Klima- und Energiefonds und bmvit machen Innovationen erlebbar und präsentieren Erfolgsprojekte
Wien (klimafonds) - 2017 lebten fast 55% aller Menschen weltweit in Städten, bis 2050 wird sogar mit
70% urbaner Weltbevölkerung gerechnet. Bei der Energie- und Mobilitätswende haben Städte somit eine
Schlüsselrolle. Mit seiner Smart-Cities-Initiative ebnet der Klima- und Energiefonds seit 2010 in Kooperation
mit dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) den Weg zur nachhaltigen Stadtentwicklung.
35 Städte und 6 Regionen sind bereits Teil davon – und es werden immer mehr. Spiele, Experimente und andere
interaktive Sessions, in denen innovative Lösungen für die sinnvolle Integration neuer Technologien in
Klein- und Großstädte erarbeitet werden, stehen heuer im Mittelpunkt der Smart Cities Days. Diese finden
– eingebettet in die „Urban Future Global Conference“ – am 28.2. und 1.3. in der Wiener Messe statt.
Städte von morgen gemeinsam gestalten
„Wir wollen Städte bei ihrer Entwicklung hin zu nachhaltigen, lebenswerten und leistbaren Regionen unterstützen.
Die technologischen Innovationen, die wir dazu benötigen, existieren oft schon – es ist aber auch wichtig,
diese in den Lebensalltag der Menschen zu integrieren. Die Bewohnerinnen und Bewohner sollen aktiv mitgestalten
können, wie sie ihre Stadt in Zukunft erleben wollen“, erläutert Ingolf Schädler, Bereichsleiter
für Innovation im bmvit.
Neben partizipativen Elementen bilden auch die Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development
Goals) der Vereinten Nationen einen Schwerpunkt. „Der Klima- und Energiefonds hat in den letzten acht Jahren 106
Projekte mit insgesamt über 45 Millionen Euro unterstützt. Wir leisten damit einen wesentlichen Beitrag
zur Erreichung der UN-Ziele und machen heimische Pionierleistungen international sichtbar“, betont Theresia Vogel,
Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds.
Erfolgsprojekte in ganz Österreich
Wie vielfältig die Projekte der Smart Cities sind, zeigt „Smart Pölten II“. Ein auf empowerment basierender
BürgerInnen-Beteiligungsprozess ermöglicht die innovative Grün- und Freiraumgestaltung in St. Pölten
an mehreren Standorten. Durch begrünte Wände, grünes Stadtmobiliar und mobiles urban pocket gardening
entstehen in der ganzen Stadt kühlende Stadtoasen. In Verbindung mit der Messung des „social impacts“ der
einzelnen Maßnahmen wird St. Pölten so zu einem großflächigem Testbed nachhaltiger Stadtentwicklung.
Die tirolerische Stadt Wörgl hat sich Energieautonomie zum Ziel gesetzt. Der Klima- und Energiefonds unterstützt
hier den Bau eines großflächigen Demonstrationsprojekts in der „Südtiroler Siedlung“, die durch
innovative Energieversorgung eine emissionsfreie Region werden soll. In weiterer Folge wird diese Siedlung als
Vorbild für andere intelligente Quartiere dienen.
Dass auch kleine Städte große Wirkung haben können, zeigen Leibnitz und Neusiedl am See. Als eine
der wenigen wachsenden Kleinstädte Österreichs steht Leibnitz vor der Herausforderung, trotz rasanten
Wachstums und den spürbaren Folgen des Klimawandels eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen. Gemeinsam
mit der Bevölkerung entsteht hier ein partizipatives Konzept für die Zukunft der Kleinstadt, welches
Bereiche wie Energie- und Verkehrsplanung, Innenstadtentwicklung, Grünraum und Wirtschaft integrativ betrachtet.
Neusiedl am See hingegen legt seinen Fokus auf die Optimierung und nachhaltige Ausrichtung des bestehenden Energiesystems
im Hinblick auf Energiebedarf und -verbrauch.
Wie wichtig es ist, soziale Prozesse miteinzubeziehen, wenn technologische Innovationen erfolgreich in den Alltag
der Bevölkerung integriert werden sollen, bestätigt auch die kürzlich erfolgte externe Evaluierung
der Smart-Cities-Initiative. Die geförderten Projekte führen demgemäß zu mehr Engagement in
der Bevölkerung für das Thema nachhaltige Stadtentwicklung und das erworbene Know-how wird für weitere
Projekte genutzt.
Hintergrundinformationen
Die Smart-Cities-Initiative des Klima- und Energiefonds zielt darauf ab, große Demonstrations- und Pilotprojekte
zu initiieren, in denen bestehende bzw. bereits weitgehend ausgereifte Technologien und Systeme zu innovativen
interagierenden Gesamtsystemen integriert werden. Seit dem Start der Smart-Cities-Initiative im Jahr 2010 hat der
Klima- und Energiefonds in Kooperation mit dem bmvit 106 Einzelprojekte mit insgesamt 45,2 Millionen Euro unterstützt.
Mittlerweile sind 35 österreichische Städte und sechs urbane Regionen Teil der Initiative, insgesamt
werden 111 Stadtprojekte und Begleitmaßnahmen gefördert.
Das vom bmvit 2013 gestartete Forschungs- und Technologieprogramm „Stadt der Zukunft“ strebt die Erforschung und
Entwicklung von neuen Technologien, technologischen (Teil-)Systemen und urbanen Dienstleistungen für die Stadt
der Zukunft an. Im Fokus stehen Gebäude und urbane Energiesysteme, Quartiere, Stadtteile bzw. die Stadt in
Verbindung mit dem Umland. Zugleich geht es immer auch darum, dass technologische Lösungen das tägliche
Leben der Menschen leichter machen und auch leistbar sind.
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