Mikl-Leitner & Hinterholzer zum Wachstumsmarkt Pflege und Betreuung
St. Pölten (nlk) - Anlässlich 40 Jahre Hilfswerk Niederösterreich informierten Landeshauptfrau
Johanna Mikl-Leitner und Präsidentin Michaela Hinterholzer am 16. Feber zum Thema „Wachstumsmarkt Pflege und
Betreuung – der einstige Sozialpionier startet in eine verantwortungsvolle Zukunft“ im Museum Niederösterreich.
„Am 9. Februar hat das Hilfswerk Niederösterreich ein großes Jubiläum begangen“, führte Landeshauptfrau
Mikl-Leitner aus, dass von den Gründungsmitgliedern im Jahr 1978 „der richtige Nerv getroffen“ und mit der
Gründung des Hilfswerks Niederösterreich „ein wichtiger Schritt in die Zukunft gesetzt“ worden sei. Für
das Bundesland Niederösterreich sei das Hilfswerk „ein ganz großer Partner“, es leiste „Einzigartiges
und Großartiges“, so Mikl-Leitner.
„Das Hilfswerk Niederösterreich ist eine unglaubliche Erfolgsgeschichte“, hielt die Landeshauptfrau fest,
dass diese mit einem kleinen Wohlfahrtsverein begonnen habe und das Hilfswerk heute ein großes Unternehmen
sei, das für viele Projekte im Sozialbereich Pate stehe. Das Hilfswerk Niederösterreich habe „Strahlkraft
weit über die Niederösterreich- und die Österreich-Grenzen hinaus“, betonte Mikl-Leitner, dass die
Organisation „ein Vorzeigebeispiel in Europa“ sei. Man habe sich im Hilfswerk immer wieder überlegt, was es
an Angeboten und Maßnahmen brauche, um mit den gesellschaftlichen Veränderungen Schritt zu halten. Als
Meilensteine nannte die Landeshauptfrau die Aktion Tagesmütter, das Notruftelefon, die mobile Physiotherapie,
das Haus- und Heimservice, das NÖ Frauentelefon, die ehrenamtlichen Besuchsdienste, das NÖ Krisentelefon
und die Schulsozialarbeit. „Das Angebot ist immer größer und breiter geworden, weil sich die Gesellschaft
verändert hat“, führte Mikl-Leitner aus, dass sich die Gesellschaft weiter verändere. Ein Schwerpunkt
bleibe aber die Pflege und Betreuung älterer Menschen.
Mit dem NÖ Altersalmanach habe man ein gutes Instrumentarium, um Maßnahmen ableiten zu können,
betonte die Landeshauptfrau: „Wir arbeiten anhand wissenschaftlicher Zahlen, Daten und Fakten.“ Laut Altersalmanach
hätten im Jahr 2016 über 85.000 Menschen, die über 80 Jahre alt seien, in Niederösterreich
gelebt. Prognosen zufolge werde es im Jahr 2030 knapp 130.000 Personen über 80 Jahre geben. „Das ist eine
Erhöhung um rund 50 Prozent“, so Mikl-Leitner. Bei den über 90-Jährigen werde man einen Zuwachs
von über 77 Prozent haben (2014: 12.903 Personen, 2030: 22.909).
Es sei davon auszugehen, dass in Niederösterreich im Jahr 2050 über 70.000 Menschen zuhause gepflegt
werden (heute sind es knapp 35.000), betonte die Landeshauptfrau „das unglaubliche Potential an zu Pflegenden“.
Damit verbunden sei, dass sich die Kosten erhöhen und die Maßnahmen noch intensiver werden. Dabei setze
man auch in Zukunft auf das Hilfswerk Niederösterreich, sagte Mikl-Leitner Präsidentin Hinterholzer und
dem Hilfswerk als „treuen und verlässlichen Partner“ „Danke“ – auch für die Durchführung des Pilotprojekts
des sozialen Alltagsbegleiters. Der soziale Alltagsbegleiter helfe im Alltag, bei Einkäufen, im Haushalt und
bei Freizeitaktivitäten und sei auch ein Angebot, um pflegende Angehörige zu entlasten. Das Pilotprojekt
laufe in 13 Regionen, im Sommer werde es eine Evaluierung geben, danach sei die Ausrollung auf ganz Niederösterreich
geplant.
