Zwei Premieren und eine Koproduktion mit dem Volkstheater zeigen im März die Vielfalt
des Max Reinhardt Seminars.
Wien (mdw) - Das März Programm im Max Reinhardt Seminar ist prall gefüllt. Den Anfang macht Mira
Stadler am 1. März mit der Premiere ihrer Diplominszenierung von Noah Haidles Alles muss glänzen auf
der Neuen Studiobühne. Sie schließt mit dieser Produktion ihr Regiestudium am Seminar ab. Der 1978 in
Michigan geborene Autor Noah Haidle erschafft eine Welt, in der Verrücktheit und Normalität aufeinandertreffen.
Aber ist Normalität angesichts der Schrecken der Welt nicht der eigentliche Wahnsinn? Mit den Mitteln der
Groteske und Komödie hält uns Haidle den Spiegel vors Gesicht.
Michael Keller, Leiter der Abteilung Schauspiel der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin,
ist mit Penthesilea von Heinrich von Kleist im Max Reinhardt Seminar zu Gast. Unter Kellers Regie erspielen sich
Studierende aus drei Jahrgängen mit Kleists erotisch-exzessivem Blutrausch eine der extremsten Geschichten,
die je für das Theater erdacht wurde. Premiere ist am 7. März auf der Alten Studiobühne.
Alexandru Weinberger-Bara, Regisseur und Regie-Absolvent des Max Reinhardt Seminars, zeigt in Koproduktion mit
dem Volkstheater das Stück Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs von Milo Rau. Der Schweizer Theatermacher,
Autor und Aktivist schrieb den Doppel-Monolog auf der Grundlage von Interviews mit NGO-MitarbeiterInnen, Geistlichen
und Kriegsopfern in Afrika und Europa. Dem zugrunde liegt die Frage nach dem Mitleid: Wie erträgt man das
Elend? Was macht das Elend so attraktiv? Wie in vielen seiner international gerühmten Projekte, darunter Die
Moskauer Prozesse, The Civil Wars und zuletzt Das Kongo Tribunal, schärft Milo Rau den Widerspruch zwischen
Mitverantwortung und Anteilnahme an globalen Konflikten. Mit Mitleid wird eines der aufsehenerregendsten politischen
Theaterstücke der letzten Jahre nachgespielt. Die Österreichische Erstaufführung ist ab 8. März
im Volx/Margareten zu sehen.
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