Verantwortung für heimische Qualität auf allen Ebenen wahrnehmen
Wien (vöm) - „Internationale Handelsabkommen sind mit Bedacht und Vorsicht auszuverhandeln. Nur Abkommen,
welche die Zukunft der heimischen Milchwirtschaft in den Regionen unterstützen, dürfen abgeschlossen
werden, keineswegs dürfen die heimische Milchwirtschaft und unsere hohen Standards dadurch gefährdet
werden“, erklärte der Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter, Dir. Helmut Petschar,
zu den laufenden Verhandlungen über internationale Handelsabkommen der Europäischen Union mit Drittländern.
Die heimische Milchwirtschaft hat mit ihrer Qualitätsstrategie im Ausland bisher gute Erfolge erzielt, fast
50% der Milchprodukte werden exportiert, daher werden Abkommen für den weiteren Ausbau unserer Exportbemühungen
positiv gesehen, keinesfalls dürfen aber über ungünstige Abkommen unsere hohen Standards untergraben
werden, ebenfalls müssen für die Konsumenten Informationen über entsprechende Standards gegeben
sein. Schließlich sollte der Anspruch gegeben sein, dass nur Produkte mit entsprechend gleichwertigen Umwelt-
und Sozialstandards importiert werden. Besondere Besorgnis sieht die heimische Milchwirtschaft in einem Abkommen
mit Australien und Neuseeland, ebenfalls ist bei Mercosur und anderen internationalen Abkommen Vorsicht geboten.
Eine besondere Verantwortung sieht Petschar bei Akteuren im heimischen Handel und in der weiterverarbeitenden Industrie.
So können erwünschte heimische Qualitätsstandards nur dann gesichert werden, wenn diese auch ehrlich
abgegolten werden. Es dürfen nicht bei jeder Gelegenheit für heimische Produkte mit höchster Qualität
aufgrund internationaler Preisentwicklungen Preisrücknahmen eingefordert werden, gleichzeitig aber immer höhere
Standards in Österreich verlangt werden, die aber bei Importen kein Thema sind. Nur wenn der Mehrwert höherer
Qualitätsstandards anerkannt wird, kann Qualität gesichert werden. „Eine ehrliche Vorgangsweise könnte
hier mehr bewirken als so manche Inszenierung in den Medien“, so Petschar.
Einen wichtigen Partner für die heimische Qualitätsstrategie sieht Petschar beim österreichischen
Konsumenten. Dieser erwartet sich zurecht eine offene und ehrliche Information über Qualität, Herkunft
und Produktionsstandards, das AMA Gütesiegel und andere geprüfte Kennzeichen bieten dazu entsprechende
Unterstützung. Schließlich fällt beim Kauf die Entscheidung über die Qualität.
„Die österreichische Milchwirtschaft sieht den Außenhandel von Milch- und Milchprodukten als Chance,
sie ist bemüht die Erfolgsstory der Milchexporte durch eine konsequente Qualitätsstrategie weiterzuführen
und erwartet dazu faire Abkommen, weiters eine ehrliche Vorgangsweise beim Lebensmittelhandel und Konsumenten“
ergänzte Petschar.
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