Wissenschaftsminister Faßmann
 präsentiert Universitätsbericht 2017

 

erstellt am
19. 02. 18
13:00 MEZ

Tätigkeitsbericht an Parlament übergeben
Wien (bmbwf) - Wissenschaftsminister Heinz Faßmann hat den Universitätsbericht 2017 dem Parlament übergeben. Nächste Woche wird dieser Bericht im Wissenschaftsausschuss des Parlaments behandelt. „Die Universitäten sind weiter im Aufwind, die positive Entwicklung der vergangenen Jahre hat sich weiter fortgesetzt“, zeigt sich Faßmann zufrieden, „die finanziellen Mittel konnten aufgestockt werden, das eingeführte Zugangsmanagement hat eine positive Wirkung und die Frauenquote steigt. Gleichzeitig weist der heute vorgelegte Bericht klar die Handlungsfelder auf. So ist das Betreuungsverhältnis in einigen Fächern verbesserungswürdig, die Zahl der Absolventen und Absolventinnen soll gesteigert werden. Mit der neuen Universitätsfinanzierung wollen wir genau diesen Herausforderungen begegnen.“

Der Universitätsbericht 2017 ist der fünfte Bericht des für Wissenschaft und Forschung zuständigen Bundesministers an den Nationalrat auf Basis des Universitätsgesetzes. Er behandelt die bisherige Entwicklung und künftige Ausrichtung der 22 öffentlichen Universitäten anhand von zehn Themen wie zum Beispiel Weiterentwicklung und Stärkung des österreichischen Hochschulraums, Finanzierung, Absolvent/innen oder Internationalisierung. Der aktuelle Bericht behandelt die Jahre 2014 bis 2017.

Aus dem Bericht geht unter anderem hervor, dass derzeit rund die Hälfte der Maturant/innen ein Studium beginnt. Die höchsten Übertrittsraten weisen dabei Absolvent/innen einer AHS auf. Im Studienjahr 2016/17 wurden 50.179 in- und ausländische Studierende erstmals an einer österreichischen Universität zu einem ordentlichen oder außerordentlichen Studium zugelassen - darunter 41.314 ordentliche Erstzugelassene. Das ist im Vergleich ein Rückgang von 2,1 % gegenüber 2013/14. Für diesen Rückgang sind u.a. zähltechnische Änderungen mitverantwortlich, die im Wintersemester 2016 zur Erfassung gemeinsamer Studien der Pädagoginnen- und Pädagogenbildung NEU notwendig wurden.

Die Gesamtstudierendenzahl hat sich im Berichtszeitraum (seit Wintersemester 2013) dennoch um 3,3% auf 308.000 Studierende weiter erhöht. Im Rahmen eines ordentlichen Studiums studierten 280.783 Personen, darunter 205.042 österreichische Staatsbürger. 66% der ausländischen Studierenden stammen aus EU-Staaten. Im Wintersemester 2016 befanden sich 25.503 Studierende (davon 46% Frauen) in einem Doktoratsstudium.

Finanzierung ausgebaut und langfristig sichergestellt
Von 2014 bis 2017 konnte die Finanzierung der Universitäten sichergestellt und weiter erhöht werden. In der im Berichtszeitraum zu Ende gegangenen Leistungsvereinbarungsperiode 2013–2015 stellte der Bund insgesamt 9,1 Milliarden Euro zur Finanzierung der Universitäten bereit. Für die laufende Periode 2016–2018 ist es gelungen, das Universitätsbudget um weitere 615 Millionen Euro auf 9,72 Milliarden Euro aufzustocken, ein Plus von 6,8 % gegenüber der Vorperiode.

Zahl der Professor/innen gestiegen
An den Universitäten waren im Wintersemester 2016 rund 56.600 Personen beschäftigt - eine Steigerung um rund 2.600 Personen (4,8%) im Berichts-zeitraum. 48% der Beschäftigten sind Frauen. Das wissenschaftlich-künstlerische Personal ist mit 5,1% stärker gewachsen als das allgemeine Personal (3,8%). Die Zahl der Professorinnen und Professoren ist um 5,9% auf 2.494 gestiegen.

