2018: 407 Millionen Euro Investitionen in weiteren Ausbau des öffentlichen Verkehrs
Wien (rk) - 2017 haben die Wiener Linien zum vierten Mal in Serie ein Plus an Fahrgästen und damit
einen neuen Höchststand erzielt: insgesamt waren mit den U-Bahnen, Straßenbahnen und Autobussen 961,7
Millionen Fahrgäste unterwegs. So viele wie nie zuvor. Vor zehn Jahren waren es noch 793 Millionen Fahrgäste.
Mit der Eröffnung des neuen U1-Teilabschnitts nach Oberlaa im Herbst 2017 wuchs das Wiener U-Bahn-Netz auf
knapp 83 Kilometer bzw. 109 Stationen an. Auch bei den Jahreskarten hält der positive Trend an. Ende 2017
waren 778.000 Menschen mit der Jahreskarte der Wiener Linien unterwegs. Damit sind weiter deutlich mehr Jahreskarten
im Umlauf als PKW in Wien gemeldet. Der Modal-Split-Anteil des öffentlichen Verkehrs liegt mit 38 Prozent
weiter auf hohem Niveau.
„Um den öffentlichen Verkehr weiter auszubauen, investieren wir heuer 407 Millionen Euro. Wir starten Ende
des Jahres mit dem U2/U5-Ausbau, die neue Straßenbahn FLEXITY wird noch dieses Jahr erstmals mit Fahrgästen
unterwegs sein, wir investieren in moderne und umweltfreundliche Busse und in den Ausbau der Sicherheit. So wird
das Sicherheitsteam weiter aufgestockt und die Videoüberwachung ausgebaut“, so Öffi- und Umweltstadträtin
Ulli Sima am 15. Feber im Rahmen einer Pressekonferenz.
„Der Öffi-Ausbau ist von zentraler Bedeutung für Wien hinsichtlich Lebensqualität, innerstädtische
Mobilität, Verkehrssicherheit und nicht zuletzt für den Klima- und Umweltschutz. Elektromobilität
ist in aller Munde, alle reden vom Elektroauto. Dabei ist der öffentliche Verkehr seit weit über 100
Jahren elektrisch unterwegs. Rund 85 Prozent unserer Fahrgäste sind mit U-Bahnen, Straßenbahnen und
Elektrobussen und damit umweltfreundlichem Elektroantrieb mobil und diesen Weg gehen wir weiter“, so Günter
Steinbauer, Geschäftsführer der Wiener Linien.
Das sind die Großprojekte 2018
Linienkreuz U2/U5
Mit dem Linienkreuz U2/U5 startet heuer das wichtigste Zukunftsprojekt für die Öffis in Wien: Ab
der Station Rathaus bekommt die U2 in Richtung Süden eine neue Linienführung. Die neue Strecke führt
künftig über die Stationen Neubaugasse, Pilgramgasse und Reinprechtsdorfer Straße bis zum Matzleinsdorfer
Platz. Die neue U5 wird die bestehende U2-Strecke zwischen Karlsplatz und Rathaus übernehmen und im ersten
Schritt bis zum Frankhplatz verlängert. Erste U-Bahn-Bauarbeiten starten im Herbst beim Matzleinsdorfer Platz
und bei der Pilgramgasse. Bei allen anderen Stationen finden 2018 Vorarbeiten statt: Kanal, Strom-, Gas-, Wasser-
und Telekommunikationsleitungen müssen von den jeweiligen Betreibern neu verlegt werden, um für den Bau
der künftigen U-Bahn-Stationen Platz zu machen.
Neue Busse, E-Bus für den 4A und Start für den FLEXITY
Rund 48 Millionen Euro investieren die Wiener Linien heuer in die Modernisierung der Fahrzeugflotte. 70 neue
und umweltfreundliche Euro-6-Busse von Mercedes kommen heuer dazu, etwa 25 neue XL-Busse. Auch 34 neue Gelenkbusse
werden heuer auf den Straßen Wiens unterwegs sein. Zudem wird Ende des Jahres der erste von insgesamt sieben
12 Meter langen E-Bussen in Wien erwartet, die ab 2019 auf der Linie 4A zum Einsatz kommen sollen. Ebenfalls Ende
des Jahres wird die erste FLEXITY-Straßenbahn mit Fahrgästen im Netz unterwegs sein. Derzeit laufen
noch intensive Testfahrten ohne Fahrgäste.
Modernisierung Infrastruktur
U4-Modernisierung und U6-Revitalisierung: Die laufende U4-Modernisierung geht auch 2018 weiter: Am 17. und
18. Februar finden Bauarbeiten im Streckenbereich zwischen Roßauer Lände und Spittelau statt. Zeitgleich
arbeiten die Wiener Linien weiter an der Sanierung der U4-Station Friedensbrücke. Ab voraussichtlich 19. Februar
starten die Arbeiten auf dem Bahnsteig in Fahrtrichtung Heiligenstadt. Im Anschluss folgt die Sanierung der U4-Station
Roßauer Lände. Zu Ostern und Pfingsten wird die U4 von Karlsplatz bis Margaretengürtel für
den Einbau neuer Weichen gesperrt. Im Sommer 2018 finden rund um die U4-Station Heiligenstadt Modernisierungsarbeiten
statt. Es sind jeweils Ersatzverkehrsmaßnahmen geplant. Im Rahmen der U6-Revitalisierung beginnt im Frühjahr
die Generalsanierung der historischen Station Nußdorfer Straße.
Weiterer Ausbau von Sicherheitsteam und Videoüberwachung
Seit rund sechs Monaten sind die neuen Sicherheits-MitarbeiterInnen der Wiener Linien in den Zügen und
Stationen im U-Bahn-Netz unterwegs. Noch im Frühjahr wird das Team auf rund 60 speziell ausgebildete MitarbeiterInnen
wachsen, im Sommer sollen es ca. 90 Personen sein. Die MitarbeiterInnen des Sicherheitsteams sollen künftig
mit Bodycams unterwegs sein. Die ersten Tests sind im ersten Halbjahr 2018 geplant. Rund 800 neue Kameras werden
heuer zusätzlich in Fahrzeugen und Stationen zur Erweiterung der Videoüberwachung installiert.
Außerdem starten 2018 die Bauarbeiten für die Verlängerung der Straßenbahnlinie D vom Hauptbahnhof
bis zur Absberggasse, die das Sonnwendviertel mit tausenden BewohnerInnen an die U1 anbindet. Bei rund 40 Gleisbauprojekten
erneuern die Wiener Linien heuer rund 9.000 Meter Straßenbahngleise. Ein Schwerpunkt der Arbeiten liegt dabei
auf der Ringstraße. Im zweiten Halbjahr startet die erste Mobilitätsstation als Pilotprojekt bei der
U3-Endstation Simmering. Dort werden unterschiedliche Verkehrsangebote wie E-Bikes, Lastenfahrrad und Carsharing
samt Infrastruktur mit dem öffentlichen Verkehr kombiniert.
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