Zwischen den Kriegen

 

erstellt am
06. 02. 18
13:30 MEZ

Schlossmuseum Linz / Landesgalerie Linz
Linz (lk) - Im Rahmen einer Pressekonferenz im Landhaus in Linz präsentierte Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer gemeinsam mit HR Doz. Dr. Bernhard Prokisch (Interimistischer Wissenschaftlicher Direktor des Oö. Landesmuseums) Mag.a Gabriele Spindler (Leiterin der Landesgalerie Linz) und Dr. Peter März (Kurator der Ausstellung im Schlossmuseum Linz) am 6. Feber Details vom Gedenkjahr 2018 in Oberösterreich.

Das Jahr 2018 ist ein besonderes. Nicht nur in Österreich werden zahlreiche Gedenk- und Feiertage begangen, die an ein bewegtes 20. Jahrhundert mit einschneidenden Ereignissen, Kriegen, Brüchen und Aufbrüchen erinnern, die nicht voneinander losgelöst betrachtet werden können.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zerfall des Vielvölkerstaates wurde im Parlament am 12. November 1918 die Republik Deutsch-Österreich gegründet. Gedacht wird vielerorts den tragischen Ereignissen rund um den sogenannten Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938. Ein weiterer Gedenktag bezieht sich auf das Novemberpogrom 1938, in dessen Verlauf auch die Linzer Synagoge ein Raub der Flammen wurde. Diese Synagoge wurde nach dem Zweiten Weltkrieg neu erbaut im Jahr 1968 feierlich eröffnet. Vor 70 Jahren, im Dezember 1948 wurden durch die Vereinten Nationen die allgemeinen Menschenrechte in Paris deklariert. Der "Prager Frühling", der im Jahr 1968 von sowjetischen Truppen niedergeschlagen wurde, stellt einen weiteren Gedenkanlass dar. Aber auch die "68er-Bewegung", die sich mit Protesten insbesondere in Frankreich und den USA gegen herrschende Normen in sozialen, kulturellen und politischen Bereichen wandte und auf globale Geschehnisse wie den Vietnamkrieg reagierte, sind Thema vieler Veranstaltungen und Ausstellungen.

Das Oberösterreichischen Landesmuseum widmet sich mit dem Ausstellungsprojekt
"Zwischen den Kriegen" der Geschichte Oberösterreich in der Zwischenkriegszeit von November 1918 bis März 1938, die sowohl in politischer als auch in sozialer Hinsicht von zahlreichen Brüchen und Widersprüchen gekennzeichnet ist.

Ausstellungen im Schlossmuseum Linz, in der Landesgalerie Linz, im Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt greifen zum Teil einzelne Themen auf, andere holen weiter aus - gemeinsam ist ihnen jedoch das Bemühen, das Leben der Bevölkerung in dieser widersprüchlichen Zeit eindringlich zu zeigen.

"Es ist erfreulich, wenn sich Museen dazu entschließen entscheidende Aspekte der Landesgeschichte neu zu bearbeiten und der Öffentlichkeit in Form von zeitgeschichtlichen Ausstellungen zu präsentieren. Dies ist eine hervorragende Methode, auch den jüngeren Generationen ein Bewusstsein für eine Vergangenheit zu vermitteln. Mein Wunsch ist, geschichtliche Ereignisse eben nicht als längst Vergangenes zu betrachten, sondern ihre Auswirkungen zu erkennen, notwendige Lehren aus ihnen zu ziehen, um die Zukunft unseres Landes und der Welt friedlicher gestalten zu können. Ausstellungen dieser Art

haben eine Leuchtturmfunktion und zeigen eindrucksvoll, wie Museen ihrem Bildungsauftrag in einer zeitgemäßen Art und Weise nachkommen können", sagt Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer.

Kombiticket: Alle fünf Ausstellungen an vier Standorten des Oberösterreichischen Landesmuseums können mit einer Eintrittskarte um € 9,- besucht werden

Ausstellungsdauer: 7. Februar 2018 bis 13. Jänner 2019
Eröffnung: Dienstag, 6. Februar 2018, 18 Uhr im Schlossmuseum Linz, im Anschluss Besichtigungen der Ausstellungen im Schlossmuseum Linz und in der Landesgalerie Linz Kurator: Dr. Peter März

Eine Kooperation des Oberösterreichischen Landesmuseums mit dem Oberösterreichischen Landesarchiv.

Die Sonderausstellung "Zwischen den Kriegen. Oberösterreich 1918-1938" spannt einen Bogen ausgehend von der Gründung der Republik Österreich im November 1918 bis hin zum Einmarsch Nazideutscher Truppen im März 1938. Die Geschichte Oberösterreichs in dieser kurzen Zeitspanne ist als eine Periode voller Brüche und Widersprüche zu sehen. Das Temporäre, Prekäre und Provisorische dieser Zeit spiegelt sich dabei nicht zuletzt in der Ausstellungsarchitektur wider. Den Rundgang leiten zunächst Fotografien aus dem Ersten und aus dem Zweiten Weltkrieg ein. Man begibt sich auf dem Weg durch das Stiegenhaus so direkt in die Zeit zwischen den Kriegen. Im eigentlichen Ausstellungsbereich werden die Besucher/innen dann in eine Comicwelt versetzt. Schwarz-weiße, großflächige Kulissen prägen den gesamten Gangbereich und lassen das Linz der Zwischenkriegszeit wieder auferstehen. Diese Graphic Novel, die sich in zwölf Stationen durch die gesamte Ausstellung zieht, bildet die Rahmenhandlung für die einzelnen Themen der Ausstellung. Sie erzählt die Geschichte einer Mühlviertler Familie sowie ihres Umfelds in all ihrer Zerrissenheit. Persönliche Zerwürfnisse werden darin ebenso aufgegriffen, wie politische Ereignisse. Die einzelnen, fiktiven Figuren stellen biographische Kondensate aus zahlreichen historischen Vorbildern dar.

