Mikl-Leitner/Schleritzko: „Land NÖ sichert mit Mitfinanzierung die Lehrpraxis-Ausbildung
für Jungärztinnen und Jungärzte ab“
St. Pölten (nlk) - Die Länder, der Bund, die Sozialversicherung und die Ärztekammer sind
übereingekommen, die Ärzteausbildung in Lehrpraxen österreichweit umzusetzen. Nach langen Verhandlungen
konnte nun auch die gemeinsame Finanzierung beschlossen werden. Die Ergebnisse wurden am 13. Feber im Rahmen einer
Pressekonferenz der Sozial-und Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein gemeinsam mit der Sozialversicherung
und der Ärztekammer verkündet - allerdings ohne dem Beisein der Länder, die Hauptfinanciers sind.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und NÖGUS-Vorsitzender Landesrat Ludwig Schleritzko freuen sich über
die Einigung zur Finanzierung der Lehrpraxis-Ausbildung für Jungmediziner in Österreich.
„Ich freue mich, dass wir eine Einigung im Sinne unserer Ärztinnen und Ärzte und schlussendlich unserer
Patientinnen und Patienten erzielen konnten. Dafür leistet das Land Niederösterreich freiwillig einen
finanziellen Beitrag in der Höhe von 1,83 Millionen Euro für die Jahre 2018 bis 2020. Damit sichern wir,
dass ab Sommer 2018 mindestens 60 Lehrpraxisstellen in Niederösterreich für unsere Jung-Ärztinnen
und -Ärzte zur Verfügung stehen“, betont Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
„Top-Medizin und beste Gesundheitsversorgung setzen Qualität in der Ärzte-Ausbildung voraus. Mit der
Lehrpraxis-Ausbildung ermöglichen wir unseren Ärztinnen und Ärzten eine moderne Ausbildung und helfen,
Jungärzte für das Berufsbild des Haus- und Facharztes zu gewinnen und im Land zu behalten. So können
die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher auch in Zukunft darauf vertrauen, wohnortnah und kompetent
medizinisch versorgt zu werden“, so NÖGUS-Vorsitzender Landesrat Ludwig Schleritzko.
Die sechsmonatige Lehrpraxis für Turnusärzte am Ende ihrer Ausbildung, nach dem Spitalsturnus, sichert
eine praxisnahe Ausbildung und zeigt Jungmedizinern den beruflichen Alltag in einer Ordination für Allgemeinmedizin.
Die Lehrpraxis ist gemäß der neuen Ärzteausbildungsordnung für Turnusärzte am Ende ihrer
Ausbildung vorgesehen. Die Lehrpraxis dauert sechs Monate mit einer Lehrpraxistätigkeit von 30 Wochenstunden.
Die Gesamtkosten belaufen sich österreichweit auf insgesamt rund 24,8 Millionen Euro für die Jahre 2018
bis 2020. Länder und Sozialversicherung leisten jeweils 9,16 Millionen Euro bzw. 37 Prozent. Auf das Land
Niederösterreich entfällt für die drei Jahre ein Betrag in der Höhe von 1,83 Millionen Euro.
Das Land Niederösterreich hat sich freiwillig zur Mitfinanzierung entschlossen, obwohl die Lehrpraxis nicht
in dessen Kompetenzbereich fällt und das Land Niederösterreich bereits die vorhergehende Ausbildung der
Turnusärzte in den Spitälern finanziert.
Vier Millionen Euro bzw. 16 Prozent werden vom Bund übernommen. Die Österreichische Ärztekammer
leistet einen Beitrag in der Höhe von zehn Prozent, das sind 2,48 Millionen Euro, obwohl die Organisation
der Ausbildung in den Lehrpraxen in die Zuständigkeit der Ärztekammer fällt.
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