Internationale Handelsabkommen müssen
 für Milchwirtschaft neue Chancen eröffnen

 

erstellt am
21. 02. 18
13:00 MEZ

Verantwortung für heimische Qualität auf allen Ebenen wahrnehmen
Wien (vöm) - „Internationale Handelsabkommen sind mit Bedacht und Vorsicht auszuverhandeln. Nur Abkommen, welche die Zukunft der heimischen Milchwirtschaft in den Regionen unterstützen, dürfen abgeschlossen werden, keineswegs dürfen die heimische Milchwirtschaft und unsere hohen Standards dadurch gefährdet werden“, erklärte der Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter, Dir. Helmut Petschar, zu den laufenden Verhandlungen über internationale Handelsabkommen der Europäischen Union mit Drittländern.

Die heimische Milchwirtschaft hat mit ihrer Qualitätsstrategie im Ausland bisher gute Erfolge erzielt, fast 50% der Milchprodukte werden exportiert, daher werden Abkommen für den weiteren Ausbau unserer Exportbemühungen positiv gesehen, keinesfalls dürfen aber über ungünstige Abkommen unsere hohen Standards untergraben werden, ebenfalls müssen für die Konsumenten Informationen über entsprechende Standards gegeben sein. Schließlich sollte der Anspruch gegeben sein, dass nur Produkte mit entsprechend gleichwertigen Umwelt- und Sozialstandards importiert werden. Besondere Besorgnis sieht die heimische Milchwirtschaft in einem Abkommen mit Australien und Neuseeland, ebenfalls ist bei Mercosur und anderen internationalen Abkommen Vorsicht geboten.

Eine besondere Verantwortung sieht Petschar bei Akteuren im heimischen Handel und in der weiterverarbeitenden Industrie. So können erwünschte heimische Qualitätsstandards nur dann gesichert werden, wenn diese auch ehrlich abgegolten werden. Es dürfen nicht bei jeder Gelegenheit für heimische Produkte mit höchster Qualität aufgrund internationaler Preisentwicklungen Preisrücknahmen eingefordert werden, gleichzeitig aber immer höhere Standards in Österreich verlangt werden, die aber bei Importen kein Thema sind. Nur wenn der Mehrwert höherer Qualitätsstandards anerkannt wird, kann Qualität gesichert werden. „Eine ehrliche Vorgangsweise könnte hier mehr bewirken als so manche Inszenierung in den Medien“, so Petschar.

Einen wichtigen Partner für die heimische Qualitätsstrategie sieht Petschar beim österreichischen Konsumenten. Dieser erwartet sich zurecht eine offene und ehrliche Information über Qualität, Herkunft und Produktionsstandards, das AMA Gütesiegel und andere geprüfte Kennzeichen bieten dazu entsprechende Unterstützung. Schließlich fällt beim Kauf die Entscheidung über die Qualität.

„Die österreichische Milchwirtschaft sieht den Außenhandel von Milch- und Milchprodukten als Chance, sie ist bemüht die Erfolgsstory der Milchexporte durch eine konsequente Qualitätsstrategie weiterzuführen und erwartet dazu faire Abkommen, weiters eine ehrliche Vorgangsweise beim Lebensmittelhandel und Konsumenten“ ergänzte Petschar.

 

 

 

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