AIT hebt mit SURECITY Energieeffizienz auf ein neues Level
Malmö/Almada/Judenburg/Wien (ait) - Was haben Malmö in Schweden, Almada in Portugal und Judenburg
in der Steiermark gemeinsam? Sie sind Prototypen des SURECITY Projekts, das vom AIT Austrian Institute of Technology
gemeinsam mit internationalen Partnern koordiniert und umgesetzt wird. Das Ziel ist, mittels Simulationen den Energieverbrauch
europäischer Städte mittel- und langfristig deutlich zu senken.
Das AIT und seine Partner sammeln dafür energierelevante Daten aus den Sektoren Wohnen, Mobilität und
Industrie. Mit dem SURECITY-Prgramm kann dann der Einsatz von neuen Technologien mit einer Kosten-Nutzen-Analyse
und maßgeschneidert für unterschiedliche Städte, Gemeinde und Regionen bewertet werden. Unterschiedliche
Szenarien mit Stakeholdern wie etwa Energieversorger, Verkehrsbetriebe und Stadtplaner werden durchgespielt und
Umweltfolgen prognostiziert. Konkret werden die Auswirkungen mit dem Environmental Assessment Model simuliert und
die Bereiche Luft, Wasser und Bodennutzung ganzheitlich betrachtet. Städte erhalten so ein Werkzeug zur Simulation
und Reflektion von energiepolitischen Entscheidungen.
Komplexe Modelle, die auf der SURECITY-Plattform bereitgestellt und visualisiert und für alle Stakeholder
zugänglich sind, helfen damit, die Energiezukunft Europas neu zu gestalten, z. B. im Rahmen des Covenant of
Mayors for Climate & Energy, der weltweit größten Klima- und Energieinitiative für Städte.
Blaupausen für Europa
Mit Malmö, Almada und Judenburg wurden laut AIT-Projektleiter Nicolas Pardo-Garcia gezielt in Größe
und geographischer Lage sehr unterschiedliche europäische Städte ausgewählt: “Die drei Partnerstädte
sind idealtypisch für kleinere bis mittelgroße Städte in Nord-, Zentral- und Südeuropa. Sie
bilden die nötige Bandbreite ab, um als Modelle aussagekräftig und vergleichbar zu sein für andere.“
Eine zentrale Rolle übernimmt bei SURECITY das AIT Austrian Institute of Technology. ExpertInnen im Center
for Energy koordinieren das Projekt auf internationaler Ebene, sind für die Kooperation mit den Partnern in
Österreich verantwortlich und unterstützen bei der Erhebung und bei der Analyse von Daten, um damit Einsparungsmodelle
hochzurechnen. In Judenburg startet im März die Testphase. Aussagekräftige Ergebnisse sollen Ende des
Jahres vorliegen und somit Blaupausen für zahlreiche europäische Städte liefern.
Ziele umsetzen
Klimawandel, Luftqualität und Energiesicherheit sowie der Umstieg auf erneuerbare Energien sind die großen
Herausforderungen der nächsten Jahre – weltweit, aber auch in Europa. Das SURECITY-Projekt soll Städte
dabei unterstützen, mittelfristig bis 2030 und langfristig bis 2050, den Energieverbrauch um 10 bis 40 Prozent
zu senken, den Einsatz erneuerbarer Energien um 20 bis 40 Prozent zu erhöhen und die Luftverschmutzung um
20 bis 50 Prozent zu reduzieren sowie fossile Treibstoffe um 10 bis 50 Prozent – ausgehend von den Vergleichszahlen
2010.
SURECITY wurde von Konsortien der drei Projektländer Portugal, Schweden und Österreich entwickelt. Projektpartner
sind neben dem AIT und den drei Modellstädten die Energieagentur Steiermark, IVL – Swedish Environmental Research
Institute, LTU – Luleå Technical University und 3Drivers sowie CENSE – Center for Environmental and Sustainability
Research, NOVA University Lisbon.
Am AIT Center for Energy forschen rund 220 MitarbeiterInnen unter der Leitung von Brigitte Bach an Lösungen
für die nachhaltige Energieversorgung von morgen. Langjährige Erfahrung und wissenschaftliche Exzellenz
der AIT-ExpertInnen sowie hochwertige Laborinfrastruktur und eine weltweite Vernetzung bieten den Unternehmen innovative
und angewandte Forschungsservices und damit einen klaren Wettbewerbsvorteil auf diesem Zukunftsmarkt. Das Themenportfolio
des Center for Energy orientiert sich an drei zentralen Systemen: Nachhaltige Energieinfrastruktur, Dekarbonisierung
von industriellen Prozessen und Anlagen sowie innovative Technologien und Lösungen für urbane Transformation
(Gebäude, Städte).
|