Schulterschluss der beiden Verkehrsreferenten aus Vorarlberg und Tirol
Innsbruck/Bregenz (vlk) – Kooperation ist das Um und Auf im grenzüberschreitenden öffentlichen
Verkehr. Bei der gemeinsamen Pressekonferenz in Innsbruck präsentierten Tirols Landeshauptmannstellvertreterin
Ingrid Felipe und ihr Vorarlberger Amtskollege Landesrat Johannes Rauch am 8. Feber Erfolge und Herausforderungen
der Öffi-Westachse.
Die beiden Länder Tirol und Vorarlberg sind mittlerweile ein dynamischer Lebensraum, dessen Bewohnerinnen
und Bewohner zu Arbeits- und Ausbildungszwecken aber auch zu Freizeitzwecken zunehmend überregional in Bewegung
sind. Dafür, dass dieser Entwicklung Rechnung getragen wird, setzen sich die Mobilitätslandesräte
beider Länder seit Jahren ein. Von einem besonderen Zuckerl, in dessen Genuss bald auch die Tiroler Zugfahrerinnen
und –fahrer kommen werden, berichtete Johannes Rauch: „Mit 104,5 Meter Länge sind unsere zukünftigen
Nahverkehrs-Züge die längsten in der gesamten ÖBB-Flotte, das Zugfahren wird mit ihnen zum Erlebnis.
Rund 300 Fahrgäste (100 mehr als zuvor) werden in den neuen TALENT-Garnituren Platz finden zum genießen,
aber auch um ihr Gepäck, den Kinderwagen oder das Fahrrad stressfrei und sicher abstellen zu können.
Tirol wird dank gemeinsamer Verhandlungen bald darauf ebenfalls in den Genuss kommen.“
Eine Mobilitätspolitik, die den Menschen unschlagbare Angebote für die öffentlichen Verkehrsmittel
macht, ist Felipe und Rauch ein zentrales Anliegen: „Entlastete Geldbörserln, entlastete Straßen und
eine entlastete Natur und Umwelt sind nicht nur drei unschlagbare Argumente für preiswerte Öffi-Tickets
und ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung
des Klimawandels“, unterstrich LHSTVin Felipe die gemeinsamen Bemühungen für einen qualitätsvollen
Ausbau des grenzüberschreitenden Öffi-Angebots. Der Vorarlberger Verkehrslandesrat Rauch, wie Ingrid
Felipe ebenfalls für die Klimaagenden zuständig, ergänzte: „Der Verkehr ist nach wie vor Hauptverursacher
von Treibhausgasen. Vieles ist schon gelungen, doch wir haben weiterhin Handlungsbedarf entlang der Westachse von
Salzburg bis zum Bodensee.“
Kombi-Tickets sind österreichweites Unikat
855 Euro für reguläre Jahreskarten, 506 Euro für unter 75-jährige Seniorinnen und Senioren
bzw. 381 Euro für über 75-Jährige. Das ist der Preis für die seit 1. Juni 2017 kombinierbaren
Jahrestickets für alle öffentlichen Verkehrsmittel in Tirol und in Vorarlberg: Ein einzigartiges Angebot
in ganz Österreich. Und seit 1. September kann die davon vermutlich am meisten profitierende Gruppe – die
Studierenden bis zum 26. Lebensjahr – durch den Kauf des Vorarlberger Jugend- und des Tiroler Studitickets um insgesamt
552 Euro im Jahr alle Öffis vom Bodensee bis zu den Lienzer Dolomiten nutzen. „Wir haben in Tirol und Vorarlberg
das beste Angebot für Studierende von ganz Österreich“, sind Ingrid Felipe und Johannes Rauch überzeugt.
Erhöhter Takt in schnellen Zügen
Als gemeinsamen Erfolg präsentierten die beiden Verkehrsreferenten weiters den integrierten Taktfahrplan (ITF).
„Seit Dezember 2016 sausen Railjets im Stundentakt von der Bundeshauptstadt durch Tirol bis ins Ländle. Verschiedene
Restriktionen, wie Eingleisigkeiten entlang der Strecke aber auch Anbindungen an das internationale Zugnetz haben
eine ganz enge Abstimmung erfordert“, erklärte Ingrid Felipe. Die mittlerweile hervorragenden regionalen Anschlüsse
im Nahverkehr seien individuell mit den beiden Verkehrsverbünden VVT und VVV ausgearbeitet worden und rundeten
das attraktive Angebot für die Öffi-NutzerInnen ab.
30 Minuten am deutschen Eck
Neben diesen Errungenschaften im ÖV orten Ingrid Felipe und Johannes Rauch aber insbesondere auf der Fernverkehrsstrecke
zwischen Salzburg und Bregenz noch dringenden Handlungsbedarf: „Neben dem Bau des zweiten Gleises auf der Arlbergstrecke,
muss der Ausbau der Bahninfrastruktur am deutschen Eck oberste Priorität haben“, sind sich die beiden Mobilitätslandesräte
einig. Bis zu 30 Minuten Zeitersparnis böte der Ausbau dieser kurzen Strecke für alle in Westösterreich
lebenden Personen im Fernverkehr. Finanzielle Unterstützung hierfür wurde in den vergangenen Jahren vom
Bund bereits signalisiert. „Wir gehen davon aus, dass uns auch der neue Verkehrsminister Norbert Hofer wie seine
Vorgänger in diesem Bestreben unterstützt und werden unsere Verhandlungen mit der deutschen Bahn zur
Beschleunigung des Schienenverkehrs entlang der Westachse intensivieren.“
|