Vom 7. März bis 3. Juni 2018 präsentiert das Naturhistorische Museum Wien eine Ausstellung
mit Baobab-Fotos von Pascal Maitre.
Wien (nhm) - Von den acht Arten der Affenbrotbäume, die weltweit existieren, sind sieben auf Madagaskar
heimisch. Sechs davon sind auf der Insel endemisch – das heißt, sie kommen nirgendwo sonst vor. Mehrere Baobab-Arten
sind stark gefährdet.
Der Fotograf Pascal Maitre unternahm 27 Reisen nach Madagaskar in die magische Welt der Baobabs. Seine Fotografien
sind so einzigartig wie die Bäume selbst, die vielen Madagassen heilig sind und um die sich zahlreiche mystische
Geschichten ranken. Der Stamm der Baobabs ist feuerbeständig, die Blätter werden für Medikamente
verwendet. Die Frucht, genannt „Affenbrot“, ist reich an Vitamin C. Der Baum kann tausende Liter Wasser speichern;
die kostbare Flüssigkeit hält sich im Stamm über die Trockenzeit hinweg. Das Wasser wird getrunken
oder für rituelle Zwecke verwendet. Hebammen auf Madagaskar benutzen bei Geburten nur dieses Wasser.
Ältere Bäume sind in der Regel hohl und bieten sowohl Menschen als auch Tieren Lebensraum. Die Madagassen
nennen einen alten Baobab die „alte Großmutter“, weil der Stamm ganz mit Furchen überzogen ist. Oft
trotzt ein solcher Baum allein auf weiter Flur den Unbilden der Zeit.
Im Nationalpark von Tsimanampesotse steht der älteste Baobab Madagaskars, eine Adansonia rubrostipa. Sie ist
nach Messungen mit der Radiokarbonmethode rund 1 600 Jahre alt und damit der zweitälteste Baobab der Welt.
Der älteste Affenbrotbaum steht in Südafrika und ist 1 800 Jahre alt.
Das Zentrum der Ausstellung bildet eine begehbare Baobab-Konstruktion mit einem Durchmesser von ca. 4 Metern. Hier
können Besucherinnen und Besucher die gewaltigen Dimensionen des bis zu 30 Meter hohen Affenbrotbaums nachempfinden
und Wissenswertes über Baobabs und über Madagaskar erfahren.
PASCAL MAITRE zählt zu den besten Fotografen der Welt. Er arbeitet für renommierte Magazine wie GEO,
Stern, Le Figaro, Paris Match, L’Express und National Geographic und seine Fotografien wurden und werden in zahlreichen
Ausstellungen rund um den Globus gezeigt.
Pascal Maitre ist vor allem durch seine Arbeiten über Afrika und Madagaskar zum Inbegriff eines Farbfotografen
geworden. Die tief empfundene Liebe zu den Bewohnern dieses Kontinents hat ihn auch veranlasst, über einen
langen Zeitraum hinweg die Baobabs in den Blick zu nehmen – jene majestätischen Bäume, die das Gesicht
der Insel Madagaskar prägen. Der bezaubernde Inselstaat Madagaskar, der zu Recht „die Arche Noah der Menschheit“
genannt wird, ist eine Hochburg der Biodiversität im Pflanzenreich. Einprägsamstes Symbol der artenreichen
Flora sind die dort endemischen Baobabs.
Die Bilder von Pascal Maitre, die in der Ausstellung gezeigt werden, bringen in ihrer Schönheit die Faszination
dieser einzigartigen, mythischen Bäume perfekt zur Geltung.
Pascal Maitre über seine Zeit auf Madagaskar: „In jener Nacht schlief ich hoch oben in diesem Baum, zwischen
Himmel und Erde. Als ich aufwachte, fand ich mich unter Tausenden von Sternen und sich öffnenden Blüten
wieder. Ein unvergessliches Erlebnis.“
Zahlreiche afrikanische Sprichwörter nehmen Bezug auf die Baobabs:
- „Wer einen Baobab versetzen will, verrenkt sich nur den
Arm.“
- „Je mehr Rinde man einem Baobab abreißt, desto dicker
wird er.“
- „Die Wissenschaft ist wie der Stamm eines Baobabs: Ein Mensch
allein kann sie nicht umfassen.“
- „Der Baobab ist gewaltig, doch seine Mutter ist nur ein
Samenkorn.“
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