Wien (iv/öaw) - Hochkarätige Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Forschung trafen sich am 14. Februar
auf Einladung von IV-Wien (Industriellenvereinigung Wien) und IMBA (Institut für Molekulare Biotechnologie)
zu einem Austausch über die Bedeutung der Grundlagenforschung für die Industrielandschaft Österreichs
und die Erfolge der vielbeachteten IMBA Stammzell-Initiative.
Der starke internationale Wettbewerb führt zu einem Innovationsdruck für den Standort, dem nur mit einer
engeren Kooperation zwischen Forschung und Industrie begegnet werden kann. Die IV-Wien und das IMBA ziehen daher
auch weiterhin gemeinsam an einem Strang, um die Zukunft des Forschungs- und Wirtschaftsstandorts Wien sicherzustellen.
IV-Wien-Präsident Wolfgang Hesoun betonte: „Wir haben in Wien in vielen Bereichen eine exzellente Grundlagenforschung
und ebenso hervorragende, forschungs- und technologieintensive Unternehmen. Die Verbindungen und Übergänge
zwischen diesen beiden Bereichen gilt es – insbesondere auch in Wien – laufend zu verbessern. Es muss uns im Sinne
unserer Wettbewerbsfähigkeit gelingen, längere Wertschöpfungsketten am Standort zu erzeugen, von
der Forschung über die Innovation bis hin zum konkreten Produkt. Die hohe Expertise des IMBA im Bereich der
Stammzellforschung legt hier eine wichtige Basis für Innovationen im Bereich der modernen Medizin.“
„Nur durch die enge Zusammenarbeit von Grundlagenforschung und Industrie können Synergien entstehen, die einen
langfristigen Nutzen für beide Seiten haben“, sagt Josef Penninger, Wissenschaftlicher Direktor des IMBA.
Im Mittelpunkt des Treffens stand daher auch das Vorzeigeprojekt „IMBA Stammzell-Initiative“. Einer der Auslöser
für diese Initiative war die Entwicklung des weltweit ersten „Gehirn-Organmodells“ aus menschlichen Stammzellen,
die dem Labor von IMBA Vizedirektor Jürgen Knoblich 2013 gelungen war. Mit Hilfe solcher Organmodelle können
Krankheiten erforscht oder die Wirkung von Medikamenten getestet werden. „Unsere Organoid-Technologie birgt ein
riesiges Potenzial für die moderne Medizin, denken wir etwa an psychiatrische oder neurodegenerative Erkrankungen
wie Epilepsie, Schizophrenie oder Parkinson.“ Inzwischen etablieren Wissenschaftler am IMBA bereits weitere Expertise
für humane Herz-, Blutgefäß- und Tumor-Organoide.
Das Know-How für die Herstellung der Gehirn-Organoide wurde an die kanadische Biotechnologiefirma StemCell
Technologies übertragen. „Unser Bestreben war, diese Technologie für alle Forscher weltweit verfügbar
zu machen.“ Dies sei mit der Unternehmenspartnerschaft gelungen, betonte Knoblich. Dies zeige laut Knoblich auch,
„dass die Ergebnisse der Grundlagenforschung nicht nur für die Medizin der Zukunft Relevanz besitzen, sondern
auch direkt zur wirtschaftlichen Wertschöpfung beitragen können.“
Insofern trifft die IMBA Stammzell-Initiative auch den Kern der Bemühungen von IV-Wien und IMBA, längere
Wertschöpfungsketten von der Forschung bis zum Produkt am Standort zu entwickeln.
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