Wien (wifo) - Gemäß der aktuellen Quartalsrechnung des WIFO wuchs die heimische Wirtschaft im IV.
Quartal 2017 gegenüber dem Vorquartal um 0,9 Prozent (III. Quartal ebenfalls +0,9 Prozent). Der Außenhandel
verlief zu Jahresende sehr dynamisch. Im Gleichklang expandierte die heimische Industrie so stark wie seit Mitte
2010 nicht mehr. Insgesamt wuchs das BIP 2017 gegenüber dem Vorjahr um 2,9 Prozent.
Das österreichische BIP wuchs im IV. Quartal gegenüber der Vorperiode um 0,9 Prozent (Trend-Konjunktur-Komponente).
Damit wurde das Ergebnis der WIFO-Schnellschätzung von Ende Jänner um 0,1 Prozentpunkt nach oben revidiert.
Das unbereinigte BIP lag im IV. Quartal um 2,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahres.
Die saison- und arbeitstagsbereinigte BIP-Veränderungsrate (Kennziffer laut Eurostat-Vorgabe) stieg um 0,8
Prozent. Damit lag das Wachstum in Österreich über jenem im Euro-Raum und der EU 28 (+0,6 Prozent).
Das positive internationale Umfeld begünstigt weiterhin den Außenhandel, dessen Dynamik sich zu Jahresende
nochmals beschleunigte. Die Exporte stiegen um 1,9 Prozent, wobei hier vor allem die Güterexporte kräftig
anzogen. Der Anstieg bei den Importen (+1,3 Prozent) blieb hinter den heimischen Waren- und Dienstleistungsexporten
zurück, der daraus resultierende positive Wachstumsbeitrag belief sich im IV. Quartal auf über ein Drittel
des BIP-Wachstums.
Auch die Konsumnachfrage erwies sich weiterhin als stabile Wachstumsstütze. Die privaten Konsumausgaben (einschließlich
privater Organisationen ohne Erwerbszweck) expandierten um 0,4 Prozent, die öffentlichen Konsumausgaben wuchsen
mit 0,6 Prozent etwas stärker.
Die Bruttoanlageinvestitionen verloren hingegen im IV. Quartal leicht an Schwung. Die Bauinvestitionen (+0,3 Prozent)
als auch die Ausrüstungsinvestitionen (+1,7 Prozent) stiegen etwas schwächer als im II. und III. Quartal.
Passend zur guten Exportdynamik verlief die heimische Industriekonjunktur weiterhin sehr dynamisch. Die Wertschöpfung
in der Sachgütererzeugung expandierte mit 3,0 Prozent (nach +2,8 Prozent im III. Quartal) und erzielte damit
das höchste Wachstum seit Mitte 2010. Auch im Bauwesen hielt die gute Konjunktur zu Jahresende an (IV. Quartal
+0,9 Prozent).
Ebenso unterstützen die Marktdienstleistungen das Wirtschaftswachstum. Die Wertschöpfung in den Bereichen
Handel sowie Beherbergung und Gastronomie stieg um 0,5 Prozent bzw. 0,4 Prozent.
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