Burgenländischer Integrationspreis für Projekt
 "Frauenleben" geht an das Katholische Bildungswerk

 

erstellt am
30. 01. 18
13:00 MEZ

Tolle Anerkennung für das Projekt "Frauenleben: hier und dort, gestern und heute", vom Katholischen Bildungswerk in Kooperation mit der Caritas der Diözese Eisenstadt, das als Workshop zur Begegnung von einheimischen und neu zugewanderten Frauen konzipiert ist
Eisenstadt (martinus) – Das Projekt "Frauenleben: hier und dort, gestern und heute" des Katholischen Bildungswerks der Diözese Eisenstadt in Kooperation mit der diözesanen Caritas erhält den Burgenländischen Integrationspreis der Landesregierung. Am 30. Jänner fand die feierliche Preisverleihung der mit insgesamt 500 Euro dotierten Auszeichnung des Landes Burgenland statt. "Diese Anerkennung ist eine schöne Bestätigung für eine intensive Projektarbeit und zugleich Motivation für die nächsten Schritte. Es geht darum, Räume der Begegnung zwischen Frauen unterschiedlichster Herkunft zu eröffnen, um das wechselseitige Verstehen und Verständnis zu fördern", so Johann Artner vom Katholischen Bildungswerk, Birgit Prochazka von der Caritas und Karl Woditsch, Generalsekretär der Katholischen Aktion, die den Preis aus den Händen von Landesrat Norbert Darabos entgegennahmen.

Begegnungen von Frau zu Frau
Das Projekt "Frauenleben: hier und dort, gestern und heute" zielt auf die Gestaltung eines Workshops zur Begegnung von einheimischen und neu zugewanderten Frauen. Lebensweisen, Lebensbedingungen und Lebenserfahrungen von Frauen unterschiedlichster Herkunft, Generationen und Religionszugehörigkeit sollen dabei durch den Austausch, den Dialog und die Erzählung erfahrbar gemacht werden. Der Workshop wird einen Tag nach dem Internationalen Frauentag am 9. März 2018 stattfinden. "Durch die Begegnung können Unterschiede und Gemeinsamkeiten von je individuellen und kontextbezogenen Frauenleben verstehbar und verständlich gemacht werden. Dabei geht es gerade nicht darum, Frauen mit Fluchthintergrund als die "anderen" in den Blick zu nehmen. Es geht vielmehr um Augenhöhe und das Erzählen der je eigenen Erfahrungen als Frau und mit Frauen", erläutert Johann Artner. Der Info-Folder zum Workshop kann hier > abgerufen werden.

Selbstbestimmtheit und Verständnis fördern
Zu den Zielen des Projekts gehört auch, Geschlechterverhältnisse nicht als statisch und naturgegeben, sondern als historisch veränderbar zu verstehen und damit die Selbstbestimmtheit und Mitbestimmtheit von Frauen zu fördern. Eingeladen werden "Paare" von einheimischen und geflüchteten Frauen, die einander etwa aus ehrenamtlichen Begleitungen vertraut sind. "Der Workshop versteht sich als eine Möglichkeit der Begegnung, des Austausches und damit des wechselseitigen Hinhörens und Verstehens, was wiederum die Voraussetzung für Vertrauen und Verständnis ist. Frauen sollen über Frauenbiografien und Frauenrechte, über ökonomische und gesellschaftliche Bedingungen ins Gespräch kommen und ihre je individuellen Erfahrungen einbringen", skizziert Johann Artner vom Katholischen Bildungswerk.

Erzählen auf Augenhöhe statt Missionierung
Was das Projekt "Frauenleben: hier und dort, gestern und heute" gerade aufbrechen möchte, sind Gefahren eines hierarchisierenden und missionierenden Verhältnisses zwischen Helfenden und Geflüchteten. Nicht Missionierung, sondern die Vergemeinschaftung individueller Frauenbiografien – von Frauen, mit Frauen, für Frauen – ist das Ziel des Workshops", so Artner. Dabei werden Gesprächskreise zu Frauenbiografien gebildet, über Alltagserfahrungen, Frauenrechte und Perspektiven von Frauen gesprochen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede erarbeitet, persönliche Erfahrungen und gesellschaftspolitische Veränderungen innerhalb einer Zeitleiste verschränkt und zusätzliche Informationen zur Geschichte österreichischer Frauenrechte angeboten.

Burgenländischer Integrationspreis
Das Projekt konnte bereits zuvor die Österreichische Gesellschaft für politische Bildung überzeugen, und wird auch von dieser gefördert. Der erstmals von der Landesregierung vergebene Burgenländische Integrationspreis richtet sich an "besonders engagierte Personen, Initiativen, Institutionen, Vereine oder pädagogische Einrichtungen, die sich in integrativen, interkulturellen, sozialen, kulturellen oder künstlerischen Projekten engagieren", heißt es seitens der Landesregierung. In der Kategorie Integration würdigt der Preis Projekte zur Förderung von Chancengleichheit und Partizipation von Zugewanderten, des Zusammenlebens und Verständnisses füreinander.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.martinus.at

 

 

 

 

 

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