Westachse auf Schiene

 

erstellt am
08. 02. 17
13:00 MEZ

Schulterschluss der beiden Verkehrsreferenten aus Vorarlberg und Tirol
Innsbruck/Bregenz (vlk) – Kooperation ist das Um und Auf im grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehr. Bei der gemeinsamen Pressekonferenz in Innsbruck präsentierten Tirols Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe und ihr Vorarlberger Amtskollege Landesrat Johannes Rauch am 8. Feber Erfolge und Herausforderungen der Öffi-Westachse.

Die beiden Länder Tirol und Vorarlberg sind mittlerweile ein dynamischer Lebensraum, dessen Bewohnerinnen und Bewohner zu Arbeits- und Ausbildungszwecken aber auch zu Freizeitzwecken zunehmend überregional in Bewegung sind. Dafür, dass dieser Entwicklung Rechnung getragen wird, setzen sich die Mobilitätslandesräte beider Länder seit Jahren ein. Von einem besonderen Zuckerl, in dessen Genuss bald auch die Tiroler Zugfahrerinnen und –fahrer kommen werden, berichtete Johannes Rauch: „Mit 104,5 Meter Länge sind unsere zukünftigen Nahverkehrs-Züge die längsten in der gesamten ÖBB-Flotte, das Zugfahren wird mit ihnen zum Erlebnis. Rund 300 Fahrgäste (100 mehr als zuvor) werden in den neuen TALENT-Garnituren Platz finden zum genießen, aber auch um ihr Gepäck, den Kinderwagen oder das Fahrrad stressfrei und sicher abstellen zu können. Tirol wird dank gemeinsamer Verhandlungen bald darauf ebenfalls in den Genuss kommen.“

Eine Mobilitätspolitik, die den Menschen unschlagbare Angebote für die öffentlichen Verkehrsmittel macht, ist Felipe und Rauch ein zentrales Anliegen: „Entlastete Geldbörserln, entlastete Straßen und eine entlastete Natur und Umwelt sind nicht nur drei unschlagbare Argumente für preiswerte Öffi-Tickets und ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels“, unterstrich LHSTVin Felipe die gemeinsamen Bemühungen für einen qualitätsvollen Ausbau des grenzüberschreitenden Öffi-Angebots. Der Vorarlberger Verkehrslandesrat Rauch, wie Ingrid Felipe ebenfalls für die Klimaagenden zuständig, ergänzte: „Der Verkehr ist nach wie vor Hauptverursacher von Treibhausgasen. Vieles ist schon gelungen, doch wir haben weiterhin Handlungsbedarf entlang der Westachse von Salzburg bis zum Bodensee.“

Kombi-Tickets sind österreichweites Unikat
855 Euro für reguläre Jahreskarten, 506 Euro für unter 75-jährige Seniorinnen und Senioren bzw. 381 Euro für über 75-Jährige. Das ist der Preis für die seit 1. Juni 2017 kombinierbaren Jahrestickets für alle öffentlichen Verkehrsmittel in Tirol und in Vorarlberg: Ein einzigartiges Angebot in ganz Österreich. Und seit 1. September kann die davon vermutlich am meisten profitierende Gruppe – die Studierenden bis zum 26. Lebensjahr – durch den Kauf des Vorarlberger Jugend- und des Tiroler Studitickets um insgesamt 552 Euro im Jahr alle Öffis vom Bodensee bis zu den Lienzer Dolomiten nutzen. „Wir haben in Tirol und Vorarlberg das beste Angebot für Studierende von ganz Österreich“, sind Ingrid Felipe und Johannes Rauch überzeugt.

Erhöhter Takt in schnellen Zügen
Als gemeinsamen Erfolg präsentierten die beiden Verkehrsreferenten weiters den integrierten Taktfahrplan (ITF). „Seit Dezember 2016 sausen Railjets im Stundentakt von der Bundeshauptstadt durch Tirol bis ins Ländle. Verschiedene Restriktionen, wie Eingleisigkeiten entlang der Strecke aber auch Anbindungen an das internationale Zugnetz haben eine ganz enge Abstimmung erfordert“, erklärte Ingrid Felipe. Die mittlerweile hervorragenden regionalen Anschlüsse im Nahverkehr seien individuell mit den beiden Verkehrsverbünden VVT und VVV ausgearbeitet worden und rundeten das attraktive Angebot für die Öffi-NutzerInnen ab.

30 Minuten am deutschen Eck
Neben diesen Errungenschaften im ÖV orten Ingrid Felipe und Johannes Rauch aber insbesondere auf der Fernverkehrsstrecke zwischen Salzburg und Bregenz noch dringenden Handlungsbedarf: „Neben dem Bau des zweiten Gleises auf der Arlbergstrecke, muss der Ausbau der Bahninfrastruktur am deutschen Eck oberste Priorität haben“, sind sich die beiden Mobilitätslandesräte einig. Bis zu 30 Minuten Zeitersparnis böte der Ausbau dieser kurzen Strecke für alle in Westösterreich lebenden Personen im Fernverkehr. Finanzielle Unterstützung hierfür wurde in den vergangenen Jahren vom Bund bereits signalisiert. „Wir gehen davon aus, dass uns auch der neue Verkehrsminister Norbert Hofer wie seine Vorgänger in diesem Bestreben unterstützt und werden unsere Verhandlungen mit der deutschen Bahn zur Beschleunigung des Schienenverkehrs entlang der Westachse intensivieren.“

 

 

 

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