Gemeinsam stark: Gemeinden Weer, Kolsass und Kolsassberg werden mit GEKO ausgezeichnet
Innsbruck (lk) - Bereits zum zweiten Mal holen das Land Tirol und der Tiroler Gemeindeverband Gemeinden
vor den Vorhang, die sich besonders um interkommunale Zusammenarbeit verdient gemacht haben. Mit dem Gemeindekooperationspreis
GEKO soll ein sichtbares Zeichen der Anerkennung gesetzt werden. „Wie gut und nahezu selbstverständlich dies
in der Praxis funktionieren kann, beweisen die Gemeinden Weer, Kolsass und Kolsassberg seit vielen Jahren. Durch
die Bündelung von ideellen und finanziellen Ressourcen können alle drei Gemeinden ihr Potenzial voll
ausschöpfen und sich erfolgreich weiterentwickeln“, würdigten Gemeindereferent Johannes Tratter und
Ernst Schöpf, Präsident des Tiroler Gemeindeverbandes, am 12. Feber beim Pressetermin vertreten durch
Vizepräsident Franz Hauser, die Verdienste der diesjährigen GEKO Preisträger.
Kooperation wird sowohl vom Land Tirol als auch vom Tiroler Gemeindeverband als bessere Alternative zur von oben
verordneten Zwangsfusion gewertet, wie sie in anderen Bundesländern bereits üblich ist. „Alle Projekte,
die diesmal für den GEKO eingereicht wurden, haben eine große Gemeinsamkeit: Sie zeigen anhand praktischer
Erfahrungen, dass auf kommunaler Ebene durch Aufeinanderzugehen und Kooperation vieles möglich wird, das die
Kräfte einer einzelnen Gemeinde überfordern würde. Nutznießer sind die Bürgerinnen und
Bürger, die von einer zeitgemäßen Infrastruktur profitieren“, plädiert LR Tratter für
weiteres Engagement in diese Richtung.
5.000 Euro für das beste Tiroler Gemeindekooperationsprojekt
Für die erfolgreichen Gemeinden Weer, Kolsass und Kolsassberg nahmen die Bürgermeister Markus Zijerveld,
Hansjörg Gartlacher und Alfred Oberdanner den GEKO entgegen: „Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen
hinaus ist für uns praktisch seit Jahrzehnten gelebte Praxis. Wir freuen uns über die Anerkennung und
werden unseren gemeinsamen Weg auch künftig fortsetzen.“ Das Siegerprojekt, das durch eine Fachjury sowie
über Online-Voting ermittelt wurde, erhält eine Prämie in der Höhe von 5.000 Euro. Zudem haben
die BürgerInnen aller beteiligten Gemeinden die Gelegenheit, bei einer GEKO-Feier noch näher zusammenzurücken.
Zwei ebenfalls innovative Kooperationsprojekte gelangten bis in die Endausscheidung zum Online-Voting: Mit „komm!unity“
konnte ein gemeindeübergreifender Verein zur Förderung der Jugend-, Integrations- und Gemeinwesenarbeit
im Tiroler Unterland punkten, die Wipptaler Gemeindekooperation von Matrei, Mühlbachl und Pfons nimmt den
dritten Platz ein.
Gemeindeprojekte überzeugten mit hoher Qualität
Insgesamt wurde von der Jury auch heuer wieder die durchwegs hohe Qualität der Einreichungen gewürdigt.
Das anschließende Online-Voting verzeichnete 14.222 Stimmabgaben, womit die gute Beteiligung vom letzten
Jahr noch übertroffen wurde. Für LR Tratter ein erfreulich hoher Zuspruch: „In diesem Zusammenhang danke
ich allen teilnehmenden Gemeinden für ihre hervorragende Arbeit sowie den Mitgliedern der Jury und der Gemeindeabteilung
für ihr engagiertes Mitwirken.“
Das Siegerprojekt: Weer – Kolsass – Kolsassberg - Drei Gemeinden, zwei Bezirke, eine Familie
Die Gemeinden liegen - getrennt durch eine Bezirksgrenze - geographisch auf engstem Raum. Von der intensiven Zusammenarbeit
profitieren sie in mehrfacher Hinsicht: Entlastung der Budgets durch Aufteilung der Kosten, sehr gute Infrastruktur
zum erschwinglichen Preis, bessere Ausnützung der bestehenden Gebäude und Gerätschaften, große
Erfolge im sportlichen Bereich, die einzeln nie zu erzielen wären, überdurchschnittliches Vereinsangebot,
kostendeckender Sozialsprengel, hohe Qualität der Kinderbetreuung, florierende Gastbetriebe und eine jeweils
offene und respektvolle Dorfgemeinschaft.
Bereits 1959 wurde der gemeindeübergreifende SV Raika Kolsass Weer gegründet. Ein gemeinsam realisiertes
Großprojekt jüngeren Datums ist das lokale Kleinskigebiet am Kolsassberg. Zahlreiche Vereine und Freizeitangebote
laufen gemeindeübergreifend - von der Landjugend bis zum Volleyballteam, vom Bienenzuchtverein bis zur Modellsportgruppe,
vom Dartverein bis zur Erwachsenenschule, vom Hundesportverein bis zur Dorfbühne.
In Bildung, Kinderbetreuung und Wirtschaft ist Kooperation gelebte Praxis. In Kolsass wurde eine gemeinsame Volksschule
errichtet, in Weer eine gemeinsame Hauptschule. Aktuell wird eine gemeinsame Kinderkrippe, Mittagsbetreuung und
Nachmittagsbetreuung im Kinderzentrum in Weer betrieben. Die Gemeinden Weer und Kolsass haben ein gemeinsames Gewerbegebiet
umgesetzt, Betriebe wurden angesiedelt und Arbeitsplätze geschaffen, die Kommunalsteuern werden geteilt. Ihren
gemeinsamen Weg wollen die drei Gemeinden künftig weiter intensivieren.
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