LH Mikl-Leitner gratulierte zu 60 Jahren Familienfasttag
St. Pölten (nlk) - Die Katholische Frauenbewegung der Diözese St. Pölten veranstaltete am
20. Feber im Rahmen der Aktion „Familienfasttag“ das traditionelle Benefiz-Suppenessen in den Räumlichkeiten
des NÖ Landhauses in St. Pölten. Das Jahresthema der Aktion lautet heuer „Gemeinsam für eine Zukunft
ohne Gewalt“. Das Rezept der Fastensuppe (Krensuppe) stellte Sonja Planitzer, Geschäftsführerin und Chefredakteurin
der diözesanen Kirchenzeitung „Kirche bunt“ zur Verfügung. Die kfb-Aktion „Familienfasttag“ feiert heuer
ihr 60-jähriges Bestehen.
Landeshauptfrau Mikl-Leitner bedankte sich bei der Katholischen Frauenbewegung für die Organisation des Benefiz-Suppenessens.
„Wenn man die Geschichten hört – 50 Jahre Bürgerkrieg und Gewalt – dann wird man demütig, wie gut
es uns in Österreich und Niederösterreich geht.“ Es gebe weltweit über 400 Kriegs- und Krisenherde
und es sei schön, dass es Beispiele gebe, die zeigten, dass es aufwärts gehe – wie in Kolumbien, wo es
seit 2016 einen Friedensvertrag gebe und wo versucht werde, „Frauen wieder ihre Würde zu geben und Hilfe zur
Selbsthilfe“.
Auch in Österreich und Niederösterreich gebe es Frauen, „denen wir unter die Arme greifen müssen“,
sprach die Landeshauptfrau etwa die Frauenhäuser und Frauenberatungsstellen an. Mikl-Leitner führte aus,
dass man mit dem Gewaltschutzgesetz gut unterwegs sei.
Der Aktion „Familienfasttag“ wünschte die Landeshauptfrau weiterhin alles Gute. Es gehe darum „hinzuschauen
und nicht wegzuschauen“, der Fastensuppentag solle dafür sensibilisieren. Mikl-Leitner betonte, dass es schön
sei, „dass wir religiöse Initiativen, wo Gutes getan wird, unterstützen dürfen“, das unterstreiche
auch die christlichen Grundsätze. Den kolumbianischen Frauen wünschte sie alles Gute und, dass durch
die Aktion viele Frauen ihre Selbstständigkeit erlangen.
Diözesanbischof Küng sagte, das Benefiz-Suppenessen sei „ein guter Anlass, um Danke zu sagen“. Es werde
Jahr für Jahr gesammelt und ein Projekt vorgestellt. Hier stecke „sehr viel Arbeit, Mühe und Herz dahinter“.
Das, was man tun könne, seien Kleinigkeiten, aber eigentlich etwas Großes, wünschte Küng der
Katholischen Frauenbewegung und der Aktion Familienfasttag Gottes Segen.
Durch die Veranstaltung führte die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung der Diözese St. Pölten
Anna Rosenberger. „Die Aktion Familienfasttag feiert heuer 60 Jahre. Das ist ein besonderer Anlass für uns,
das gebührend zu feiern“, führte Rosenberger aus, dass die Spenden den etwa 100 Projekten zugutekommen,
die die Katholische Frauenbewegung weltweit betreue. Jedes Jahr gebe es ein Modellprojekt, dieses komme heuer aus
Kolumbien, informierte Rosenberger, dass in Kolumbien über 50 Jahre lang Krieg gewesen sei. Seit etwa fünf
Jahren sei der Bürgerkrieg offiziell zu Ende, aber die Gewalt habe noch nicht aufgehört, von gelebtem
Frieden sei man noch weit entfernt.
Im Gespräch gaben Anna Raab vom kfb-Arbeitskreis Entwicklungszusammenarbeit, und Ana María Berrio,
kfb-Projektpartnerin von „Vamos Mujer – Vorwärts Frauen“ in Kolumbien, einen Einblick in die Partnerorganisation
Vamos Mujer, die sich mit aller Kraft dafür einsetzt, Frauen und Mädchen als wesentliche Akteurinnen
des Friedensaufbaus zu positionieren. Die Arbeit konzentriert sich momentan auf die Region Antioquia. Verschiedene
Formen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen werden ermittelt und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft aufgezeigt.
Weibliche Jugendliche werden sensibilisiert und gestärkt, um für sie eine Entwicklung zu fördern,
die ein gewaltfreies Leben ermöglicht. In ganztägigen Workshops mit kreativen Methoden wie Tanz, Theater,
Schreiben und Handwerk werden verschiedenste Themen bearbeitet. Zusätzlich werden auch Familien, vor allem
Mütter und junge Frauen in eigene Diskussions- und Reflexionsrunden miteinbezogen – mit dem Ziel, ein sicheres
familiäres Umfeld ohne Gewalt für Mädchen zu schaffen.
Unter den Ehrengästen konnte Anna Rosenberger neben Landeshauptfrau Mikl-Leitner und Diözesanbischof
Küng weiters die LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Karin Renner, die Landesräte Barbara Schwarz
und Karl Wilfing, Superintendent Lars Müller-Marienburg von der Evangelischen Kirche, den Zweiten Präsidenten
des NÖ Landtages Gerhard Karner, die Landtagsabgeordneten Doris Schmidl und Martin Michalitsch, für die
Stadt St. Pölten Vizebürgermeister Matthias Adl und Stadträtin Renate Gamsjäger in Vertretung
von Bürgermeister Matthias Stadler, Landesamtsdirektor Werner Trock, Militärkommandant Martin Jawurek,
ORF NÖ-Landesdirektor Norbert Gollinger und stellvertretend für alle diözesanen Einrichtungen Bischofsvikar
Gerhard Reitzinger, den Geistlichen Leiter der Pastoralen Dienste, und Hans Wimmer, den Direktor der Pastoralen
Dienste, begrüßen.
Musikalisch umrahmt wurde das Benefiz-Suppenessen von zwo3wir – a capella.
Getragen vom ehrenamtlichen Engagement tausender kfb-Frauen in ganz Österreich hat sich die Aktion Familienfasttag,
die heuer ihr 60-jähriges Bestehen feiert, als einzige entwicklungspolitische Initiative „von Frauen für
Frauen“ profiliert und kann mit einem jährlichen Spendenaufkommen von durchschnittlich rund 2,4 Millionen
Euro Partnerinnen in mehr als 100 Frauen-Projekten in Afrika, Asien und Lateinamerika unterstützen.
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