Karas zu Brexit-Vertragsentwurf: "Es ist vier vor zwölf"

 

erstellt am
28. 02. 18
13:00 MEZ

Brüssel/Wien (övp-pd) - "Einen Beitrag zur hochdringenden Beschleunigung der Verhandlungen" sieht der Europaabgeordnete Othmar Karas im Brexit-Vertragsentwurf, den der Chefverhandler der EU, Michel Barnier, am 28. Feber vorgestellt hat.

"Es ist vier vor zwölf. Für Großbritannien ist die Zeit gekommen, der Realität ins Auge zu blicken. Der Vertragsentwurf ist vielleicht die letzte Chance auf einen geordneten Austritt. Wenn die britische Regierung jetzt nicht endlich klar kommuniziert, was ihre Verhandlungspositionen sind, dann bleibt bald keine Möglichkeit mehr, auf den Austrittsprozess Einfluss zu nehmen", sagte Karas in Brüssel.

"Der Vertragsentwurf ist die Verhandlungsgrundlage, damit wir im Oktober die Verhandlungen abschließen können. Der Text muss während der österreichischen Ratspräsidentschaft unter Dach und Fach gebracht werden, sonst geht sich die rechtzeitige Ratifizierung vor dem Brexit-Datum nicht mehr aus", so Karas.

"Es ist die Verantwortung der britischen Regierung, die Katastrophe eines chaotischen Austritts ohne Vertrag zu verhindern", so Karas.

"Der Brexit schadet ohnehin allen Beteiligten, Großbritannien noch mehr als der EU. Doch es liegt in der Verantwortung der britischen Regierung, ob es zur Katastrophe eines ungeordneten, chaotischen Austritts ohne vertragliche Vereinbarung kommt. Noch können wir die Katastrophe verhindern, aber nur, wenn die Regierung in London den Vertragsentwurf sehr ernst nimmt und aufhört zu taktieren", betonte der Europaabgeordnete.

Karas mahnte aber auch, dass mit den Austrittsvertrag nicht automatisch alle zukünftigen Beziehungen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich geregelt sind. "Es ist noch unglaublich viel zu klären. Alle müssen jetzt an die Arbeit gehen", sagte Karas.

 

 

 

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