Insulinpumpe geht unter die Haut
Wien (acv) - Mit über 8%-Anteil an Diabetikern innerhalb der Weltbevölkerung gilt Diabetes als
eine globale Epidemie. Große Hoffnungen werden auf neue, vollautomatische Technologien gesetzt. Einen medizinischen
Meilenstein stellt dabei die smarte Insulinpumpe dar, welche beim in Wien stattfindenden Internationalen Diabeteskongress
vorgestellt wird.
Weltweit sollen über 366 Millionen Menschen, das sind ca. 8 % der Weltbevölkerung, an Diabetes leiden.
Bis 2030 wird ein Anstieg auf 552 Millionen Diabetikern – bzw. 10 % der Weltbevölkerung – gerechnet. Alleine
in Österreich stirbt so alle 50 Minuten ein Mensch an den Folgen des Diabetes. Das sind 10.000 Menschen im
Jahr. „Gerade angesichts dieser erschreckenden Entwicklungen ist es besonders wichtig, sich mit neuen Technologien
auseinanderzusetzen und sie für den Kampf gegen Diabetes einzusetzen,“ so Dr. Tadej Battelino, Kongresspräsident
der International Conference on Advanced Technologies for Treatment for Diabetes – kurz ATTD – die dieser Tage
(von 14. bis 17. Februar) im Austria Center Vienna stattfindet. Seit 11 Jahren setzt sich die ATTD-Konferenz intensiv
für die Implementierung neuer, verbesserter Diabetestherapien ein. „Heuer ist uns mit der Einführung
der vollautomatischen, implantierten Insulinpumpe ein großer Meilenstein gelungen,“ freut sich Battelino.
Moderne Insulinpumpen gehen unter die Haut
Konkret handelt es sich bei dieser modernen Insulinpumpe um ein geschlossenes Regelsystem, das unter die Haut
eingesetzt wird und vollautomatisch den Blutzuckerspiegel für 3 Tage regelt und dann nachgefüllt werden
kann. „Möglich ist dies durch eine Insulinpumpe, die per modernen Sensor permanent den Blutzucker misst und
bei Bedarf die erforderliche Menge an Insulin zuführt. Damit verhelfen wir unseren Patienten zu einem völlig
neuen Lebensgefühl,“ erklärt der renommierte Mediziner von der Meduni in Ljubljana. „Diese geschlossenen
Regelsysteme sind, nach jahrelangen klinischen Studien, nun seit Herbst in der USA im Einsatz. Ab Juni diesen Jahres
sollten sie dann auch in Europa erstmals erhältlich sein,“ freut sich Batellino. Im ersten Schritt bedeutet
diese neue Technologie vor allem für Typ-1 Diabetiker, dessen Blutzuckerwerte mit konventionellen Insulintherapien
nur schwer in den Griff zu bekommen sind, einen enormen Fortschritt. Alleine in Österreich sind 30.000 Menschen
vom Typ-1-Diabetes betroffen. „Langfristig soll die moderne Insulinpumpe mit dem geschlossenen Regelsystem aber
nicht nur für den Typ-1-Diabetes, sondern für alle Formen der Diabetes eingesetzt werden,“ so der Kongresspräsident
zuversichtlich.
Europäische Krankenkassen signalisieren ihre Unterstützung
Besonders stolz ist Battelino, dass auch die Verhandlungen mit den europäischen Krankenkassen auf Schiene
sein dürften. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass die Institutionen, die für die europäische öffentliche
Gesundheit verantwortlich sind, bald entsprechende Kostenübernahmen oder Rückvergütungen für
den Einsatz dieser vollautomatischen Insulinpumpe anbieten werden,“ erklärt Battelino.
Intelligenten Überwachungssystemen gehört die Zukunft
Bereits jetzt sind neuartige intelligente Überwachungsassistenzsysteme im Einsatz, die 6 Monate lang durchgehend
den Blutzuckerspiegel der Patienten messen und analysieren können. Diese automatischen Überwachungssysteme
geben den Ärzten basierend auf detaillierten Datenanlaysen und Algorythmenprognosen konkrete Therapievorschläge
für das Fine-Tuning in der Indsulindosierung. Zukünftig sollen diese intelligenten Überwachungssysteme
auch direkt den Patienten Unterstützung in ihrem persönlichen Insulin-Management geben.
Über die IAKW-AG
Die IAKW-AG (Internationales Amtssitz- und Konferenzzentrum Wien, Aktiengesellschaft) ist verantwortlich für
die Erhaltung des Vienna International Centre (VIC) und den Betrieb des Austria Center Vienna. Das Austria Center
Vienna ist mit 24 Sälen, 180 Meetingräumen sowie rund 22.000 m² Ausstellungsfläche Österreichs
größtes Kongresszentrum und gehört zu den Top-Playern im internationalen Kongresswesen.
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