Industriepolitische Strategie der EU muss Bedeutung der KMU berücksichtigen. Priorität
des Sektors muss sich auch im nächsten Finanzrahmen widerspiegeln
Brüssel/Wien (pwk/awo) - "Wir unterstützen einen horizontalen industriepolitischen Ansatz:
Ziel muss sein, die Rahmenbedingungen für Unternehmen aller Größenordnungen zu verbessern und insbesondere
die Bedeutung von KMU zu berücksichtigen. „Etwa 2,1 Millionen europäische Unternehmen sind im industriellen
Sektor tätig - 99,4% von ihnen sind KMU. Auf EU-, nationaler und regionaler Ebene müssen die produzierenden
Betriebe besser dabei unterstützt werden, die gegenwärtigen und künftigen Herausforderungen, einschließlich
des Umstiegs auf sichere und nachhaltige Technologien, anzugehen“, betonte Ulrike Rabmer-Koller, Vizepräsidentin
der WKÖ und Präsidentin des Europäischen KMU-und Handwerksverbands UEAPME, am 23. Feber beim Industrietag
2030 der Europäischen Kommission in Brüssel.
„Die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Industrie im globalen Kontext hängt unmittelbar von ihrer Fähigkeit
ab, sich durch Investitionen in neue Technologien, die Digitalisierung ihrer industriellen Basis und den Übergang
zu einer nachhaltigen CO2-armen und Kreislaufwirtschaft kontinuierlich anzupassen und innovativ zu sein“, betont
Rabmer-Koller. Zu den wichtigsten Schlüsselfaktoren, die die europäische Industrie bis 2030 und darüber
hinaus prägen werden, zählen Bildung und Ausbildung, Digitalisierung, Forschung & Entwicklung und
Innovation sowie Energieeffizienz und Entkarbonisierung. Wichtig ist dabei vor allem, dass es eine enge Verknüpfung
der Industriepolitik mit anderen Politikfeldern, wie der Klima- und Energiepolitik gibt.
Ulrike Rabmer-Koller ist als einzige Österreicherin und KMU-Vertreterin in der hochrangigen Expertengruppe
„Industrie 2030" der Europäischen Kommission vertreten. Diese Expertengruppe tagte Donnerstag zum ersten
Mal in Brüssel unter Vorsitz von Kommissionsvizepräsidenten Jyrki Katainen. Die Gruppe wird die Kommission
über Maßnahmen und Initiativen beraten, die Europas Industrie wettbewerbsfähiger und fit für
die Herausforderungen der Zukunft machen sollen.
„Europas Industrie braucht eine langfristige Strategie, die ihre Qualitäten und ihre Vielfalt berücksichtigt.
Die industriepolitischen Maßnahmen müssen sich darauf konzentrieren, die Innovations- und Kostenwettbewerbsfähigkeit
der Industrie zu steigern. Darüber hinaus muss sich die wichtige Rolle des Sektors im nächsten Mehrjährigen
Finanzrahmen widerspiegeln“, so die UEAPME-Präsidentin abschließend.
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