1. Preis der Volksrepublik China für die beste
 Ausstellung geht an ein österreichisches Projekt

 

erstellt am
06. 02. 18
13:30 MEZ

Mit der Ausstellung „Austrian Art 1860-1960“ wurde erstmals ein ausländisches Projekt ausgezeichnet.
Peking/Wien (schuetz-antik) - Wie das Ministerium für Kultur der Volksrepublik China am 18. Jänner 2018 bekanntgab, wurde die 2015 von Kurator Josef Schütz und der „Chinese-Austrian Academy of Fine Arts“ gestaltete, unter Patronanz der Botschaft der Republik Österreich im Pekinger „World Art Museum of China“ präsentierte Retrospektive „Ein Jahrhundert Österreichischer Malerei 1860-1960“ („Austrian Centennial Painting – Austrian Art 1860-1960“) mit dem 600.000 Rmb dotierten Staatspreis der Volksrepublik China als „beste Ausstellung 2015“ unterstützt (1. Platz). Des Weiteren wurde die Ausstellung vom Kulturamt der Stadt Peking mit dem „Kreativitätspreis 2015“ – dotiert mit 100.000 Rmb – subventioniert.

Das Präsidium des Kulturministeriums der Volksrepublik China prämiert mit der von Schütz Fine Art präsentierten Werkschau österreichischen Kunstschaffens erstmals (!) ein Projekt, das nicht nationaler chinesischer Herkunft ist.

In der Begründung der aus akademischen Sachverständigen aller Provinzen, autonomen Regionen und Gemeinden der Volksrepublik sowie aus Experten der nationalen Museen, Vertretern des National Art Museum of China NAMOC und der nationalen Akademie der Malerei Chinas bestehenden Jury wurde das Projekt – unter 54 in der engeren Auswahl nominierten – als das „beste Projekt, als das herausragendste Ausstellungsprojekt in China im Jahr 2015“ bezeichnet. Mit dem ersten Preis bedacht wurde die an vier Destinationen – im Pekinger „World Art Museum of China“ sowie in weiteren Museen in Dalian, Hubei und Macao – gezeigte Ausstellung auf Grund der exzellenten Präsentation, der luziden Auswahl der Exponate, der kunsthistorischen Relevanz sowie der gesellschaftlich sowie sozio-ökonomischen Einordnung der Kunstwerke in Relation zur demokratischen Entwicklung.

Der seit Jahrzehnten jährlich vom Kulturministerium der Volksrepublik China ausgelobte Preis geht hiermit zum ersten Mal an ein Projekt, das weder von den nationalen Provinzen gestaltet wurde noch nationale chinesische Themenkreise präsentierte. Als Illustration sei nur ein Auszug der renommierten Siegerprojekte vergangener Jahre genannt: „Die kräftige Malerei unserer Nation zum 150. Geburtstag von Huang Bing Hong“ im NAMOC, „Gedenken an den 70. Jahrestag des Sieges über Faschismus“ in JiangSu, „Daoismus des LaiShao Qi“ in Guangdong, mehrere Ausstellungen über „Chinesische Kalligraphie“, „Industrialisierung in der Kunst“ oder „Himmlische Kreationen“ an der Akademie der Bildenden Künste in China.

Die Prämierung mit dem ersten Platz ist gleichzeitig die jüngste Etappe und bislang höchste Stufe des seit über vier Jahrzehnten bestehenden, in den letzten Jahren enorm intensivierten aktiven bilateralen Kulturaustausches zwischen der Republik Österreich und der Volksrepublik China. Der mit Millionen Besuchern enorm erfolgreichen, heftig akklamierten, von Medien aller Art (zahllose Berichte in TV, Zeitungen, Magazinen, Internet) reflektierten und auch akademisch durchgehend positiv bewerteten Ausstellung vorangegangen waren 2011 und 2013 Personalen von Willy Eisenschitz und Werner Berg. Gegenstand der nunmehr mit dem ersten Preis ausgezeichneten, dritten von Schütz Fine Art in China kuratierten Ausstellung des Jahres 2015 war die „Präsentation von 100 Gemälden namhafter österreichischer Künstler aus 100 Jahren, dem Zeitraum von 1860 bis 1960“.

In eindrucksvoller Art und Weise dekuvriert die Ausstellung „Austrian Art 1860-1960“ auch die wechselseitigen Einflüsse beider Kontinente. Was das Besondere an dieser Retrospektive österreichischer Kunst ausmachte, ist die Weite des Bogens, die in Hinsicht einer transkontinentalen Verbundenheit gespannt wurde. Denn die unter Patronanz der Botschaft gezeigte Schau macht augenscheinlich, dass aktiver Kulturaustausch einer wechselseitigen Befruchtung im Sinne der Kreativität förderlich ist. So offenbarte die Ausstellung, dass Gustav Klimt und der ihn umgebende Kreis der Wiener Secession enorm beeinflusst war von der Blüte asiatischer Kunst, klassischer Kaligraphie, die in Kunstwerken antizipiert wurde.

