Marko Feingold ist mit 104 Jahren ein unermüdlicher Mahner
St. Pölten (nlk) - Am Mittwoch, 7. März, ab 18 Uhr ist in einem Zeitzeugengespräch Marko
Feingold, einer der letzten Überlebenden des NS-Regimes, zu Gast im Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich
in St. Pölten. Im Gespräch mit Reinhard Linke erzählt der heute 104-Jährige, der vier Konzentrationslager
überlebte, vom März 1938, von seinem Überleben im Konzentrationslager, von der Behandlung von Juden
im Nachkriegs-Österreich und von aktuellen Problemen mit Antisemitismus. Marko Feingold gilt als unermüdlicher
Mahner vor Faschismus und Antisemitismus.
Nach erfolgloser Flucht überlebte Marko Feingold die vier Konzentrationslager Auschwitz, Neuengamme, Dachau
und Buchenwald. Mit seinem Geschäft „Wiener Moden“ in Salzburg schaffte er sich nach dem Zweiten Weltkrieg
eine neue wirtschaftliche Existenz. 1979 wurde er Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg, ein
Amt, das er bis heute bekleidet.
Aufgrund der Veranstaltung ist das Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich am 7. März bis 18 Uhr
geöffnet. Marko Feingolds Biographie „Wer einmal gestorben ist, dem tut nichts mehr weh – Eine Überlebensgeschichte“
(Otto Müller Verlag) ist an diesem Abend im Museumsshop und an einem Büchertisch vor dem Museumskino
erhältlich.
Das Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich ist nicht nur Ausstellung, sondern auch Plattform für
Dialog und Diskussion. Zeitzeugengespräche sind zentraler Bestandteil dieser lebendigen Art der Geschichtsvermittlung.
So waren zuletzt Widerstandskämpferin Käthe Sasso, Regisseur Wolfgang Glück, die St. Pöltner
Zeitzeugin Heidi Mondl oder Schauspieler Peter Matic zu Gast.
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