vorgaben des Welterbe-Komitees nicht ausreichend umgesetzt werden, droht der Wiener Innenstadt die Aberkennung des Welterbestatus. Für Vizekanzler Strache wäre dies "eine Schande für unser Land", umso mehr als Österreich im Jahr 2018 sein 70-jähriges Jubiläum der UNESCO-Mitgliedschaft feiere. Auch Kulturminister Blümel fand klare Worte: "Seit Jahren geht die rot-grüne Wiener Stadtregierung unehrlich und fahrlässig mit dem Welterbestatus Wiens um. Als Bundesregierung haben wir uns daher dazu entschieden, den diesjährigen Bericht nicht einfach durchzuwinken. Stattdessen suchen wir den Dialog mit den beteiligten Vertragspartnern und haben in unserem Report ganz konkrete Maßnahmen vorgesehen, um unser Ziel zu erreichen: Dass Wien wieder von der roten Liste gestrichen wird und der Weltkulturerbestatus erhalten bleibt."

Zunächst soll ein Expertenworkshop unter der Beteiligung unabhängiger Fachleute abgehalten werden. Zudem werde die Bundesregierung einen "Heritage Impact Assessment Report" beauftragen, um die städtebauliche Entwicklung im betroffenen Bereich zu prüfen. Auf Basis dieser beiden Maßnahmen soll dann im Frühherbst 2018 eine offizielle "Advisory Mission" mit der UNESCO stattfinden. "Damit wollen wir zu einem konstruktiven Prozedere beitragen und alles unternehmen, um den Kulturerbestatus für Wien zu erhalten", so der Kulturminister.

     

Vassilakou: Stadt Wien in engem Austausch mit UNESCO
UNESCO-Delegation kommt bereits im März nach Wien
Wien (rk) - Anlässlich der Pressekonferenz von Vizekanzler Strache und Kanzleramtsminister Gernot Blümel zum Thema Welterbe verweist Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou auf die bereits im Herbst 2017 gestartete direkte Kommunikation mit der UNESCO, die in engster Abstimmung mit dem Bundeskanzleramt läuft.

Schon im März 2018 wird auf Einladung des Bundeskanzleramts eine Delegation von UNESCO-Experten Wien besuchen und gemeinsam mit der Stadt Wien und dem Bundeskanzleramt offene Fragen klären. Der von Minister Blümel vorgeschlagene Frühherbst erscheint der Stadt Wien zu spät, wenn man den Dialog mit der UNESCO ernsthaft suchen möchte.

„Die Stadt Wien unternimmt alles, um die UNESCO umfassend zu informieren und hat dafür gemeinsam mit dem Bundeskanzleramt einen Dialogprozess mit der UNESCO gestartet. Strache missbraucht den alljährlichen Statusbericht an die UNESCO, um von den Skandalen seiner Partei abzulenken. Die permanenten Naziskandale rund um FPÖ-Mitglieder richten international riesigen Schaden an. Die Stadt Wien kommt allen Wünschen der UNESCO nach Information akribisch nach und sucht gemeinsam mit dem Kanzleramt proaktiv das Gespräch mit der UNESCO“, so Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou.

Insbesondere sollen bei dem Experten-Meeting im März entlang der Beschlüsse des UNESCO-Komitees vom Juli 2017 in Krakau folgende Themen behandelt werden:

  • Vor-Ort Abklärung des geplanten Projekts am Heumarkt und Besichtigung der Welterbestätte und insbesondere des Areals Eislaufverein-Heumarkt und darauf aufbauend Diskussion und Analyse, ob das angesprochen Projekt negative Auswirkungen auf das historische Zentrum Wiens hat.
  • Vorstellung und Diskussion des „Wiener Hochhauskonzepts“
  • Vorstellung und Diskussion des Beschlusses des Wiener Gemeinderats vom 5.5.2017, in der Wiener Innenstadt keine Hochausstandorte zu ermöglichen
  • Abklärung, welche weiteren Informationen zum Karlsplatz übermitteln wären.

Der alljährliche Statusbericht ist nicht die abschließende Information an das Welterbekomitee, sondern ein alljährlicher Routinevorgang. Zum Thema „Heumarkt“ sind sehr viel weitreichendere Maßnahmen im Gange, die die Stadt Wien gemeinsam mit dem zuständigen Bundeskanzleramt plant und durchführt.

 

 

 

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