Erfolgsbilanz des Doktoratskollegs in der Teilchenphysik
Graz (universität) - Ungelöste Rätsel des Universums und verborgene Kräfte im Kosmos
sind Themen, die NachwuchsforscherInnen an der Karl-Franzens-Universität Graz im vom Wissenschaftsfonds FWF
geförderten Doktoratskolleg (DK) „Hadronen im Vakuum, in Kernen und Sternen“ bearbeiten. Nach zwölf erfolgreichen
Jahren und Investitionen von FWF, Land Steiermark und Uni Graz in der Gesamthöhe von 4,7 Millionen Euro befindet
sich das DK nun in der Zielgeraden. DK-Leiter Univ.-Prof. Dr. Christof Gattringer blickt auf eine überaus
vielversprechende Bilanz: „Knapp 60 DissertantInnen aus 17 Nationen waren bislang im Doktoratskolleg beschäftigt,
davon haben bereits 42 auf dem Gebiet der Teilchenphysik promoviert, drei davon sogar sub auspiciis.“ Die AbsolventInnen
haben beruflich erfolgreich Fuß gefasst – in der Wirtschaft, aber vor allem in der wissenschaftlichen Forschung
– darunter etwa ein DK-Teilnehmer als Professor an der Soongsil University in Seoul, Südkorea.
Die Physik der Elementarteilchen birgt den Schlüssel für die grundlegende Kenntnis vieler Naturphänomene.
Große Erfolge konnte das DK – Teil von NAWI Graz, der naturwissenschaftlichen Kooperation von Uni Graz und
TU Graz – mit Ergebnissen in der internationalen Spitzenforschung im Bereich der Theoretischen Teilchenphysik verbuchen.
Insbesondere Beiträge zu einem tieferen Verständnis der Quantenchromodynamik charakterisieren die Arbeiten
des wissenschaftlichen Nachwuchses im Doktoratskolleg. Die Quantenchromodynamik ist die Theorie der starken Kraft,
welche die Wechselwirkung der Quarks beschreibt: Quarks bauen beispielsweise die Kernbausteine „Proton“ und „Neutron“
auf, liegen aber auch in anderen Bindungszuständen, den sogenannten „Hadronen“, vor. Aufbauend auf den Ergebnissen
aus dem Doktoratskolleg wurden bereits weitere Forschungsanträge eingereicht, um die international sichtbare
Arbeit der Grazer Teilchenphysik auch nach dem Auslaufen der FWF-Finanzierung im Juni 2019 erfolgreich weiterführen
zu können.
Zum Finale der regulären FWF-Förderperiode des Doktoratskollegs findet vom 26. Februar bis 1. März
2018 an der Uni Graz eine wissenschaftliche Tagung statt. In mehr als 40 Vorträgen werden im Doktoratskolleg
arbeitende DoktorandInnen sowie AbsolventInnen und eingeladene externe SprecherInnen über ihre aktuellen Forschungen
berichten. Als Star-Referent konnte Gerard ‘t Hooft von der Universität Utrecht gewonnen werden. ‘t Hooft
ist einer der bedeutendsten Teilchenphysiker der Gegenwart und wurde im Jahr 1999 gemeinsam mit Martin Veltman
mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. „Wir sind besonders froh, dass wir so eine herausragende Persönlichkeit
wie Gerard ‘t Hooft als Keynote-Speaker gewinnen konnten. Dies unterstreicht insbesondere auch die Wertschätzung
der guten Arbeit, die unser DK leistet“, sagt Ao.Univ.-Prof. Dr. Willibald Plessas, Physiker und Co-Organisator
der Tagung. Der Nobelpreisträger wird am 27. Februar 2018 um 18 Uhr an der Uni Graz einen Vortrag halten.
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