Landwirtschaftkammer Oberösterreich startet Initiative für regionale Messen in den
Bezirken
Linz (lk-oö) - Ein großes Anliegen der Landwirtschaftskammer OÖ für das Jahr 2018 ist
der Ausbau der Aktivitäten zur regionalen Zusammenführung von bäuerlichen Produzenten sowie direkten
Abnehmern aus dem Bereich Gemeinschaftsküchen und Gastronomie. Dazu findet am 5. Februar in Vöcklabruck
unter dem Motto "Regional ist genial" bereits die zweite Messe in diesem Bezirk statt, bei der ein Treffpunkt
für bäuerliche Produzenten, Köche von Großküchen und Wirte geschaffen wird. 25 bäuerliche
Betriebe werden dabei der regionalen Gastronomie und Verantwortlichen für Gemeinschaftsküchen im Seminarhaus
Sankt Klara von 14 bis 18 Uhr ihre umfangreiche Produktpalette von Gemüse bis Fisch präsentieren.
"Die heimische Landwirtschaft setzt in der Agrar- und Lebensmittelproduktion seit Jahren auf eine konsequente
Qualitätsstrategie. Das Ergebnis dieser Arbeit soll auch für die Konsumentinnen und Konsumenten verstärkt
sichtbar werden. Wir fordern daher schon länger eine verpflichtende Ausweitung der Herkunftskennzeichnung
auf verarbeitete Produkte aus Fleisch, Milch und Eiern nach dem Vorbild Frankreichs. Daneben wollen wir dafür
sorgen, dass für die Konsumenten in Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung wie Spitälern, Schulen,
Alten- und Pflegeheimen sowie Betriebskantinen, aber auch in der Gastronomie und der Hotellerie die Herkunft der
wertbestimmenden Lebensmittel besser nachvollziehbar ist. Deswegen freuen wir uns über solche Initiativen
wie die Messe ,Regional ist genial', bei der bäuerliche Produzenten und Gastronomie gemeinsam Konzepte für
eine verstärkte Verwendung regionaler Lebensmittel in den Küchen entwickeln", betont Franz Reisecker,
Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ.
Folgeprojekte in anderen Bezirken
Damit regional kein Schlagwort bleibt, findet im Bezirk Vöcklabruck bereits die zweite gemeinsame Messe
mit Bäuerinnen und Bauern, Köchen und Wirten auf Bezirksebene statt, bei der der direkte Kontakt im Mittelpunkt
steht. Dieses Pilotprojekt einer kleinen feinen Messe, die auf kurzem Wege die Akteure ins Gespräch bringt,
wurde in Vöcklabruck entwickelt. Die ehemalige Gesundheitsreferentin der Stadt Vöcklabruck, Margit Hollerweger,
brachte Landwirtschafts- und Gastronomievertreter an einen Tisch und das war der Beginn zur Zusammenarbeit. Inzwischen
gab es eine Folgeveranstaltung im Bezirk Grieskirchen, die sich unter dem Motto S.E.K.T (Schnell. Effizient. Kontakte.
Treffen) der regionalen Zusammenarbeit zwischen Direktvermarktern und Gastronomie widmete. Weitere Regionalmessen
sind heuer bereits konkret für die Bezirke Linz-Land in St. Florian und Urfahr in Elmberg geplant. "Auch
die anderen Bezirke laden wir herzlich ein, solche Messen durchzuführen. Zwei Berater der Landwirtschaftskammer
OÖ sind speziell für dieses Thema geschult worden und sie präsentieren auf Wunsch den regional Verantwortlichen
das Konzept und helfen bei der Umsetzung. Wichtig ist, dass sowohl die Interessenvertretung der Bäuerinnen
und Bauern wie auch die Fachgruppe Gastronomie der Wirtschaftskammer in den Bezirken ihre interessierten Mitglieder
dazu einladen und so gemeinsam an einem Strang ziehen", ist Reisecker überzeugt.
Regionale Produkte stärken
Ziel dieser Veranstaltungen ist es, der Kreislaufwirtschaft auf Bezirks- und Regionalebene einen Anstoß
zu geben und den Trend in der Gesellschaft hin zu regionalen Produkten auch in den Küchen vor Ort zu verstärken.
Die erste "Regional ist genial"-Messe fand vor genau einem Jahr in Vöcklabruck statt. Eine Umfrage
im Juli ergab, dass die direkten Gespräche bei der Messe bereits zu konkreten neuen Geschäftsbeziehungen
führten.
"Durch diese gemeinsame Umsetzung des regionalen Gedankens erhoffen wir uns Rückenwind für die Kennzeichnung
der Lebensmittel auf Speisekarten und mehr regionale Produkte in Großkücheneinrichtungen, weil immer
mehr Konsumentinnen und Konsumenten wissen wollen, woher die Rohprodukte kommen. Dadurch können auch wichtige
Parameter wie Frische, Saisonalität und kurze Wege besser umgesetzt werden. Ein Thema, das uns bei diesem
Projekt noch fordern wird, ist die Logistik, weil Bestellwesen und Distribution mit entwickelt und überlegt
werden müssen. Wichtig dabei ist uns, einfache Lösungen zu finden bzw. Bestehendes mit zu nutzen",
betont Reisecker.
Die Landwirtschaftskammer sieht in dieser neuen Zusammenarbeit mit Partnern aus der Wirtschaft und Gastronomie
eine weitere Chance für die Erhaltung einer vielfältigen landwirtschaftlichen Struktur, weil Betriebsleiterinnen
und Betriebsleiter durch ihre Fähigkeiten in der Weiterverarbeitung ihrer landwirtschaftlichen Urprodukte
neue Einkommensstandbeine entwickeln können. "Die Veredelung von Urprodukten, das Eingehen auf die Kundenwünsche
von Köchen und Wirten, die Berücksichtigung von Früchten in der Fruchtfolge, die nachgefragt werden
- all das bietet Einkommenschancen für Bäuerinnen und Bauern, die nicht im Größenwachstum
liegen, sondern in der Produktdiversifizierung", so Reisecker abschließend.
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