Graz (stadt) - „Wir machen alles gemeinsam, reden alles aus und haben Verständnis für den anderen“,
nannte Walter Fetz ein paar der wichtigsten Zutaten für das Rezept für eine lange, glückliche Ehe.
„Eine dicke Haut schadet aber auch nicht“, schmunzelte seine Frau Stefanie, bevor sie mit Bürgermeister Siegfried
Nagl und Bezirksvorsteher Klaus Strobl auf ihr Jubiläum – genau am Tag ihrer Hochzeit vor 65 Jahren – anstießen.
Das Grazer Stadtoberhaupt zeigte sich beim ausführlichen Gespräch mit der 88-Jährigen und den um
ein Jahr Älteren besonders von der Geschichte ihres ersten Rendez-vous beeindruckt. „Wir gingen in den Murauen
spazieren, als ein Unhold zuerst Walter niederschoss – ein glatter Lungendurchschuss – und dann auch mich mit einem
Streifschuss am Kopf erwischte, bevor er nach heftiger Gegenwehr von mir floh. Jahre später wurde der Täter
dann erwischt“, berichtete Stefanie Fetz und ihr Mann führte weiter aus: „Wir haben dann gleich viel Zeit
miteinander verbracht – halt im Krankenhaus, aber es ist dann mit uns gut weiter- und ausgegangen.“ „Ja, bei uns
hat's sprichwörtlich gleich beim ersten Treffen gefunkt“, gibt ihm seine Frau Recht.
Der gelernte Metallflugzeugbauer, der nach dem Krieg bei der Andritz AG Maschinenschlosser lernte, aber schließlich
bei der Post arbeitete, wo er bis zu seiner Pensionierung Zentralinspektor war und die gelernte Verkäuferin
von Speziallederwaren, die 25 Jahre lang bei Kastner & Öhler arbeitete, berichteten auch von den schwierigen
Zeiten, die sie in den Jahren erlebt hatten, aber die sie gemeinsam meisterten und zufrieden machten.
Der Besuch Nagls zu ihrer Eisernen Hochzeit sei beiden eine ganz besondere Ehre, „auch dass sich der Grazer Bürgermeister
so viel Zeit für uns genommen hat“, ließ die beiden strahlen. Und dieses Strahlen glänzt nun mit
der als Geschenk überreichten goldenen Kaiser-Franz-Joseph-Münze um die Wette.
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