NR-Präsident Sobotka und KFBÖ
 luden zu Benefiz-Suppenessen

 

erstellt am
21. 02. 18
13:00 MEZ

Im Zentrum der diesjährigen Spendenaktion steht die kolumbianische Frauenorganisation Vamos Mujer
Wien (pk) - Das Benefiz-Suppenessen der Katholische Frauenbewegung Österreichs (KFBÖ) hat bereits Tradition und in diesem Jahr eine ganz besondere – bereits seit 60 Jahren unterstützt die KFBÖ Projekte in aller Welt. Anlässlich des "Familienfasttags 2018" fand es heuer im Ausweichquartier des Parlaments in der Hofburg statt. Auf Einladung von Nationalratspräsidenten Wolfgang Sobotka und der Katholischen Frauenbewegung Österreichs nahmen viele die Gelegenheit wahr und spendeten für die kolumbianische Partnerorganisation der Katholischen Frauenbewegung "Vamos Mujer".

Unter den prominenten Gästen befanden sich auch zahlreiche kirchliche Vertreter mit Kardinal Christoph Schönborn und dem Apostolischen Nuntius Stephan Zurbriggen an der Spitze sowie aktive und ehemalige PolitikerInnen wieStaatssekretärin Karoline Edtstadler und BM a.d. Alois Stöger. Die Bedeutung des Benefiz-Suppenessens wurde durch die Anwesenheit von Doris Schmidauer, der Gattin von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Margit Fischer, die die Festrede hielt, und Botschafterin Margot Klestil-Löffler unterstrichen.

Sobotka: Dank für unermüdlichen Einsatz
Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka betonte bei der Begrüßung, er kenne und bewundere die Aktion Familienfasttag schon seit vielen Jahren. Die Katholische Frauenbewegung setze mit ihrer Arbeit einen wichtigen Akzent. "Das Benefiz Suppenessen ist nicht nur ein körperliches Fasten, sondern auch ein Innehalten – ein gedankliches Fasten. Es schafft die Möglichkeit für Gedankenaustausch", so der Nationalratspräsident. Das Österreichische Parlament soll deshalb national und auch international zu einem Ort der Begegnung werden und solche Möglichkeiten für Gedankenaustausch schaffen.

Das Gedenk- und Bedenkjahr 2018 biete die besondere Gelegenheit, Rückschau zu halten. "Viele dieser wichtigen Momente werden wir in diesem Jahr begehen, z.B. Einführung des Frauenwahlrechts, diese und weitere demokratischen Errungenschaften sind Meilensteine für eine Demokratie. Bis zum Frauentag am 8. März werden wir einen breiten thematischen Bogen spannen und zeigen, was die Frauen in Österreich geleistet haben."

Für den unermüdlichen Einsatz seit 60 Jahren danke er den Vertreterinnen der Katholischen Frauenbewegung sowie allen engagierten Helferinnen in der gesamten Organisation.

Veronika Pernsteiner, Vorsitzende der KFBÖ, dankte NR-Präsident Sobotka für die Einladung ins Parlament und berichtete von dem kolumbianischen Projekt "Vamos Mujer". Es gehört zu rund 100 Projekten in Asien, Afrika und Lateinamerika, die die Aktion Familienfasttag der KFBÖ unterstütze. Frieden beginne in der zwischenmenschlichen Beziehung, im Respekt voreinander, in der Toleranz miteinander, in der Achtung der Würde eines jeden Menschen. Das Motto der Aktion Familienfasttag "Teilen spendet Zukunft" setze hier an. Pernsteiner betonte klar, dass es sich bei der Aktion um ein partnerschaftliches Teilen auf Augenhöhe handle, das letztlich alle Beteiligten stärke.

