Schwaiger: Viele e5-Ideen inzwischen im Alltag nicht mehr wegzudenken / Doppelt so viele Elektroautos
als in anderen Gemeinden
Salzburg (lk) - Mit dem Umstieg auf eine Biomasse-Heizung für die Schule, mit einem kleinen Wärmenetz
fürs Ortszentrum, mit Solaranlagen auf dem Sportheim oder mit den ersten verkehrsberuhigten Zonen setzten
die 33 e5-Gemeinden in den vergangenen 20 Jahren in Salzburg entscheidende Schritte für eine bessere Energiezukunft.
"Die Energiewende läuft über aktive Gemeinden", zeigt sich Landesrat Josef Schwaiger über
diese Entwicklung erfreut.
Am 20. Feber wurden zur Jubiläumsfeier "20 Jahre e5-Gemeinden in Salzburg" die Auszeichnungen für
die jüngst zertifizierten Gemeinden vergeben. Die Gemeinden Berndorf und Bruck an der Großglocknerstraße
wurden mit drei von fünf möglichen "e" ausgezeichnet. Taxenbach, Thalgau, Zell am See und Thomatal
erhielten vier "e", und der Gemeinde St. Johann im Pongau wurde die höchste Auszeichnung mit fünf
"e" in Gold überreicht. Neu im Programm gestartet ist die Gemeinde Faistenau.
"Viele Lösungen, die e5-Gemeinden als Vorreiter initiiert und erprobt haben, sind heute allgemeiner Standard:
hocheffiziente öffentliche Gebäude, große und kleine Wärmenetze, Photovoltaikanlagen, die
für den Eigenbedarf liefern, Trinkwasserkraftwerke, nicht zuletzt die gut ausgebauten Radwege oder das Elektroauto
im Gemeindefuhrpark", so Landesrat Schwaiger, der sich bei den Gemeinden für ihr Engagement bedankte.
In e5-Gemeinden Anteil an E-Autos um ein Drittel höher
Mehr als 2.100 Photovoltaikanlagen und mehr als 9.000 thermische Solaranlagen sind in den e5-Gemeinden installiert
worden. Heuer konnte die 1000. Thermografie für private Wohngebäude über das e5-Programm organisiert
werden. In Summe wurden in den vergangenen zwölf Jahren 1.025 Thermografien als Türöffner für
eine mögliche Gebäudesanierung durchgeführt. In e5-Gemeinden ist der Anteil der zugelassenen Fahrzeuge
mit alternativem Antrieb, dazu zählen Elektrofahrzeuge und Fahrzeuge mit spritsparendem Gasantrieb, um ein
Drittel höher als im Landesschnitt.
Der Schwung dieser Entwicklung soll weitergeführt werden. "Der große Wert ist schwer in Zahlen
zu fassen und zugleich das Erfolgsgeheimnis: Es sind die engagierten Personen, die gut funktionierenden Netzwerke
auf Gemeindeebene und gemeindeübergreifend, damit verbunden die Fähigkeit, gemeinsam etwas anzugehen
und zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen", so der Energielandesrat.
Bereits die Hälfte der Salzburger Bevölkerung lebt in e5-Gemeinde
Das Programm der e5-Gemeinden wurde 1998 in Salzburg, Tirol und Vorarlberg gestartet. Von anfänglich sieben
ist die Anzahl der e5-Gemeinden in Salzburg mittlerweile auf insgesamt 33 angestiegen. Mehr als die Hälfte
der Salzburgerinnen und Salzburger lebt in einer e5-Gemeinde. Folgende Gemeinden sind durchgehend seit 1998 im
e5-Programm: Elixhausen, Grödig, St. Johann im Pongau, St. Koloman, Weißbach bei Lofer.
Mehr als 1.100 engagierte Bürgerinnen und Bürger
Mittlerweile gibt es in Österreich insgesamt 207 e5-Gemeinden in sieben Bundesländern, darunter neben
der Stadt Salzburg auch weitere 3 Landeshauptstädte. Europaweit sind es mehr als 1.400 Gemeinden in acht Ländern:
Österreich, Frankreich, Deutschland, Italien, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg, Monaco.
"Derzeit arbeiten jährlich mehr als 300 engagierte e5-Teammitglieder allein in Salzburgs Gemeinden als
Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Über die Jahre bedeutet dies, dass rund 70.000 Stunden für die
erfolgreiche kommunale Energiearbeit eingebracht wurden", so e5-Programmleiter, Helmut Strasser.
"Pro Jahr werden rund 200 energie- und klimaschutzrelevante Projekte und Aktionen gesetzt. In 20 Jahren wurden
so mehr als 2.100 Maßnahmen erfolgreich von den Gemeinden umgesetzt, sehr oft auch in Pionierarbeit und als
Vorreiter", ergänzte Strasser.
In jeder e5-Gemeinde gibt es einen Energiebeauftragten, also eine Ansprechperson für alle Energiefragen in
der Gemeinde. Jährlich werden in e5-Gemeinden um die 1.500 Energieberatungen von "Energieberatung Salzburg"
und "umwelt service salzburg" durchgeführt. Die durchschnittliche Beratungsdichte in e5-Gemeinden
liegt merklich über dem Landesdurchschnitt. In der Gemeinde Bruck sind die Beratungszahlen seit dem e5-Beitritt
um das Doppelte angestiegen.
Gemeinden, die dem e5-Landesprogramm beitreten, werden vom SIR beraten und in ihrer laufenden Teamarbeit begleitet.
Weitere Gemeinden können jederzeit ihr Interesse an einer Teilnahme bekanntgeben..
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