Zur Ausstellung
"Zwischen den Kriegen. Kunst in Oberösterreich 1918-1938"
Landesgalerie Linz
Ausstellungsdauer: 7. Februar bis 6. Mai 2018
Eröffnung: Dienstag, 6. Februar 2018, 18 Uhr im Schlossmuseum Linz, im Anschluss Besichtigungen der Ausstellungen im Schlossmuseum Linz und in der Landesgalerie Linz Kuratorinnen: Mag.a Jasmin Haselsteiner-Scharner, Dr.in Inga Kleinknecht, Mag.a Sabine Sobotka

Begleitend zur Ausstellung "Zwischen den Kriegen. Oberösterreich 1918-1938" im Schlossmuseum Linz gibt die Landesgalerie Linz einen Einblick in das Kunstgeschehen der Zwischenkriegszeit in Oberösterreich. Ausgehend von den Sammlungsbeständen des Oberösterreichischen Landesmuseums haben sich vier Themenschwerpunkte herauskristallisiert. Dabei werden sowohl die stilistischen Entwicklungen der bildenden Kunst berücksichtigt, als auch die institutionellen Rahmenbedingungen, die diese politisch bewegte Zeit prägten.

Zur Ausstellung
"Alfred Kubin - Zwischen den Kriegen"
Landesgalerie Linz/Kubin-Kabinett
Ausstellungsdauer: 7. Februar bis 6. Mai 2018
Eröffnung: Dienstag, 6. Februar 2018, 18 Uhr im Schlossmuseum Linz, im Anschluss Besichtigungen der Ausstellungen im Schlossmuseum Linz und in der Landesgalerie Linz Kuratorin: Mag.a Sabine Sobotka

Anlässlich der Ausstellung "Zwischen den Kriegen. Kunst in Oberösterreich 1918-1938" ist gleichzeitig eine neue Präsentation im Kubin-Kabinett der Landesgalerie Linz zu sehen. Dort wird der Frage nachgegangen, inwieweit Alfred Kubin in seinen Arbeiten auf künstlerische und politische Vorgänge der Zwischenkriegszeit Bezug nimmt. Vorwegnehmend kann man feststellen, dass die Jahre zwischen 1918 und 1938/39 zu den produktivsten des Künstlers gehören. Zudem erfährt Kubin national wie international durch zahlreiche Ausstellungen und Ehrungen große Anerkennung. In den 1920er und 1930er Jahren ist Kubin einer der gefragtesten Buchillustratoren des deutschsprachigen Raumes. Daneben entsteht ein umfangreiches Werk an Einzelzeichnungen, in dem es um Sagen, Volkstümliches und Ländliches geht, welches Kubin kaum als modernen Künstler erscheinen lässt. Doch das Magische, das Dämonisch-Gespenstische, das mitten im Alltagsgeschehen aufscheint, ist dem Prinzip des Magischen Realismus nicht unähnlich. Kubins Interesse an den gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen seiner Zeit kann man nicht nur in zahlreichen seiner Briefe nachlesen, auch in seinem bildkünstlerischen Werk nimmt der Künstler Bezug. Kubin weiß um die Folgen des Ersten Weltkrieges, um die schwierige wirtschaftliche Situation seiner Mitmenschen und erkennt das Kommende. Blätter wie
"Heimkehr" (um 1919), Menschheitsdämmerung (1924) oder Komet (1938) zeugen davon. Sein visionäres Blatt "Der Krieg" aus der Webermappe von 1903 wird 1930 als Lithografie erneut veröffentlicht. Überraschend konkret wird Kubin in Werken wie "Stalin" (1935) oder
"Der Stillhaltekommissar" (1939). Den Abschluss der Ausstellung bildet die Zeichnung "Der Teufel ist los" (1939), ein beklemmendes Blatt zwischen Sagenwelt und Wirklichkeit.

Zur Ausstellung
"Zeitensprünge. Jugend Einst & Jetzt. 100 Jahre Oberösterreich"
Freilichtmuseum Sumerauerhof St. Florian
Ausstellungsdauer: 6. Mai bis 28. Oktober 2018
Eröffnung: Sonntag, 6. Mai 2018, 11 Uhr, Freilichtmuseum Sumerauerhof St. Florian Kuratorin: Dr.in Thekla Weissengruber

Die Unterschiede der Jugend vor 100 Jahren und der Jugend von heute sollen in einem generationenübergreifenden Projekt aufgezeigt werden. Die explodierenden Entwicklungen, die Kontraste der vergangenen 100 Jahre in Oberösterreich werden anhand von Beispielen aus dem Alltag aufgegriffen und erläutert. Dinge des Alltags von Einst im Vergleich zu Jetzt zeigen dabei sehr anschaulich die Zeitensprünge auf. Im gleichnamigen Jahresprojekt der OÖ. Landjugend werden diese Dinge des Alltags mit Erlebnissen, Erfahrungen und Lebenserinnerungen vergangener Generationen verknüpft. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem Thema Jugend Einst & Jetzt.

In Kooperation mit der OÖ. Landjugend.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.landesmuseum.at
Allgemeine Informationen:
http://www.land-oberoesterreich.gv.at

 

 

 

 

 

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