Im Zentrum der diesjährigen Spendenaktion steht die kolumbianische Frauenorganisation "Vamos Mujer". Sie bewegt sich in einer Gesellschaft, die von einem jahrzehntelangen Bürgerkrieg geprägt ist und nach einem offiziellen Friedensvertrag von 2016 noch viele Schritte vor sich hat, um zum Frieden zu finden. Gewalt, insbesondere gegenüber Frauen und Mädchen, ist noch immer ein großes Thema, sexuelle Gewalt in der Familie sogar im Steigen begriffen. Im öffentlichen Bereich werden Frauen an sozialer und politischer Teilhabe gehindert.

Schmidauer: Politisches Verständnis für Entwicklungshilfe notwendig
Doris Schmidauer wies darauf hin, dass die Katholische Frauenbewegung mit dem Familienfasttag, der ältesten entwicklungspolitischen Aktion für Frauen in Österreich, weibliche Lebensumstände in den Ländern des Südens sichtbar machen und verbessern wolle. Es brauche ein klares politisches Verständnis auf Verstärkung der Entwicklungshilfe. 2015 habe sich Österreich dazu verpflichtet 0,7 % des BIP für Entwicklungshilfe zu investieren, doch dieses Ziel erreiche man lange nicht. Der Einsatz für den Frieden benötige eine Haltung der Achtsamkeit, der Wertschätzung, des Teilens und der Solidarität.

Kardinal Christoph Schönborn hielt fest, in Zeiten der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise seien Nachhaltigkeit, eine gerechte Finanz- und Wirtschaftsstruktur, Verantwortung für Mitmenschen sowie die Bereitschaft zum Verzicht und zum Teilen mehr denn je gefragt. Friede und Gemeinsamkeit entstehe nicht von selbst, sondern man müsse ständig aktiv dafür arbeiten. Werte wie Solidarität und Nachhaltigkeit müssten ständig gepflegt werden.

Fischer: Über Grenzen, Sprachen und Religionen hinweg agieren
In ihrer Festrede macht Margit Fischer darauf aufmerksam, dass das Benefiz-Suppenessen schon an sehr vielen verschiedenen Orten stattgefunden, immer jedoch das gleiche Ziel verfolgt habe: Frauen zu helfen, die es schwer haben und denen es aus verschiedenen Gründen nicht so gut gehe. Man könne der Katholischen Frauenbewegung für ihre Arbeit nicht genug danken, unterstrich sie. Fischer erinnerte an die Millenniums-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen und betonte besonders das Ziel der Gender Equality. Nach wie vor gebe es keine Rechtfertigung dafür, warum Frauen für die gleiche Arbeit noch immer weniger Gehalt verdienen. Die Probleme seien aber nicht auf Österreich beschränkt, sondern weltweit immer noch vorhanden. Auch wenn schon vieles besser geworden sei, dürfe man nicht anhalten. Man müsse gemeinsam über Grenzen, Länder, Sprachen und Religionen hinweg agieren

Das strich auch Moderatorin Christine Haiden, Chefredakteurin der Zeitung Welt der Frauen, hervor. Der Familienfasttag sei ein Zeichen internationaler Frauensolidarität, bekräftigte sie. Mit seinem Motto "teilen macht stark" ziele er nicht zuletzt auch auf eine stärkere politische Teilhabe von Frauen in den Ländern des Südens ab.

Gezeigt wurde der Film "Gemeinsam für eine Zukunft ohne Gewalt" von Klaus Brunner über die kolumbianische Partnerorganisation der Katholischen Frauenbewegung Österreichs Vamos Mujer. Im Anschluss daran berichteten Ana María Berrío Ramírez und Melissa Villegas Franco (beide Vamos Mujer) über die Situation der Frauen in Kolumbien.

Für das angebotene Mahl beim Benefiz-Suppenessen war heuer Werner Schnabl, Direktor der Tourismusschulen Modul der Wirtschaftskammer Wien, verantwortlich. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Saxolady Daniela Krammer

 

 

 

Allgemeine Informationen:
https://www.parlament.gv.at

 

 

 

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