Wiens Kulturstadtrat zum Ableben von Heinz R. Unger
Wien (rk) - „Der Abschied von diesem Wahrheitssuchenden fällt besonders schwer“, bedauert Wiens Kulturstadtrat
Andreas Mailath-Pokorny am 13. Feber das Ableben des Autors Heinz R. Unger. „Wir leben erneut in einer Zeit, in
der es mutiger Menschen bedarf, die die Verdummung durch Pseudopatriotismus aufdecken und anklagen." Ungers
vielleicht wichtigstes und erfolgreichstes Stück ,Zwölfeläuten‘, das im Wiener Volkstheater mit
großem Erfolg aufgeführt wurde, habe die Menschen in unserem Land "wachgerüttelt, aufgeschreckt
und im Wortsinn ermuntert". „Zwölfeläuten“, in dem sich Unger literarisch mit dem zentralen Thema
der Vergangenheitsbewältigung auseinandersetzt, erschien auch als Erzählung und wurde vom ORF verfilmt.
Dazu Mailath: „Es liegt an uns, die Glocke der Besinnung, die Heinz R. Unger angestoßen hat, nicht zum Verklingen
zu bringen.“
Heinz R. Unger zählt zu den politischsten, vielseitigsten und produktivsten Autoren Wiens. Neben seinen Bühnenwerken
schuf Unger auch Lyrik, Erzählungen, Kinderbücher, Libretti und Hörspiele. Am Beginn seines literarischen
Schaffens kreierte er mit der „Proletenpassion“ ein dichtes, engagiertes Werk im Sinne der Arbeiterbewegung. Die
„Schmetterlinge“ sind damit zur bedeutendsten Politband im deutschen Sprachraum aufgestiegen. Unger erhielt 2004
das silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien.
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