Nutzungsberechtigte in Koblach haben mehrheitlich gegen Aufweitung entschieden; Landeshauptmann:
"Hochwasserschutz höchste Priorität einräumen"
Koblach/Bregenz (vlk) - Als "Rückschlag" bezeichnet Landeshauptmann Markus Wallner das negative
Abstimmungsergebnis der Nutzungsberechtigten in Koblach gegen eine Rheinausweitung im Rahmen des Hochwasserschutzprojekts
RHESI: "Hochwasserschutz entlang des Alpenrheins hat für uns oberste Priorität". Es müssten
jetzt intensive Beratungen mit dem Bürgermeister, der Gemeindevertretung in Koblach und den Projektverantwortlichen
über die weitere Vorgehensweise folgen, so Wallner, der warnt: "Im Falle einer Ablehnung steht das Gesamtprojekt
auf dem Spiel".
Sein Bedauern über die negative Haltung der Nutzungsberechtigten bringt LH Wallner zum Ausdruck. Die Tragweite
des RHESI-Projekts sei offenbar nicht jedem bewusst, sagte Wallner. Im Hochwasserfall wäre das Schadenspotential
enorm, wie Berechnungen zeigen würden. "Mit Blick darauf muss die Hochwassersicherheit am Rhein für
alle Anliegergemeinden vor allen anderen Interessen höchste Priorität haben", stellt Wallner einmal
mehr klar. "Der Ball liegt nun bei der Koblacher Gemeindevertretung. Wir werden deshalb das Gespräch
mit Bürgermeister, Gemeindevertretung und Projektverantwortlichen suchen, um die weitere Vorgehensweise intensiv
zu besprechen", so Wallner.
RHESI-Projektleiter Markus Mähr bewertet die Situation ebenfalls als schwierig. "Die Nutzungsberechtigten
konnten anscheinend nicht überzeugt werden, dass die Planungen eine Verbesserung der Hochwassersicherheit
für Koblach bedeuten. Dadurch sind die anderen Vorteile für Koblach sowie der Umstand, dass nur ein Flächentausch
notwendig ist, untergegangen. Da die Sicherheit für die Internationale Rheinregulierung aber über allem
steht, muss rasch geklärt werden, welche Konsequenzen aus dem Ergebnis gezogen werden".
125 Jahre nach der Rheinregulierung stellt das geplante grenzüberschreitende Hochwasserschutzprojekt RHESI
(Rhein-Erholung-Sicherheit) ein unverzichtbares Sicherheitsvorhaben für das gesamte Alpenrheintal dar. Die
Abflusskapazität des Rheins soll von der Illmündung bis zur Bodenseemündung von heute 3.100 auf
mindestens 4.300 Kubikmeter pro Sekunde ausgebaut werden. Zudem sollen der Lebensraum aufgewertet und die Möglichkeiten
für die Freizeitnutzung und Naherholung verbessert werden.
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