Rekordinteresse am Wachstumskontinent Afrika – WKÖ-Präsident Leitl: „Bewusstsein
stärken für enorme Chancen heimischer Unternehmen am afrikanischen Markt“ - Erwartete das Unerwartete
als Schlüssel zum Erfolg
Wien (pwk/awo) - Der Afrika-Tag der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) stand heuer unter dem Motto
„Neue Märkte - starkes Wachstum” und wurde von Wirtschafts- kammer-Präsident Christoph Leitl eröffnet.
„Afrika benötigt Investitionen vor allem in Bereichen wie Infrastruktur, Gesundheitswesen und Energie. Wer
in Europa über Sicherheit diskutiert, sollte Ausbildung und Skills der jungen Bevölkerung in Afrika im
Auge haben“, betonte Leitl und unterstrich zudem:„Wir müssen das Bewusstsein für die enormen Chancen
und Möglichkeiten, die heimische Unternehmen am afrikanischen Markt haben, stärken und damit einen weiteren
Schritt in Richtung einer konstruktiven und fruchtbaren Partnerschaft gehen.“
Den Volkswirtschaften Afrikas wird 2018 und 2019 ein robustes Wachstum von durchschnittlich 4,1 Prozent prognostiziert.
Äthiopien führt mit 7,8 Prozent die Liste der Volkswirtschaften mit den höchsten Wachstumsraten
in Afrika an.
„Das Unternehmertum entwickelt sich in Afrika. Allerdings werden von Frauen geführte Unternehmen unterschätzt
und brauchen Unterstützung bei der Einbindung in Netzwerke“, sagte die südafrikanische Keynote Sprecherin
Nwabisa Mayema und lud österreichische Unternehmen zur Zusammenarbeit mit der ambitionierten weiblichen afrikanischen
Business Community ein.
STRABAG International-Projektleiter Jan Göttsche berichtete über den geplanten Bau der höchsten
Brücke in der südlichen Hemisphäre in Südafrika. Sein Resümee: „Bei Projekten ist ein
effizienter lokaler Partner eine Notwendigkeit.“
„Der zweite Afrika-Treff erzielte mit knapp 400 Teilnehmern und fast 200 Einzelgesprächen mit den Wirtschaftsdelegierten
ein Rekordergebnis und spiegelt das Interesse der österreichischen Wirtschaft an diesem Zukunftskontinent
wider", so der stellvertretende Leiter der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA der WKÖ, Patrick Sagmeister.
Diversifizierung, Infrastruktur, Training
Afrika benötigt Industrialisierung und Training, um die jährlich 12 Millionen auf den Arbeitsmarkt drängenden
jungen Menschen zu beschäftigen. In Côte d‘Ivoire wurde beispielsweise erst 2015 eine Schokoladefabrik
eröffnet, obwohl das Land mit 40 Prozent einer der großen Kakaoproduzenten ist. Die erforderlichen jährlichen
Infrastrukturinvestitionen werden auf 130 bis 170 Milliarden US-Dollar geschätzt. Afrika wird in wenigen Dekaden
der jüngste und bevölkerungsreichste Kontinent sein. Afrika kann ein Motor für die globale Wirtschaft
wie Asien werden.
Erwarte das Unerwartete
Geduld, das Verstehen der lokalen Mentalität, ein langfristiger Horizont und ein loyaler lokaler Partner sind
für den Geschäftserfolg in Afrika entscheidend. Bei Erstkontakten ist der Aufbau einer Vertrauensbasis
wichtig. Niemand sollte erwarten, dass alles so abläuft wie daheim. Afrika ist anders.
„Der afrikanische Markt ist mit seinen 54 Ländern vielfältig und herausfordernd. Dementsprechend braucht
er Guidance durch die sechs Afrika-AußenwirtschaftsCenter, um die zahlreichen Möglichkeiten in nachhaltige
Erfolge zu verwandeln", resümiert der für Afrika zuständige Regional Manager Rudolf Thaler.
Und: „Wichtig ist, jetzt den Markt zu sondieren und den Markt nicht Mitbewerbern wie beispielsweise aus China,
Deutschland oder Frankreich zu überlassen.“
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