Auslastung der Nachtquartiere lag zuletzt bei 90 Prozent, Kontingent an Nachtquartiersplätzen
wurde nicht voll ausgeschöpft
Wien (rk) - „Die Stadt Wien übernimmt das ganze Jahr Verantwortung für die Schwächsten der
Gesellschaft, ein wesentlicher Eckpfeiler einer sozialen Stadt. Gerade aber in den Wintermonaten braucht es besondere
Anstrengungen für die Versorgung wohnungsloser Menschen, damit niemand bei eisigen Temperaturen die Nacht
im Freien verbringen muss. Dank der guten und professionellen Zusammenarbeit mit "Obdach Wien", dem Wiener
Roten Kreuz, Caritas, Samariterbund Wien, Volkshilfe Wien, den Johannitern und der St. Elisabeth Stiftung konnten
in den letzten Tagen bis zu 1150 Personen versorgt werden“, zieht Sozialstadträtin Sandra Frauenberger eine
erste Zwischenbilanz zum Winterpaket. Die Auslastung der Nachtquartiere lag zuletzt bei rund 90 Prozent, eine deutliche
Entspannung im Vergleich zu den Tagen davor.
„Die Auslastung der Notquartiere wird täglich geprüft und bei steigendem Bedarf können wir gemeinsam
mit den Organisationen zusätzliche Schlafplätze bereitstellen. Damit stellen wir sicher, dass jeder einen
warmen Schlafplatz hat. Das zuletzt aufgestockte Kontingent an Plätzen musste in den vergangenen Tagen nicht
ausgeschöpft werden“, erklärt Peter Hacker, Geschäftsführer des Fonds Soziales Wien (FSW) und
betont: „Unabhängig von Herkunft oder Sozialanspruch, stehen die Angebote des Winterpakets allen Menschen
offen. Nur eine Sozialpolitik, die die Schwächsten der Gesellschaft schützt, sichert den gesellschaftlichen
Frieden. Kürzungen, wie von der Bundesregierung angedacht, sorgen hingegen für eine soziale Kälte,
die uns unabhängig der Jahreszeit entgegenschlagen wird.
Das Winterpaket der Wiener Wohnungslosenhilfe
Das Winterpaket 2017/18 der Wiener Wohnungslosenhilfe stellt von Anfang November bis Ende April zusätzliche
Nachtquartiersplätze bereit, ergänzend zu den rund 300 ganzjährig vorhandenen Nachtquartiersplätzen.
Damit standen bis zu 1275 Nachtquartiersplätze in Wien für Einzelpersonen, Paare und Familien zur Verfügung.
Das größte Notquartier Wiens befindet sich in einem Pavillon des ehemaligen Geriatriezentrums am Wienerwald
in Hietzing. Es verfügt über 150 Plätze. Der größte Teil der Betroffenen benötigt
zehn bis 14 Tage ein Nachtquartier. Um sich tagsüber aufwärmen zu können, gibt es außerdem
160 Plätze in insgesamt drei Wärmestuben, die das Angebot der ganzjährig bestehenden Tageszentren
in der kalten Jahreszeit ergänzen. So wird etwa die Wärmestube Apollogasse im ehemaligen Sophienspital
gut angenommen und versorgt insgesamt bis zu 120 Personen am Tag.
Über die Wohnungslosenhilfe der Stadt Wien
Knapp 78 Millionen Euro wendet die Stadt Wien 2017 für die Wohnungslosenhilfe auf – davon werden rund
6.200 Wohn- und Schlafplätze finanziert, aber auch Tageszentren wie die JOSI, Beratungseinrichtungen und Straßensozialarbeit.
Insgesamt fördert die Stadt Wien über den Fonds Soziales Wien etwa 100 Einrichtungen der Wiener Wohnungslosenhilfe.
11.000 Menschen pro Jahr nutzen die Angebote der Wiener Wohnungslosenhilfe, rund 1.000 ehemals obdach- oder wohnungslose
Menschen finden dadurch jedes Jahr eine eigene Wohnung.
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