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László Földényi verleiht den Kleist-Preis 2018 |
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Köln/Frankfurt (Oder)/Wien (heinrich-von-kleist.org) - Der Kleist-Preis des Jahres 2018 geht an den Wiener
Schriftsteller Christoph Ransmayr. Mit den drei großen Romanen Die Schrecken des Eises und der Finsternis
(1984), Die letzte Welt (1988) und Morbus Kitahara (1995) gewann Christoph Ransmayr umgehend internationale Anerkennung.
Sie entwerfen eine hintergründige Topographie, in der sich historische Orte mit mythischen Landschaften überlagern.
Eine Expedition zum Nordpol, die Verbannung Ovids nach Tomi ans Schwarze Meer, ein Kurort am Traunsee unter Besatzung
nach 1945 werden zu Schauplätzen der Rückverwandlung von Kultur in Natur und des Rückfalls des Menschen
in die Kreatur. Das Versepos Der fliegende Berg (2006) erzählt virtuos von zwei Brüdern, die den sagenumwobenen
fliegenden Berg in Tibet besteigen. In Atlas eines ängstlichen Mannes (2012) zieht Ransmayr die Summe jahrzehntelangen
Reisens in die entlegensten Gegenden dieser Erde. Jenseits jeglichen Exotismus reihen sich sprachlich kunstvoll
präsentierte Detailbeobachtungen und alltägliche Begebenheiten aneinander und ergeben als Ganzes ein
Bild der heutigen Welt, der globalisierten und zugleich enorm zerstreuten Kulturen. Der Roman Cox (2016) handelt
von einem britischen Uhrmacher in China und ist erzählte Zeitphilosophie, entführt in ferne Zeiten und
deren Muße und in die heutige Zeit. Er ist ein meisterhafter Versuch, zwischen Orient und Okzident zu vermitteln,
und sei es auch nur, indem der Autor Grausamkeit und Autokratie hüben wie drüben vergleicht. Christoph
Ransmayrs riskante und stets wechselhafte Versuchsanordnungen des Schreibens, die seit Jahren vom S. Fischer-Verlag
publiziert werden, wurden mit großem Recht bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Franz-Kafka-Preis
(1995), dem Prix Aristeion (1996), dem Friedrich-Hölderlin-Preis (1998), dem Nestroy-Theaterpreis (2001),
dem Böll-Preis (2007), dem Fontane-Preis (2014), dem Marieluise-Fleißer-Preis (2017) sowie dem Würth-Preis
für Europäische Literatur (2018). |
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Weitere Informationen: |
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Die Nachrichten-Rubrik "Österreich,
Europa und die Welt" |
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