Österreich schlägt in Stellungnahme an UNESCO Expertenworkshop & Prüfung
der städtebaulichen Entwicklung vor – Einladung einer offiziellen Advisory Mission der UNESCO
Paris/Wien (bka) - "Die Bewahrung des kulturellen Erbes ist ein großes Anliegen dieser Bundesregierung.
Daher ist auch im Regierungsprogramm verankert, dass wir unseren Beitrag dazu leisten wollen, alle österreichischen
UNESCO-Welterbestätten zu erhalten. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, dass der Weltkulturerbe-Status des
historischen Zentrums Wiens erhalten bleibt", sagte Kunst- und Kulturminister Gernot Blümel am 1. Feber
in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Vizekanzler Heinz-Christian Strache zum Thema "Weltkulturerbe Wien"
im Bundeskanzleramt.
Anlass für die Pressekonferenz war der an die UNESCO übermittelte Bericht, in dem das Bundeskanzleramt
darauf reagiert, dass das historische Zentrum Wiens im vergangenen Juli auf die Rote Liste des gefährdeten
Welterbes gesetzt wurde. Sollten die Vorgaben des Welterbe-Komitees nicht ausreichend umgesetzt werden, droht der
Wiener Innenstadt die Aberkennung des Welterbestatus. Für Vizekanzler Strache wäre dies "eine Schande
für unser Land", umso mehr als Österreich im Jahr 2018 sein 70-jähriges Jubiläum der UNESCO-Mitgliedschaft
feiere. Auch Kulturminister Blümel fand klare Worte: "Seit Jahren geht die rot-grüne Wiener Stadtregierung
unehrlich und fahrlässig mit dem Welterbestatus Wiens um. Als Bundesregierung haben wir uns daher dazu entschieden,
den diesjährigen Bericht nicht einfach durchzuwinken. Stattdessen suchen wir den Dialog mit den beteiligten
Vertragspartnern und haben in unserem Report ganz konkrete Maßnahmen vorgesehen, um unser Ziel zu erreichen:
Dass Wien wieder von der roten Liste gestrichen wird und der Weltkulturerbestatus erhalten bleibt."
Zunächst soll ein Expertenworkshop unter der Beteiligung unabhängiger Fachleute abgehalten werden. Zudem
werde die Bundesregierung einen "Heritage Impact Assessment Report" beauftragen, um die städtebauliche
Entwicklung im betroffenen Bereich zu prüfen. Auf Basis dieser beiden Maßnahmen soll dann im Frühherbst
2018 eine offizielle "Advisory Mission" mit der UNESCO stattfinden. "Damit wollen wir zu einem konstruktiven
Prozedere beitragen und alles unternehmen, um den Kulturerbestatus für Wien zu erhalten", so der Kulturminister.
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Vassilakou: Stadt Wien in engem Austausch mit UNESCO
UNESCO-Delegation kommt bereits im März nach Wien
Wien (rk) - Anlässlich der Pressekonferenz von Vizekanzler Strache und Kanzleramtsminister Gernot Blümel
zum Thema Welterbe verweist Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou auf die bereits im Herbst 2017 gestartete
direkte Kommunikation mit der UNESCO, die in engster Abstimmung mit dem Bundeskanzleramt läuft.
Schon im März 2018 wird auf Einladung des Bundeskanzleramts eine Delegation von UNESCO-Experten Wien besuchen
und gemeinsam mit der Stadt Wien und dem Bundeskanzleramt offene Fragen klären. Der von Minister Blümel
vorgeschlagene Frühherbst erscheint der Stadt Wien zu spät, wenn man den Dialog mit der UNESCO ernsthaft
suchen möchte.
„Die Stadt Wien unternimmt alles, um die UNESCO umfassend zu informieren und hat dafür gemeinsam mit dem Bundeskanzleramt
einen Dialogprozess mit der UNESCO gestartet. Strache missbraucht den alljährlichen Statusbericht an die UNESCO,
um von den Skandalen seiner Partei abzulenken. Die permanenten Naziskandale rund um FPÖ-Mitglieder richten
international riesigen Schaden an. Die Stadt Wien kommt allen Wünschen der UNESCO nach Information akribisch
nach und sucht gemeinsam mit dem Kanzleramt proaktiv das Gespräch mit der UNESCO“, so Wiens Vizebürgermeisterin
Maria Vassilakou.
Insbesondere sollen bei dem Experten-Meeting im März entlang der Beschlüsse des UNESCO-Komitees vom Juli
2017 in Krakau folgende Themen behandelt werden:
- Vor-Ort Abklärung des geplanten Projekts am Heumarkt
und Besichtigung der Welterbestätte und insbesondere des Areals Eislaufverein-Heumarkt und darauf aufbauend
Diskussion und Analyse, ob das angesprochen Projekt negative Auswirkungen auf das historische Zentrum Wiens hat.
- Vorstellung und Diskussion des „Wiener Hochhauskonzepts“
- Vorstellung und Diskussion des Beschlusses des Wiener Gemeinderats
vom 5.5.2017, in der Wiener Innenstadt keine Hochausstandorte zu ermöglichen
- Abklärung, welche weiteren Informationen zum Karlsplatz
übermitteln wären.
Der alljährliche Statusbericht ist nicht die abschließende Information an das Welterbekomitee, sondern
ein alljährlicher Routinevorgang. Zum Thema „Heumarkt“ sind sehr viel weitreichendere Maßnahmen im Gange,
die die Stadt Wien gemeinsam mit dem zuständigen Bundeskanzleramt plant und durchführt.
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