In diesen Sportarten kämpfen die rot-weiß-roten StarterInnen bei den XXII. Paralympics
in PyeongChang um die Medaillen.
PyeongChang/Wien (öpc) - Bei den Paralympics in PyeongChang kämpfen über 500 SportlerInnen
in sechs Sportarten um die begehrten Medaillen. Österreich ist in drei Sportarten - Ski Alpin, Snowboard,
Langlaufen - mit 13 StarterInnen plus zwei Blinden-Guides vertreten. Das ÖPC stellt im Vorfeld die Sportarten
mit rot-weiß-roter Beteiligung vor. Bewerbe, Klassen und Kategorien werden genauer erklärt, um bestens
auf die Paralympics vorbereitet zu sein.
SKI ALPIN
Die Geschichte von Ski Alpin im Behindertensport geht bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges zurück. Der Deutsche
Franz Wendel, der im Krieg ein Bein verlor, entwickelte die Idee, kurze Krücken auf seinen Skiern anzubringen,
die es ihm ermöglichten auch einbeinig Skifahren zu können. Das erste Klassi?zierungssystem für
Ski Alpin wurde speziell für amputierte SportlerInnen in Skandinavien entwickelt, bei den ersten Winter-Paralympics
in Örnsköldsvik (SWE) 1976 gab es zwei Klassen, im Laufe der Jahre kamen weitere hinzu. Im Zuge der Paralympics
2006 in Turin wurde eine Veränderung des Klassi?zierungssystems vorgenommen. Die 14 unterschiedlichen Klassi?zierungsklassen
wurden in drei Gruppen eingeteilt – sitzend, stehend, sehbehindert. Um die Wettkämpfe so fair wie möglich
zu gestalten, wurde außerdem das sogenannte „factoring system“ eingeführt. Dieses System erlaubt es,
dass AthletInnen mit unterschiedlichen Behinderungsgraden in derselben Medaillenentscheidung an den Start gehen.
Das „factoring system“ hat für jede Klasse einen eigenen Multiplikator, der speziell an die einzelnen Mobilitäts-
und Sehstufen angepasst wird. Mit diesem wird am Ende der Zeitnehmung die vorhandene Zeit multipliziert. Dies bedeutet
aber auch, dass nicht LäuferInnen mit der schnellsten Grundzeit die Goldmedaille gewinnen. Insgesamt stehen
30 Medaillenentscheidungen am Programm, Damen und Herren fahren in je drei Klassen Slalom, Riesentorlauf, Super-G,
Abfahrt und Kombination. Die Wettbewerbe ?nden im Jeongseon Alpine Centre statt.
SNOWBOARD
Nachdem Snowboard bei den Paralympics 2014 in Sochi seine Premiere feierte, ist die Sportart in PyeongChang
zum zweiten Mal dabei. Das Programm wurde dabei um einen Bewerb erweitert. Wie schon vor vier Jahren fahren Damen
und Herren im Boardercross um Medaillen, dazu kommt nun erstmals der Banked-Slalom. Beim Boardercross treten die
AthletInnen auf einer Rennstrecke, die aus unterschiedlichen Renn- und Freestyle-Elementen besteht, gegeneinander
an. Wer als Erster im Ziel ist, gewinnt. Bei den Finalläufen starten immer zwei AthletInnen direkt gegeneinander
am Kurs und der/die Schnellere der beiden kommt in die nächste Runde. Der Banked-Slalom ist ein Bewerb auf
Zeit in einem mit Steilkurven präparierten Kurs. Alle LäuferInnen absolvieren alleine drei Runs am selben
Kurs, von denen der beste Run gewertet wird. Da Snowboard erst 2014 in das paralympische Programm aufgenommen wurde,
be?ndet sich auch das Klassi?zierungssystem noch in der Entwicklung. Derzeit gibt es drei unterschiedliche Klassen:
Starke Beeinträchtigungen in den unteren Gliedmaßen (SB LL1), moderate Beeinträchtigungen in den
unteren Gliedmaßen (SB LL2) und Einschränkungen der Funktionsfähigkeit der oberen Extremitäten
(SB UL). In PyeongChang, genauer gesagt im Jeongseon Alpine Centre, werden 10 Medaillen vergeben. Damen und Herren
fahren Boardercross und Banked-Slalom in den Kategorien SB LL1 und SB LL2, die Männer zudem noch beide Bewerbe
in der Kategorie SB UL.
Für Österreich an den Start gehen: Patrick Mayrhofer, Reinhold Schett
LANGLAUFEN
Langlaufbewerbe wurden schon bei den ersten Winter-Paralympics in Örnsköldsvik 1976 (SWE) durchgeführt.
Es nehmen AthletInnen mit Sehbeeinträchtigung und mit körperlichen Beeinträchtigungen teil. Die
SportlerInnen gehen dabei in unterschiedlichen Disziplinen an den Start (klassischer und freier Stil) in Kurz-,
Mittel- und Langdistanzen, wobei diese zwischen 1,1 – 20 km variieren, zudem werden auch Staffel-Bewerbe durchgeführt.
Die verschiedenen Behinderungsklassen werden mittels Verwendung des „Crack-Systems“ (Faktor entsprechend der Behinderungsklasse,
der in die Zeit mit eingerechnet wird) aneinander angeglichen, sodass die Leistungen der LäuferInnen trotz
unterschiedlicher Schwere der Behinderungen direkt vergleichbar sind und spannende Rennen garantiert werden können.
LangläuferInnen mit Seheinschränkungen bestreiten die Wettbewerbe gemeinsam mit einem Guide und tragen
eine Augenbinde. Der vorausfahrende Guide hat die Aufgabe, den AthletInnen durch möglichst genaue Ansagen
die Richtung zu weisen. So beschreibt dieser beispielsweise die Krümmung einer Kurve anhand des Ziffernblattes
einer Uhr. Der Ruf „Links auf neun“ kündigt eine 90 Grad Kurve nach links an. „Rechts auf eins“ steht für
eine leichte Kurve nach rechts. Bei den Paralympics 2018 in PyeongChang bildet Langlaufen mit 20 Wettkämpfen
an Bewerben gemessen die zweitgrößte Sportart. Die Langlauf-Bewerbe ?nden im Alpensia Biathlon Centre
statt.
Für Österreich an den Start gehen: Carina Edlinger mit Guide Julian Edlinger
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