Wenn man sich die Entwicklungen des Hilfswerkes Niederösterreich ansehe, so könne man stolz sein, dass
daraus „die größte Wohlfahrtsorganisation des Landes Niederösterreich“ geworden sei, so Mikl-Leitner.
Zudem sei das Hilfswerk „ein verlässlicher Partner“ – rund 3.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zusätzlich
500 Tageseltern betreuen Monat für Monat 25.000 Kundinnen und Kunden.
„Das Hilfswerk Niederösterreich hat einen unglaublichen Beitrag geleistet, Niederösterreich zu einer
sozialen Modellregion zu machen“, führte die Landeshauptfrau aus, dass man innovativer und schneller werden
müsse, um mit den gesellschaftlichen Veränderungen mithalten zu können. Der Wunsch der älteren
Generation sei es, so lange als möglich zu Hause betreut zu werden, daher setze man nach wie vor auf die mobile
Pflege. Ein großer Schritt sei die Abschaffung des Pflegeregresses gewesen, hielt Mikl-Leitner fest, dass
es jetzt darum gehe, diese zu finanzieren. Bis Sommer werde der Finanzminister eine Lösung vorlegen.
Man wolle Niederösterreich „zum Mutterland moderner Familienpolitik“ machen, betonte die Landeshauptfrau,
dass man bereits viele gemeinsame Schritte gesetzt habe. So habe Niederösterreich mit über 77 Prozent
die höchste Frauenerwerbsquote.
Das 40-jährige Jubiläum des Hilfswerkes Niederösterreich sei eine Zwischenbilanz und gleichzeitig
„ein Auftrag, moderne Sozialpolitik weiter zu garantieren“, so Mikl-Leitner.
Präsidentin Hinterholzer ergänzte, dass aufgrund der Rahmenbedingungen und gesellschaftlichen Veränderungen
die Gesundheit und Pflege weiterhin eine große Rolle spielen werden. „Jeder von uns wünscht sich, in
einer glücklichen Familie zu leben“, führte Hinterholzer aus, dass es der Grundgedanke des Hilfswerks
Niederösterreich sei, Familien zu unterstützen, wenn sie Hilfe brauchen, diese aber nie zu ersetzen.
Es gelte für jede Familie, eine maßgeschneiderte Lösung zu finden, hielt die Präsidentin fest,
dass man im Zuge des Jubiläums folgendes Motto erarbeitet habe: „Gemeinsam finden wir die richtige Lösung
für dich und deine Familie.“ Das Hilfswerk Niederösterreich habe zwei Leistungsbereiche: Hilfe und Pflege
daheim sowie die Familien- und Beratungszentren.
Anlässlich des Jubiläums könne man das digitale Museum präsentieren, in dem die wichtigsten
Meilensteine und Entwicklungen des Hilfswerks aufbereitet seien, sprach Hinterholzer von einem „wunderschönen
digitalen Rundgang durch 40 Jahre Hilfswerk Niederösterreich“.
Das Hilfswerk Niederösterreich habe sich zu einem der größten Arbeitgeber entwickelt, laut AMS
sei das Hilfswerk die Nummer 13 in Niederösterreich. „Wir suchen dringend Personal“, verwies die Präsidentin
auf 170 offene Stellen und betonte, dass man auch in der Ausbildung unterstütze, da man gut geschultes und
motiviertes Personal brauche. Sie sagte „Danke an die über 3.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 500
Tageseltern“ und auch an Landeshauptfrau Mikl-Leitner: „Das Land Niederösterreich ist ein wichtiger Partner
für das Hilfswerk Niederösterreich.“
„Danke“ sage man auch mit dem „Danke“-Buch als Festbroschüre mit Geschichten von Kundinnen und Kunden, Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern und Ehrenamtlichen, betonte Hinterholzer, dass diese Lebensgeschichten den breiten Leistungsumfang
des Hilfswerks Niederösterreich zeigen.
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