Natur- und Umweltschutzlandesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf will den aktuellen Herausforderungen
an die UNESCO-Welterbestätte Fertõ – Neusiedler See mit einem neuen Managementplan begegnen
Eisenstadt (blms) - Wo soll sich der Tourismus hin entwickeln? Wie wird das Thema Mobilität angegangen?
Gibt es einen Änderungsbedarf bei den „Kriterien für das Bauen“? Konkrete Antworten auf derartige Fragen
soll hinkünftig ein neuer Managementplan geben, der für das UNESCO-Weltkulturerbe Fertõ-Neusiedler
See erarbeitet wird. „Die Landschaft Fertõ-Neusiedler See wurde im Dezember 2001 in die UNESCO-Welterbeliste
aufgenommen. Der aktuell gültige Managementplan stammt aus dem Jahr 2003. In den vergangenen 16 Jahren hatte
die Region Welterbe mit ihren Ortschaften, Kulturgütern und Naturwerten rund um den Neusiedler See eine Reihe
von Herausforderungen, wie die Errichtung der Windparks, aber auch den Strukturwandel im Tourismus und in der Landwirtschaft
zu meistern. Der Umgang mit den Seeuferzonen und die Verbauung von neuen Flächen sind nach wie vor wesentliche
Themen. Deshalb benötigen wir einen neuen Managementplan für das UNESCO Welterbe, der auf diese aktuellen
Herausforderungen eingeht“, so Natur- und Umweltschutzlandesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf am 7. Feber in einer
gemeinsamen Pressekonferenz mit NR Bgm. Erwin Preiner, Welterbe-Vereinsobmann, dem 2. Landtagspräsident Ing.
Rudolf Strommer, Welterbe-Vereinsobmann-Stv., und Bildungsdirektor Mag. Heinz Zitz, LSR für Burgenland.
Dieser neue Plan wird mit einem Kostenaufwand von 210.000 Euro im Rahmen eines LEADER-Projekts erarbeitet. Ein
diesbezügliches Projekt ist bei der LAG-Nordburgenland Plus eingereicht und wurde durch den LAG-Vorstand bereits
abgesegnet. Der Managementplan soll ein zeitgemäßes und wirksames Instrumentarium sein. Ziel ist der
langfristig ausgerichtete Erhalt des Weltkulturerbes im Sinne der Welterbe-Konvention und im Sinne eines grenzüberschreitend
wirksamen Managementansatzes. Am Ende soll ein Managementplan, ein integratives Gesamtkonzept für die Welterberegion,
entstehen, das auf die Fragen der Gegenwart eingeht und eine Vision, eine ganzheitliche Richtung für die Entwicklung
der Welterbestätte vorgibt.
Für den nachhaltigen Erhalt des Welterbes ist es aber auch unumgänglich, dass in der Bevölkerung
ein Bewusstsein für den Welterbegedanken geschaffen wird. Eisenkopf dazu: „In der Arbeit im Gestaltungsbeirat,
der Bauvorhaben auf bestimmte Kriterien zum Welterbe prüft, haben wir oft gesehen, dass es immer leichter
über die Bühne geht, wenn die Gemeinden und auch die Bauwerber bereits das Welterbe in der Planungsphase
mit bedenken, denn je früher auf potentiell gefährdende Entwicklungen eingegangen werden kann, umso reibungsloser
ist dann die Umsetzung. Im Rahmen des Projekts ‚Inwertsetzung Welterbe‘ gehen wir mit Bauherrenkursen, mit Tourismusinformationen,
mit der Bewusstseinsbildung für die Gemeindeverantwortlichen genau darauf ein.“
Um mit dieser Sensibilisierung bereits bei den Jüngsten als Multiplikatoren zu beginnen, werden ab März
dieses Jahres auf der Basis inhaltlicher Wissensvermittlung, vor allem aber auf emotionaler Ebene diverse Schulaktionen
gestartet. Dazu gehört die Weiterbildung des Lehrpersonals zum Thema Welterbe im Rahmen der Pädagogischen
Hochschule, die Ausarbeitung von Unterrichtsmaterialien und Unterrichtsschwerpunkten, Exkursionen, sowie ein Welterbefilm
als wertvolles Anschauungsmaterial für Schulen. Auch die mobile Welterbe-Ausstellung soll vermehrt ihren Weg
in die Gemeinden bzw. in die Schulgebäude finden. Ebenso sollen ein neuer Internet-Auftritt der UNESCO-Welterbestätte
Fertõ-Neusiedler See sowie ein „Welterbetag“ am 26. Mai 2018 zur Bewusstseinsbildung beitragen.
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