Mit den höheren Personalkapazitäten konnten die Betreuungsverhältnisse stabilisiert werden: Im Wintersemester 2016 entfielen im Durchschnitt 117,9 ordentliche Studierende auf eine Professur, 2013 waren es noch 121,0. Die ungünstigsten Betreuungsrelationen verzeichnen die Studienfelder „Journalismus und Informationswesen“, „Sozial- und Verhaltenswissenschaften“ „Recht“ und „Wirtschaft und Verwaltung“.

Zugangsregelungen zeigen positive Wirkung
Eine Evaluierung der Studien mit Zugangsregelung (z.B. Humanmedizin, Zahnmedizin, veterinärmedizinische Studien, Psychologie, Publizistik/Kommuni-kationswissenschaft) ergab, dass die Zulassungsverfahren reibungsfrei verlaufen und sukzessive weiterentwickelt wurden. Es wurden positive Auswirkungen auf den Studienverlauf, die Studienzufriedenheit und die Abschlüsse festgestellt. In Humanmedizin erhöhte sich die Retentionsquote nach zwei Semestern auf 97%.

Studierende mit Eltern ohne Matura noch deutlich unterrepräsentiert
Personen mit Eltern ohne Matura sind im Universitätszugang gegenüber Personen mit Eltern mit Matura deutlich unterrepräsentiert. Im Schnitt der Jahrgänge 2011/12-2014/15 haben 7,5% der Erstzugelassenen an Universitäten einen Vater mit Pflichtschule als höchstem Bildungsabschluss, hingegen 27,9% einen Vater mit Hochschulabschluss.

Nach Hoch Zahl der Absolvent/innen leicht rückläufig
Die Zahlen der Absolvent/innen sind im Berichtszeitraum gesunken. Mit 35.864 Studienabschlüssen zeigt sich im Studienjahr 2015/16 ein Rückgang um 3,9% gegenüber 2012/13. Dies ist auf u.a. auf das Auslaufen von einigen Diplom-studien mit Studienjahr 2013/14 und das „Vorziehen“ von Studienabschlüssen zurückzuführen. Zuvor war im Studienjahr 2012/13 ein neues Maximum von 37.312 Abschlüssen erreicht worden.

Studienförderung ist treffsicher
Direkte und indirekte Studienförderungsmaßnahmen sollen ein Studium ohne finanzielle Belastungen ermöglichen. Das bedeutendste direkte Förderinstrument ist die Studienbeihilfe, die nach differenzierten sozialen Kriterien und bei Vorliegen eines günstigen Studienerfolgs vergeben wird. Die Sozialerhebung 2015 hat erneut die Treffsicherheit der Studienförderung bestätigt. Im Berichtszeitraum wurde mehr als EUR 200 Mio. jährlich für die direkte Studienförderung ausgegeben.

Die rückläufige Entwicklung der Zahl der Studienbeihilfenbezieher/innen wird aufgrund der Novelle 2017 des Studienförderungsgesetzes 1992 (StudFG), die am 1. September 2017 in Kraft trat, beendet sein. Mit dieser Novelle kam es zu einer massiven Anhebung der Studienbeihilfenbeträge. Die Stipendienhöchstbeträge wurden um rund 18% (gegenüber 2007) erhöht, die Einkommensgrenzen der Eltern wurden angehoben.

Gestiegene Präsenz der Frauen an den Universitäten
Im Berichtszeitraum konnte die Präsenz der Frauen an Universitäten kontinuierlich verbessert werden. Ihr Anteil in wissenschaftlichen Führungs-positionen sowie universitären Leitungsorganen konnte weiter erhöht werden: Der Frauenanteil bei Professor/innen lag 2016 bei 24%, in Rektoraten bei 48%.

Akademiker/innen auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich
Akademiker/innen sind deutlich seltener von Arbeitslosigkeit betroffen als formal niedriger Qualifizierte. Im September 2017 lag die Arbeitslosenquote mit 3,6% deutlich unter dem Österreichschnitt von 7,6%. Die Arbeitslosenquote der Hochschulabsolvent/innen ist in einem wesentlich geringeren Ausmaß gestiegen als die von Personen mit anderen Bildungsabschlüssen.

Der gesamte Universitätsbericht ist auf der Homepage des BMBWF unter http://www.bmbwf.gv.at/Universitaetsberichte abrufbar.

 

 

 

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