Schultes: Einkommen 2017 - Minus der
 letzten Jahre annähernd ausgeglichen

 

erstellt am
26. 02. 18
13:00 MEZ

EU-Agrarpolitik braucht Instrumente zur Stabilisierung von Märkten und Preisen
Wien (lk-oe) - "Im Jahr 2017 blieben die heimischen Wein- und Obstbauern von allzu großen Katastrophen verschont, was zu einem besseren Einkommen führte. Außerdem war sowohl am Milch- als auch am Schweinemarkt eine deutliche Erholung spürbar. Obwohl die öffentlichen Gelder leicht rückläufig waren, stieg das Einkommen 2017 real um 18,8%", erklärte der Präsident der Landwirtschaftskammer (LK) Österreich, Hermann Schultes, am 23. Feber. "So erfreulich der Einkommenszuwachs für die Landwirtschaft auch war, so müssen für ein Gesamtbild die Jahre davor betrachtet werden", gab Schultes zu bedenken.

"Die schweren Verluste der Jahre 2009, 2012, 2013, 2014 und 2015 führten nach nunmehr zweimaligem Plus dazu, dass heuer erst das Einkommen des Jahres 2008 erreicht ist. Die Ursache für derartige Volatilitäten sind einerseits die immer häufiger auftretenden Wetterkatastrophen in Folge des Klimawandels und andererseits sprunghafte Preisentwicklungen auf dem Weltmarkt. Die künftige EU-Agrarpolitik muss daher eine stabile berechenbare Basis bilden und Instrumente, wie verbesserte Versicherungslösungen, zur Verfügung stellen, um die Auswirkungen solcher Preissprünge und Marktverwerfungen zu dämpfen", betonte Schultes.

"Erst wenn die Landwirte aus der Bewirtschaftung und aus angebotenen Dienstleistungen genügend Einkommen erzielen, sind Investitionen möglich und wird das wirtschaftliche Überleben gesichert. Daher müssen die künftigen EU-Agrarspielregeln diese wichtige Bedeutung des Marktes für die Landwirtschaft berücksichtigen und Instrumente zur Verbesserung des Marktgleichgewichtes entwickeln. Denn erst dann kann ein für die Bäuerinnen und Bauern rentables Preis- und Einkommensniveau sichergestellt werden. Um diese Lenkinstrumente zur Absicherung von Preisen und Einkommen sowie zur Stabilisierung von Märkten wirksam werden zu lassen, müssen im EU-Budget ausreichend Mittel vorgesehen werden", stellte Schultes fest.

"Wie stark volatile Preise und Märkte Einfluss auf das bäuerliche Einkommen und somit auf die Existenz der Landwirtschaft haben, zeigt die Tatsache, dass trotz zweimaligen Einkommenszuwachses heute erst das Niveau von vor zehn Jahren erreicht ist. Daher braucht es einerseits stabilisierende Regeln in der künftigen GAP und andererseits eine verlässliche finanzielle Basis. Denn damit werden alle jene Leistungen bezahlt, welche die Gesellschaft von den Bäuerinnen und Bauern verlangt, die jedoch der Markt nicht abdeckt", so Schultes.

 

 

 

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