Weinernte 2017 mit 2,5 Millionen Hektolitern
 um 27% über Vorjahresmenge

 

erstellt am
02. 03. 18
13:00 MEZ

Wien (statistik austria) - Im Jahr 2017 (Stichtag 30. November) wurden laut Statistik Austria 2,5 Mio. hl Wein produziert. Die Erntemenge lag damit um 27% über der des Vorjahres und um 15% über dem Ernteschnitt der vergangenen fünf Jahre. Nach mehreren schwächeren Weinernten konnte 2017 eine überdurchschnittliche Ernte eingebracht werden. Rotwein erzielte gegenüber der sehr geringen Erntemenge des Vorjahres einen Zuwachs von 53% (+13% im Vergleich zum Fünfjahresschnitt), bei Weißwein stieg die Erntemenge gegenüber 2016 sowie dem Fünfjahresschnitt jeweils um 17%.

Nach den schweren Spätfrösten des Vorjahres wurden zwar auch 2017 wieder verbreitet Frostschäden verzeichnet, diese hatten jedoch deutlich geringere Ernteausfälle zur Folge. Auch die in vielen Gebieten langanhaltende Trockenheit im Juni und Juli dürfte nur kleinräumige Ernteeinbußen verursacht haben. Somit konnte in Summe überdurchschnittlich viel Wein heranreifen, wobei sich das sonnige Wetter auch positiv auf die Qualität der Trauben auswirkte.

Unterschiedliche Ertragslage in Niederösterreich; Zuwächse im Burgenland, in der Steiermark und in Wien
In Niederösterreich wurde mit 1,5 Mio. hl um 3% weniger Wein als 2016 produziert, der Ernteschnitt der vergangenen fünf Jahre wurde jedoch mengenmäßig um 8% übertroffen. Ernteeinbußen verzeichneten das Weinviertel (742.700 hl; -11%) aufgrund der langen Trockenheit und das Kremstal (126.400 hl; -15%), das besonders von Spätfrösten betroffen war. Alle anderen Gebiete konnten teils deutlich überdurchschnittliche Produktionsmengen einfahren.

Im Burgenland, das im Vorjahr wegen des Spätfrostes besonders hohe Ernteeinbußen hatte, wurde 2017 mit einer Weinernte von 731.000 hl ein Plus von 123% gegenüber 2016 erzielt. Damit wurde der Ernteschnitt der vergangenen fünf Jahre um 27% übertroffen. Die höchsten Erntezuwächse wurden aus dem Gebiet Neusiedlersee (+159%) gemeldet. Von den günstigen Witterungsbedingungen profitierten sowohl Weißweine (308.200 hl; +121%) als auch Rotweine (422.800 hl; +123%).

Eine ähnliche Ertragssituation zeigte sich für die Steiermark. Mit 256.200 hl wurde eine im Vergleich zum Vorjahr um 203% höhere Weinernte erzielt, was ein Plus von 38% gegenüber dem Fünfjahresschnitt bedeutet.

Wien konnte gegenüber dem Vorjahr (+4%) und im Vergleich zum Fünfjahresschnitt (+17%) zulegen und erzielte mit 26.300 hl das höchste Ernteergebnis seit 20 Jahren.

Qualitäts- und Prädikatsweinmenge erreicht 2,3 Millionen Hektoliter
Im Hinblick auf die Weinprodukte standen bei Qualitäts- und Prädikatsweinen mit 2,3 Mio. hl (+26%) deutlich größere Mengen zur Verfügung, wobei dies in erster Linie rote Qualitäts- und Prädikatsweine (768.300 hl; +50%) betraf, während hochqualitative Weißweine (1,6 Mio. hl; +16%) geringere Zuwächse zeigten. Im Segment Wein/Landwein (inkl. Sortenwein und Sturm) wurde mit 122.800 hl ein Plus von 67% im Vergleich zum Vorjahr ermittelt. Dabei stieg das Volumen an rotem Wein/Landwein um 130% und das Volumen an weißem Wein/Landwein um 40%.

Weinbestand 2017 leicht rückläufig
Der Weinbestand 2017 (Stichtag 31. Juli) zeigte mit 2,4 Mio. hl (-3%) ein leichtes Minus, womit sich der leicht rückläufige Trend der vergangenen Jahre fortsetzt. Besonders deutlich fiel der Lagerrückgang in der Steiermark (-21%) und im Burgenland (-14%) aus. In Niederösterreich (+3% auf 1,5 Mio. hl) und Wien (+7%) nahmen hingegen die Weinbestände leicht zu. Rotweine wiesen mit 1,0 Mio. hl (-11%) deutliche Lagerrückgänge auf, während Weißweine mit 1,3 Mio. hl (+3%) einen leichten Zuwachs verzeichneten.

Bei Qualitäts- und Prädikatsweinen nahmen die Bestandsreserven auf 1,9 Mio. hl (-3%) leicht ab. Für Niederösterreich, wo sich das umfangreichste Qualitäts- und Prädikatsweinlager (1,3 Mio. hl; Anteil von 68%) befindet, wurde ein Plus von 6% erhoben. Im Burgenland (-15%) und in der Steiermark (-32%) gingen die Bestände gegenüber 2016 deutlich zurück.

Bei Wein/Landwein (inkl. Rebsortenwein und Sturm) wurde ein anhaltend starker Lager-Abbau auf nunmehr 230.500 hl (-8%) notiert, womit 31% weniger als im Fünfjahresmittel gelagert wurde. Das Wein-/Landweinlager setzte sich aus 148.000 hl Weißwein (-4% zu 2016) sowie 82.500 hl Rotwein (-15%) zusammen.

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