Gezeigt wurden exzellente Exponate von Gustav Klimt, Ernst Klimt, Egon Schiele, Oskar Kokoschka, Ferdinand Georg Waldmüller, Emil Jakob Schindler, Olga Wisinger-Florian, Carl Moll, Willy Eisenschitz, Koloman Moser, Josef Dobrowsky, Alfons Walde, Albin Egger-Lienz, Sergius Pauser, Alfred Kubin, Werner Berg, Max Oppenheimer, Anton Kolig, Lois Pregartbauer, Broncia Koller-Pinell, Anton Faistauer, Rudolf Wacker, Franz Sedlacek, Tina Blau, Franz von Zülow, Albert Birkle, Wilhelm Thöny, Herbert Boeckl und vielen anderen. Die ausnahmslos kunsthistorisch relevanten Exponate waren teilweise Leihgaben von österreichischen Museen und Sammlungen wie der Österreichischen Nationalbank, dem Museum Kitzbühel, der Leopold Private Collection, der Private Collection München, sowie einigen privaten, ungenannt wollen bleibenden Sammlern und der Private Collection von Irene & Josef Schütz.

Zur Erinnerung: Im Jahr 1865, exakt 150 Jahre vor der Vernissage der Retrospektive, wurde in Wien die Ringstraße eröffnet. Es war ein Jahrhundert weitreichender Veränderungen, das die Retrospektive österreichischer Kunst wiederspiegelt. Vor dem Hintergrund der politischen und sozialen Geschichte Österreichs von der im 19. Jahrhundert prosperierenden Metropole Wien, eines der geistigen Zentren des paneuropäischen Fin de Siècle war, der Blüte der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn, dem Untergang der Monarchie, den Wirren der Ersten Republik, der Diktatur des Faschismus, dem Verlust der Eigenstaatlichkeit, dem Neubeginn 1945- auch exakt vor 70 Jahren – bis zur heutigen, von Frieden und Wohlstand geprägten Zweiten Republik. Die umfassende Werkschau zeigte die wichtigsten österreichischen Künstler vom Anbeginn der Moderne, vom Impressionismus, vom Jugendstil, der bis heute das nationale Selbstverständnis und Stadtbild prägt, vom Secessionismus, über Surrealismus, Expressionismus, Kubismus bis zur Avantga?rde. Ein ernsthaftes Anliegen war es, in Kenntnis und Wertschätzung der Kulturnation, die China darstellt, die Vielfalt des künstlerischen Schaffens in Österreich vor dem Hintergrund europäischer Metamorphosen in all seinen Facetten zu beleuchten. und somit die Bildende Kunst der Kulturnation Österreich vor Augen zu führen. Auf der Suche nach der Seele des Landes.

Die internationale Anerkennung erfüllt sowohl die von beiden Ländern involvierten diplomatischen Vertreter als auch Kurator Josef Schütz naturgemäß mit großer Freude. Persönlich berührt, fügt Professor Schütz in Demut und Dankbarkeit hinzu, dass diese Wertschätzung selbstverständlich auch zusätzlicher Ansporn für zukünftige Projekte sein werde. Mit Fug und Recht darf die Auszeichnung wohl auch als Zeichen freundschaftlicher Verbundenheit und der Diplomatie zwischen den beiden Ländern verstanden werden. Und als Symbol der Wertschätzung.

Nachlese „im Wortlaut“

MMag. Dr. Irene Giner-Reichl / Botschafterin der Republik Österreich in China 2015 meinte anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Austrian Art 1860-1960“ im Mai 2015: „Seit fast fünf Jahrzehnten pflegen unsere beiden Länder diplomatische Beziehungen. Bekannt ist der rege bilaterale Austausch ökonomischer und künstlerischer Natur. Positiven Einfluss auf Zwischenmenschlichkeit und Diplomatie hatte von jeher Kunst und Kultur. Von Respekt und Bewunderung geprägt entstand ein Austausch der beidseitig herausragenden und traditionell sehr speziellen Kulturen. Aus österreichischer Sicht darf man mit Stolz feststellen, dass die Kulturnation Österreich in China durchaus bekannt ist. (…)

Experten bestätigten mir, was schon mein erster persönlicher Eindruck dieser von Irene und Josef Schütz kuratierten Retrospektive war. Nämlich den Umstand, dass namhafte österreichische Kunst in dieser Fülle, in dieser Qualität über einen derart langen – und vor allem derart relevanten Zeitpunkt – noch nie zu sehen war. Weder in Österreich – und schon gar nicht außerhalb unseres Landes. Zu danken gilt es der Weitsicht und Kenntnis von Seiten der Museumsdirektion in Peking sowie Schütz Fine Art als Experte und Kurator. Mit großer Freude und – trotz der gebotenen Demut – mit Stolz erfüllt mich der Umstand, im Namen der Republik Österreich die Patronanz über diese einzigartige Ausstellung inne zu haben. Im Sinne der Kunst wünsche ich den Besuchern viel Vergnügen, sowie der Ausstellung viel Interesse und gutes Gelingen!“

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.schuetz-antik.com

 

 

 

 

 

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