LHStv.in Schaunig, LR Holub und Joanneum Research präsentierten neues, innovatives Forschungsprojekt
Graz/Klagenfurt (lpd) - LIFE – das Zentrum für Klima, Energie und Gesellschaft der Joanneum Research
bringt mit Unterstützung des Landes Kärnten ein neues Forschungsthema in den Klagenfurter Lakeside Park.
Die Kompetenzgruppe „Innovative Mobility Modelling“ soll sich ab Mitte 2018 mit aktuellen Fragestellungen zum Mobilitätsverhalten
und der räumlichen Entwicklung befassen. Dieses neue, innovative Forschungsprojekt präsentierten Technologiereferentin
LHStv.in Gaby Schaunig und Verkehrslandesrat Rolf Holub gemeinsam mit Joanneum Research-Geschäftsführer
Wolfgang Pribyl, LIFE-Direktor Franz Prettenthaler und Hans Schönegger von der BABEG Kärntner Betriebsansiedlungs-
und Beteiligungsgesellschaft am 14. Feber.
„Ich bin sehr erfreut darüber, dass wir dieses neue, zukunftsweisende Projekt der Joanneum Research am Forschungsstandort
Lakeside Park unterstützen können. Mit dem Mobilitätsmasterplan entwickeln wir laufend innovative
Mobilitätslösungen in ganz Kärnten“, betonte Holub. Er zeigte sich überzeugt davon, dass die
neue verkehrswissenschaftliche Kompetenzgruppe mit der Anwendung innovativer Methoden von Verkehrsmodellierungen
wesentliche Erkenntnisse über das Mobilitätsverhalten gewinnen werde. „Diese werden wir in unsere weiteren
Raum und -Verkehrsplanungen einfließen lassen können. Damit gewinnt Kärnten nicht nur einen wesentlichen
Forschungsschwerpunkt, sondern auch wichtiges Know-how, von dem nicht nur die Kärntnerinnen und Kärntner
direkt profitieren, sondern auch andere Regionen, die aus unserem Best-Practice-Modell ihre Lehren ziehen können“,
so der Verkehrslandesrat.
Schaunig zählt die Beteiligung an der Joanneum Research zu den nachhaltigsten Zukunftsprojekten der ablaufenden
Legislaturperiode. Mit der Kompetenzgruppe „Innovative Mobility Modeling“ komme – nach Robotics – ein zweiter bedeutender
Forschungsschwerpunkt nach Klagenfurt, der den Standort noch einmal aufwertet. „Die Kooperation mit der Joanneum
Research ist integraler Bestandteil unserer Forschungsachse Süd, über die wir Kärnten an die Forschungs-Spitze
Europas führen“, meinte die Technologiereferentin.
Zum Forschungsprojekt erklärte LIFE-Direktor Prettenthaler: „Dabei werden innovative Verfahren, wie die so
genannte agenten-basierte Modellierung, weiterentwickelt und auf herkömmliche, aber auch auf neuartige Mobilitätslösungen
angewendet.“ Die agenten-basierte Modellierung berücksichtige die einzelnen, aktiven Komponenten eines Systems,
also zum Beispiel einzelne Personen und ihr Verhalten. In traditionellen Modellierungsansätzen würden
diese Individuen meist als homogene Gruppe behandelt. Durch den neuen Ansatz werde die komplexe Dynamik in einem
System wesentlich besser erfasst, weil explizit berücksichtigt werde wer, wann und wohin mit welchem Verkehrsmittel
unterwegs ist. Für zukünftige Mobilitätsformen wie geteilte Mobilität („Car Sharing“) oder
autonomes Fahren sei dieser Ansatz, mit dem sich die Kompetenzgruppe befassen werde, essentiell. Damit erhalte
das Land Kärnten die Garantie, im Bereich der Gestaltung einer zukunftsfähigen Mobilität die besten
Methoden, die international verfügbar seien, direkt vor Ort zu haben.
BABEG-Geschäftsführer Schönegger sagte: „Das Zusammenspiel von Mobilität und Digitalisierung
und die zukünftige Gestaltung dieses Bereiches sind wesentlich, um einen Standort zukunftsfähig zu machen.
Mit dem neuen Kompetenzbereich ,Innovative Mobility Modelling‘ ist Kärnten nicht nur vielen Regionen einen
Schritt voraus, sondern hat vor allem die Möglichkeit Forschungsergebnisse rasch nutzbar zu machen und das
hier vorhandene Know-how auch in weitere Themenfelder, wie zum Beispiel 5G, einfließen zu lassen.“
„Mit diesem neuen und sehr aktuellen Forschungsthema setzt sich die höchst erfolgreiche Zusammenarbeit des
Landes Kärnten und der Joanneum Research weiter fort“, so Joanneum Research-Geschäftsführer Pribyl.
2014 hat sich ja das Land Kärnten über die BABEG mit 15 Prozent an der heimischen Forschungsgesellschaft
beteiligt, seit 2015 wurde höchst erfolgreich das Institut ROBOTICS der Joanneum Research am Standort Lakeside
Science & Technology Park in Klagenfurt aufgebaut.
„Innovative Mobility Modelling“ ist die erste Forschungsgruppe in Österreich, die auf agenten-basierte Verkehrsmodellierung
spezialisiert ist. Die Schwerpunkte der Forschungsaktivitäten liegen auf Agent-Based Mobility Modelling (diese
Methode stellt das Verhalten der einzelnen Individuen und Entscheidungsträger dar, um eine realitätsgetreue
Abbildung eines Verkehrssystems zu liefern), Shaping Spatial Solutions (dabei wird das Zusammenspiel der Nachhaltigkeitsaspekte
und der räumlichen Organisation als computergestützte Modellbildung und Simulation dargestellt) und Smart
Track (hier werden traditionelle und moderne Datenerhebungstechniken eingesetzt, aber auch innovative Ansätze
wie Tracking-Apps entwickelt werden).
Die Ergebnisse sollen Dokumentationen, Analysen, Gutachten, Modellfälle sowie Indikatoren und Kriterien für
die Bewertung und Steuerung der Verkehrsinfrastruktur und der Raumgestaltung sein. „Daraus werden sich Handlungsempfehlungen
und Strategien für urbane Transformations- und Regenerationsprozesse ableiten lassen“, so Prettenthaler. Basis
dafür sei übergreifendes Know-how der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von LIFE und deren jahrelange
Erfahrung in nationalen und internationalen Projekten.
Geleitet wird die Kompetenzgruppe von Francesco Ciari, der sich davor an der ETH Zürich mit ähnlichen
Forschungsfragen beschäftigt hat. Die ETH Zürich zählt gemeinsam mit der TU Berlin seit fast 15
Jahren zu den führenden Forschungseinrichtungen auf diesem Gebiet. Darum ist mit den beiden Institutionen
auch eine enge Kooperation geplant, ebenso wie mit der Technischen Universität Graz und der Technischen Universität
Wien.
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