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Premiere von Händels Ariodante |
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Erstaufführung an der Wiener Staatsoper am 24. Februar 2018 Händel komponierte sein "Dramma per musica in drei Akten" für das Londoner Opernhaus Covent Garden zu einer Zeit, in der er heftigen Konkurrenzkämpfen ausgesetzt, finanziell gebeutelt und angeschlagen war. Mit Ariodante gelang ihm eine mit Eifersucht und Intrigen, mit Kampf und Verrat angereicherte Oper mit abwechslungs- und farbenreicher Musik, darunter die Arie "Scherza infida", die bis heute zu den besonderen Höhepunkten des Händelschen Schaffens zählt. Die Uraufführung am 8. Jänner 1735 wurde zum Erfolg, dennoch verschwand Ariodante vom (Londoner) Spielplan und wurde erst im 20. Jahrhundert wieder aufgeführt. Im Zentrum der in Schottland spielenden Handlung - das Libretto von Antonio Salvi basiert auf einer Episode von Lodovico Ariostos Epos Orlando furioso - steht das Liebespaar Ginevra und Ariodante, das durch eine Intrige des Herzogs Polinesso getrennt wird. Von ihrem Vater, dem König, verstoßen, soll Ginevra hingerichtet werden, wird aber schlussendlich von Ariodante gerettet. Am Dirigentenpult steht mit William Christie ein echter Barockmusik-Spezialist. Der in den USA geborene preisgekrönte Musiker gibt mit der Neuproduktion von Ariodante sein Debüt an der Wiener Staatsoper. Der Dirigent ist sowohl auf den Konzertpodien als auch im Opernbereich erfolgreich, so gastierte er in letzter Zeit u. a. beim Lucerne Festival (Il re pastore), am Opernhaus Zürich (Médée), in Amsterdam (Theodora), in Paris (Les Fétes vénetiennes) oder in Barcelona (Il re pastore). Für Ariodante gastiert William Christie mit dem 1979 von ihm gegründeten Klangkörper Les Arts
Florissants im Haus am Ring. Mit dem Ensemble, das als eines der profiliertesten und bekanntesten im Bereich der
Alten Musik gilt, tritt er auf der ganzen Welt auf. Seit 2007 sind William Christie und Les Arts Florissants Artist
in residence an der Juilliard School in New York. Inszeniert wird die Neuproduktion von Sir David McVicar. Ariodante ist nach Tristan und Isolde, Adriana Lecouvreur und zuletzt Falstaff die vierte Arbeit des schottischen Regisseurs für die Wiener Staatsoper. Und auch Ariodante nähert sich David McVicar mit der für ihn charakteristischen atmosphärisch präzisen Arbeit. Vicki Mortimer zeichnet für die Ausstattung verantwortlich und ist mit Ariodante erstmals für die Wiener Staatsoper tätig. Die britische Designerin war bisher mehrfach u. a. für das Londoner Royal Opera House (Opern- und Ballettproduktionen) und das Londoner National Theatre tätig; weitere Engagements führten sie u. a. zur Royal Shakespeare Company, zu den Salzburger Festspielen, nach Glyndebourne, an die Lyric Opera of Chicago sowie zum Stuttgarter Ballett. Das Lichtdesign stammt von Paule Constable, die Choreographie von Colm Seery. Die Sängerbesetzung Als Ginevra gibt Chen Reiss ihr Rollendebüt. Die israelische Sopranistin ist dem Staatsopernpublikum durch zahlreiche Rollen bestens bekannt: Ihre Auftritte an der Wiener Staatsoper - darunter mehrere Premieren - umfassen u. a. die Titelpartie von Das schlaue Füchslein, Sophie (Der Rosenkavalier), Zdenka (Arabella), Gretel (Hänsel und Gretel), Ilia (Idomeneo), Pamina (Die Zauberflöte) und Morgana (Alcina). Als Ginevras "Unglücksbringerin" Dalinda ist Hila Fahima, ebenso Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, zu erleben. Auch sie verkörperte im Haus am Ring bereits eine Vielzahl an Partien. Zu ihren wichtigsten Rollen zählen Gilda (Rigoletto), Königin der Nacht (Die Zauberflöte), Zerbinetta (Ariadne auf Naxos) und Nannetta (Falstaff). Als intriganter und bedrohlicher Polinesso gibt Christophe Dumaux sein Debüt an der Wiener Staatsoper. Der französische Countertenor studierte Gesang und Cello u. a. in Paris und sang bisher u. a. an der New Yorker Met, beim Glyndebourne Festival, in Chicago und Paris Partien wie die Titelrolle in Giulio Cesare, Ottone (L'incoronazione di Poppea), Farnace (Mitridate). Den Polinesso verkörperte er bereits u. a. bei den Salzburger Festspielen. Den Lurcanio singt der deutsche Tenor Rainer Trost, der an der Wiener Staatsoper bisher als Ferrando (Così fan tutte), Belmonte (Die Entführung aus dem Serail), Alfred (Die Fledermaus), Tamino (Die Zauberflöte), Don Ottavio (Don Giovanni) und Fenton (Falstaff) zu erleben war. Als Re di Scozia debütiert Wilhelm Schwinghammer im Haus am Ring. Der in Bayern geborene Bass studierte in Berlin, war von 2006 bis 2017 Ensemblemitglied der Hamburgischen Staatsoper und gastierte weiters u. a. bei den Salzburger und Bayreuther Festspielen, in München, Dresden, Berlin, Lyon, Mailand, Barcelona, Los Angeles, Washington und Chicago u. a. mit Wagner-, Strauss- und Mozart-Partien, aber auch mit Rollen im Barocksegment wie u. a. Melisso (Alcina) und Curio (Giulio Cesare in Egitto). Benedikt Kobel, langjähriges Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, verkörpert den Odoardo. Es tanzt das Wiener Staatsballett, es singt der Gustav Mahler Chor. |
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