Österreich rüstet sich für Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts
Wien (bmdw) - Quantentechnologien zählen zu den Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts
und die Quantenforschung ist auch im Regierungsprogramm explizit verankert. Die Quantentechnologien haben wachsendes
Potenzial für Anwendungen in Wirtschaft und Gesellschaft, bspw. im Bereich der (abhör)sicheren Informationsübermittlung,
der verbesserten medizinischen Diagnostik oder der präziseren Wettervorhersagen.
Wirtschafts- und Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck und Forschungsminister Heinz Faßmann
setzen nun konkrete Schritte, um die etablierte Forschungsrichtung der Quantentechnologie weiter zu forcieren und
nutzbar zu machen und international die österreichische Spitzenposition auf dem Gebiet der Quantenforschung
kontinuierlich zu stärken. Beide Ressorts ermöglichen der Uni Innsbruck bzw. der Forschungsförderungsgesellschaft
eine Beteiligung in Höhe von jeweils fünf Millionen Euro an dem Spin-off Alpine Quantum Technologies
GmbH (AQT) in Innsbruck.
Besonders im Hinblick auf internationale Wettbewerbsfähigkeit und Anwendungsmöglichkeiten haben Quantentechnologien
ein wachsendes Potenzial. „Die Bundesregierung investiert hier in die Zukunft und Wettbewerbsfähigkeit Österreichs.
Der Standort braucht Innovation und Mut für Neues. Zudem wachsen F&E-intensive Unternehmen dynamischer,
haben höhere Exportanteile und bewältigen Wirtschaftskrisen leichter", unterstreicht Wirtschafts-
und Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck. Aktuelle Studien prognostizieren Quantencomputern bis
2020 ein Marktvolumen von rund einer Milliarde Dollar bei Wachstumsraten zwischen 20 und 35 Prozent jährlich.
„Global Player wie IBM, Google oder Microsoft investieren in Milliardenhöhe und forschen unter Hochdruck an
der Entwicklung von Quantencomputern, das zeigt den Stellenwert, der neuen Technologie. Wir haben jetzt die einmalige
Chance, einen wissenschaftlichen Vorsprung in einen wirtschaftlichen Vorteil umzuwandeln und das in einem Zukunftsfeld
mit enormen Potential", so die Wirtschaftsministerin.
In Zukunft erwarten sich die Forscher Problemlösungen, die mit klassischen Rechnern nur in sehr langer Zeit
oder gar nicht bearbeitet werden können. So wird der Quantencomputer künftig viele Bereiche beeinflussen
und verbessern – angefangen von der abhörsicheren Kommunikation über die Verschlüsselung großer
Datenmengen bis hin zur Navigation und Ortung von selbstfahrenden Objekten. „Der Quantencomputer ist für Österreich
ein weiterer Schritt zum europäischen sowie internationalen Innovation Leader. Im Zuge der ‚zweiten Quantenrevolution'
haben wir die Chance, gänzlich neue Märkte zu erschließen und als Wirtschafts- und Forschungsstandort
zu glänzen. Jeder in Forschung investierte Euro ist ein investierter Euro in unsere Zukunft, in einen starken
Wirtschaftsstandort und damit in die Zukunft unserer Kinder. Österreich soll in Zukunft als Innovationslokomotive
Europas wahrgenommen werden."
„Österreich zählt international zu den herausragendsten Standorten für Forschungen im Bereich der
Quantenphysik und Quantentechnologie. Die österreichischen Quantenphysiker zählen zur Weltspitze, das
gilt insbesondere für den Standort Innsbruck und für die renommierten und vielfach ausgezeichneten Forscher
wie Prof. Rainer Blatt und Prof. Peter Zoller. Dieser bestehende Schwerpunkt muss insbesondere im Hinblick auf
internationale Wettbewerbsfähigkeit und Anwendungsmöglichkeiten ausgebaut werden", hebt Faßmann
die hohe Bedeutung des Projekts hervor.
Aktuell laufen bereits Gespräche zwischen der Uni Innsbruck, der FFG und der AQT zur organisatorischen Umsetzung.
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