Pressekonferenz in Prag – Studie über wirtschaftliche Folgen eines Atomausstiegs in Tschechien
präsentiert
Prag/Linz (lk) - Als Start einer Kampagne für einen schrittweisen europaweiten Atomausstieg präsentierte
Oberösterreichs Umweltlandesrat Rudi Anschober am 2. März in Prag eine Studie über die wirtschaftlichen
Folgen eines Atomausstiegs für Tschechien. Unter Annahme eines Verzichts auf weitere Neubauten von AKW und
einer Laufzeitbeschränkung auf maximal 45 Jahre kommt die Seri-Studie zum Schluss, dass sich für Tschechien
positive ökonomische Auswirkungen samt einer positiven Beschäftigungsentwicklung ergeben würden.
Anschober: „Die heutige Pressekonferenz war der Startschuss einer Kampagne, in deren Rahmen wir die Studie vor
allem in den Atom-Hardliner-Ländern – u.a. Frankreich – präsentieren wollen, um Diskussionsprozesse auszulösen.
In Tschechien dürfte uns dies aufgrund der medialen Präsenz gelungen sein.“
Haupthebel der Kampagne ist die „Allianz der Regionen für einen schrittweisen europaweiten Atomausstieg“,
die von Anschober gegründet wurde und ein europaweites Verbot von Subventionen für AKW-Neubauten und
klare EU-Regelungen für Laufzeitverlängerungen in Form verpflichtender grenzüberschreitender Umweltverträglichkeitsprüfungen
bei Anträgen auf Laufzeitverlängerungen und eine maximale Laufzeit von 40 Jahren für Atomreaktoren
fordert. Mittlerweile sind 15 Regionen Mitglieder der Allianz, unter anderem mehrere deutsche Bundesländer.
Anschober: „Der Zeitpunkt unserer Kampagne ist sehr günstig: die Kosten für Atomstrom explodieren, die
Erneuerbare Energie wird immer preisgünstiger. Ohne Subvention hat Atomstrom mittlerweile keine Konkurrenzchance.
Daher ist der entscheidende Hebel das Verbot der Subventionen. Und daher wird der Ausgang der von uns durchgesetzten
österreichischen Klage gegen die Subventionen beim britischen AKW-Projekt Hinkley Point entscheidend sein.
Das Europäische Gericht wird bis Sommer darüber entscheiden.“
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