Landeshauptmann und Landesstatthalter Rüdisser ließen sich von Post-Generaldirektor
Pölzl über die Fortschritte bei der Behebung von internen Missständen informieren
Bregenz (vlk) - "Wir haben deponiert, dass eine zuverlässige Postdienstleistung für die Bevölkerung
und die heimische Wirtschaft extrem wichtig ist. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass die Probleme lokalisiert
sind und aktuell intensiv bearbeitet werden". Das sagte Landeshauptmann Markus Wallner am 22. Februar nach
dem Gespräch mit Georg Pölzl, dem Vorstandsvorsitzenden und Generaldirektor der Österreichischen
Post AG. Wallner hatte beim Treffen auch deutlich gemacht, dass er sich rasche Nachfolgelösungen erwarte für
die sieben Postpartnerschaften, die mit Ende Juni dieses Jahres im Raum Walgau vertraglich auslaufen.
Die Besprechung, an der auch Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser teilgenommen hat, sei "offen und vernünftig
verlaufen", betonte der Landeshauptmann bei der anschließenden Presseinformation. Im Gespräch habe
er die Bedeutung von zuverlässigen Postdienstleistungen für Vorarlberg herausgestrichen und klargemacht,
was sich das Land von Seiten der Post erwarte. Zuvor hatte es insbesondere in der zweiten Jahreshälfte 2017
immer wieder Anlass für Beschwerden gegeben. Vor allem die Zustellbereiche Koblach, Bludenz und Bregenz waren
betroffen.
Neue Postpartnerschaften
Gesprochen worden sei auch über die Personalsituation und das Entlohnungssystem, informierte Wallner. Bei
der Suche und Rekrutierung von geeignetem Personal hat Landesstatthalter Rüdisser die Hilfe des Landes angeboten,
indem mit den betreffenden Bezirksstellen des Arbeitsmarktservice Kontakt aufgenommen werden soll. Thematisiert
wurden vom Landeshauptmann auch die sieben Postpartnerschaften im Raum Walgau, die nur noch bis Ende Juni vom Sozialdienstleister
aqua mühle betrieben werden. "Hier braucht es rasch Nachfolgeverträge. Gespräche mit Interessenten
sind bereits angelaufen", sagte Wallner.
"Entschuldige mich"
Auch Post-Generaldirektor Pölzl sprach von einem "sehr guten und verständnisvollen Gespräch".
Bei der Presseinformation nach dem Gespräch mit Wallner und Rüdisser entschuldigte er sich gleich eingangs
bei allen Postkundinnen und -kunden, die von den Unannehmlichkeiten betroffen waren. Die Beschwerden insbesondere
in der zweiten Jahreshälfte 2017 führte er auf die prekäre Personalsituation ebenso zurück
wie auf Fehlverhalten in der regionalen Führung. Nach Erhebung der Lage seien unverzüglich Sofortmaßnahmen
eingeleitet worden. So sind etwa 20 Stellen mit Mitarbeitenden aus anderen Bundesländern besetzt worden. Zum
Einsatz kommen zudem Leiharbeitskräfte. Ebenso wurden Änderungen in der Führungsorganisation vorgenommen.
Die Maßnahmen greifen, so Pölzl: "Bei den Beschwerden gibt es bereits eine deutliche Reduktion".
Daran zeige sich, dass schon einige Verbesserungen erreicht werden konnten. Die Feinjustierung werde sich allerdings
noch bis in den Sommer hineinziehen, erklärte der Post-Generaldirektor.
Zur Person
Georg Pölzl, geboren 1957, studierte und promovierte an der Montanuniversität Leoben. Seine berufliche
Laufbahn startete er als Unternehmensberater bei McKinsey & Co. Danach wechselte er in den Vorstand des Maschinen-
und Anlagenbauers Binder & Co AG. Insgesamt neun Jahre lang leitete Pölzl anschließend T-Mobile
Austria in Wien. Im Anschluss wechselte Pölzl nach Deutschland, wo er als Sonderbeauftragter des Vorstandes
der Deutschen Telekom die Umsetzung des Restrukturierungsprogramms mitverantwortet hat. Anschließend war
er als Sprecher der Geschäftsführung von T-Mobile Deutschland tätig. Seit 1. Oktober 2009 ist Georg
Pölzl Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor der Österreichischen Post AG.
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