Weltkrebstag: Weltweit jährlich
 rund 12 Millionen Krebsdiagnosen

 

erstellt am
01. 02. 17
13:00 MEZ

Grazer ExpertInnen arbeiten interdisziplinär an neuen Diagnose- und Therapieoptionen
Graz (universität) - Diagnose Krebs: Nach Angaben der Union for International Cancer Control (UICC) erkranken weltweit jährlich etwa zwölf Millionen Menschen an Krebs. Der 2006 von der UICC und der WHO initiierte Weltkrebstag rückt am 4. Februar vor allem die Präventionsmöglichkeiten in den Mittelpunkt und gibt Anlass, über neue Diagnose- und Therapiemöglichkeiten zu informieren. Auch das Grazer Comprehensive Cancer Center (CCC-Graz) setzt hier in Lehre, Forschung und PatientInnenbetreuung wichtige Zeichen.

Neue Diagnose- und Behandlungsmethoden schenken Lebensqualität
In der Diagnose und Behandlung der Krebserkrankung hat die Wissenschaft bereits viel erreicht, um Heilungschancen, Lebenserwartung und Lebensqualität von Patientinnen und Patienten mit der kontinuierlichen Entwicklung neuer Therapiemöglichkeiten entscheidend zu verbessern. „Neue Technologien ermöglichen zudem einen sehr zielgerichteten Einsatz von Krebsmedikamenten, sodass die sogenannte personalisierte Krebstherapie zunehmend Realität wird“, so Univ.-Prof.in Dr.in Karin Kapp, Sprecherin des Comprehensive Cancer Center Graz und Vorständin der Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie am LKH-Universitätsklinikum Graz sowie ihr Kollege Univ.-Prof. Dr. Herbert Stöger, Leiter der Klinischen Abteilung für Onkologie und Vorstandsmitglied des CCC-Graz.

So werden beispielsweise die Entwicklungen in der medikamentösen Tumortherapie durch die Fortschritte in der Strahlentherapie effektiv ergänzt. Diese umfassen innovative Planungs- und Therapieansätze unter Einbeziehung moderner radiologischer Bildgebung, die eine sehr präzise Strahlenapplikation in allen Körperregionen unter Berücksichtigung atembedingter Lageveränderungen des Tumors ermöglichen. „Neue Techniken der Strahlentherapie ersetzen zum Teil bereits chirurgische Eingriffe als nichtinvasive Alternative oder werden postoperativ mit oder ohne begleitende medikamentöse Therapie eingesetzt“, beschreibt Karin Kapp die Entwicklungen in diesem Bereich der Krebstherapie. Von großer Bedeutung ist die Erforschung von immunmodulierenden Effekten der Strahlentherapie in Kombination mit der Immuntherapie.

CCC-Graz: Multidisziplinäre Forschung für Gesundheit
Neben der Grundlagenforschung nimmt die translational orientierte Forschung am CCC Graz einen hohen Stellenwert ein. „Ein schneller und effizienter Transfer von Forschungserkenntnissen in eine neue Therapie kann bei Krebserkrankung der lebensrettende Vorteil für die PatientInnen sein. Am Klinikum Graz möchten wir daher das Konzept der personalisierten Medizin als Weg vom Labor an die Klinik und wieder zurück etablieren. Die Zusammenarbeit aller Experten im CCC-Graz ermöglicht genau das“, erläutert Univ.-Prof. Dr. Gernot Brunner, Ärztlicher Direktor des LKH-Univ. Klinikum Graz. Dies erfordert intensiven wissenschaftlichen Austausch zwischen den ExpertInnen des LKH-Univ. Klinikum Graz sowie der Medizinischen Universität Graz, wobei hier stark in interdisziplinären Teams gearbeitet wird. Durch die Eröffnung des neuen MED CAMPUS Graz werden die Synergieeffekte zwischen Klinik und Vorklinik wesentlich verstärkt. Die erfolgreiche Zusammenarbeit spiegelt sich schon jetzt in gemeinsamen Projekten und Publikationen in international renommierten Fachzeitschriften wider.

„Innerhalb dieser wissenschaftlichen Projekte wird von den Grazer ExpertInnen in verschiedenen Feldern intensiv geforscht“, wie Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Sattler, Lehrstuhl für Molekularbiologie und Biochemie der Med Uni Graz und Mitglied des Vorstandes am CCC-Graz, beschreibt. So arbeiten die WissenschafterInnen etwa an der Entwicklung neuer Methoden zur Früherkennung von Krebs, wie beispielsweise durch die Analyse von zirkulierenden Tumorzellen oder Tumor-DNA im Blut. Aber auch die Tumoren selbst und vor allem deren molekulare Grundlagen sind Gegenstand gemeinsamer Forschungsprojekte. So dienen etwa die Charakterisierung des Tumormikromilieus, die Erforschung des Energiehaushaltes von Tumorzellen oder die Untersuchung von Tumormutationen dazu, wichtige Erkenntnisse über die Entstehung der Krebserkrankung zu erlangen, um daraus neue Therapieoptionen ableiten zu können.

Fokus Nichtraucherschutz: Zigarettenkonsum als Krankheitsrisiko
Das CCC-Graz ist sich seiner gesellschaftspolitischen Verantwortung bewusst und drückt dies durch regelmäßige Informationsveranstaltungen aus. Hier bildet neben der Information über neue Therapien vor allem die Krebsprävention einen thematischen Schwerpunkt. Neben vielen unterschiedlichen Faktoren ist das Rauchen ein sehr ernst zu nehmendes Krankheitsrisiko, wie es auch in der Tagespolitik im Zusammenhang mit dem Gesetz zum Nichtraucherschutz in der Gastronomie gerade heiß diskutiert wird. „In Österreich ist der Zigarettenkonsum überdurchschnittlich hoch und das Einstiegsalter bei Jugendlichen besonders niedrig. Als Mediziner kann man dem nicht länger zusehen, da vor allem das Rauchen an der Entstehung vieler Krebserkrankungen beteiligt ist”, so Univ.-Prof. Dr. Hellmut Samonigg, Rektor der Med Uni Graz und Initiator der Kampagne „Don’t Smoke“.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.ccc-graz.at

 

 

 

 

 

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