Doktoratsprogramm an der Med Uni Graz als internationales Vorbild vorgestellt
Graz (med-uni) - Kürzlich wurde das Doktoratsprogramm der Medizinischen Universität Graz von der
internationalen Zeitschrift FEBS Open Bio als Best Practice Beispiel der Doktoratsausbildung in Europa vorgestellt.
In den letzten zehn Jahren brachte das Programm 120 AbsolventInnen hervor, die mittlerweile in Wirtschaft und Wissenschaft
sehr erfolgreich im Berufsleben stehen. An der Weiterentwicklung der Angebote innerhalb des Doktoratsprogrammes
wird kontinuierlich gearbeitet.
Erfolgsgeschichte: 10 Jahre PhD Programm an der Med Uni Graz
Vor elf Jahren wurde an der Medizinischen Universität Graz das erste entsprechend dem Bologna-Prozess strukturierte
PhD Programm in der Steiermark ins Leben gerufen. Den Start machte das PhD Programm „Molecular Medicine“. „Bereits
beim Start des ersten internationalen PhD Programmes wurde daran gearbeitet, das Studienangebot kontinuierlich
zu erweitern“, so Univ.-Prof. Dr. Peter Holzer, Dekan für Doktoratsstudien an der Medizinischen Universität
Graz. Mittlerweile stehen den internationalen Studierenden neben dem PhD Programm „Molecular Medicine“ auch die
beiden Doktoratskollegs „Metabolic and Cardiovascular Disease“ und „Molecular Fundamentals of Inflammation“ sowie
das PhD Programm „Advanced Medical Biomarker Research“ zur Auswahl. Ab 2018 ergänzt das doc.funds Doktoratsprogramm
„Entzündliche Erkrankungen in der Schwangerschaft“ das breit gefächerte Portfolio an Ausbildungsmöglichkeiten.
Fokus Forschung: Studierende tragen rund 10% zum Forschungserfolg bei
In den vergangenen zehn Jahren wurden insgesamt 292 Studierende aus 28 Ländern in das englischsprachige PhD
Studium an der Med Uni Graz aufgenommen. Mittlerweile hat das Doktoratsprogramm 120 AbsolventInnen hervorgebracht,
die zwischenzeitlich als PostDoc an Universitäten arbeiten, oder in der Wirtschaft erfolgreich Fuß gefasst
haben. „Die Karrieren der AbsolventInnen in Verbindung mit den 744 Publikationen der aktuellen und ehemaligen PhD
Studierenden mit einem kumulativen Impakt-Faktor von 3.932, was 9,22% des Gesamtimpakts der Med Uni Graz in diesem
Zeitraum entspricht, belegen deutlich den wichtigen Beitrag, den die PhD Studierenden und AbsolventInnen durch
ihre Forschungsleistungen und internationalen Kooperationen für die internationale Sichtbarkeit der Med Uni
Graz leisten“, fasst Peter Holzer eindrucksvoll zusammen.
State of the Art Ausbildung auf hochaktuellen Forschungsgebieten
Das PhD Studium an der Med Uni Graz ist ein strukturiertes Doktoratsprogramm, in dem die aktuellen Europäischen
Standards umgesetzt werden: kompetitive Auswahl der Studierenden, Abschluss einer Dissertationsvereinbarung mit
einem betreuenden Dissertationskomitee, Anstellung der Studierenden in ihrem jeweiligen Forschungsprojekt, strukturierte
Studienpläne, Ausbildung in allen für eine Forschungskarriere relevanten Bereichen, internationale Vernetzung,
regelmäßige Überprüfung der Fortschritte der Studierenden, Weiterbildung der BetreuerInnen
und unabhängige Begutachtung der Dissertationen und Abschlussrigorosen durch auswärtige Expert/innen
aus den jeweiligen Fachgebieten. „Die Programme bieten eine State of the Art Ausbildung auf hochaktuellen Forschungsgebieten
menschlicher Krankheitsbilder wie kardiovaskuläre, neurologische, entzündliche und Krebs-Erkrankungen
sowie deren Diagnose und Therapie anhand von Biomarkern“, beschreibt Peter Holzer. Die Ausbildung kombiniert ein
stimulierendes Lern- und Forschungsumfeld, Grundlagen-, angewandte und klinische Forschung sowie ein breites Spektrum
hochmoderner Methoden.
Ziel des PhD Studiums ist es, die Studierenden zu kreativen und unabhängigen ForscherInnen auszubilden und
ihnen das Rüstzeug für eine wissenschaftlich ausgerichtete, biomedizinische Karriere auf international
wettbewerbsfähigem Niveau mit auf den Weg zu geben. Die Med Uni Graz fördert das PhD Programm jährlich
mit 10 Stellen für 3-4 Jahre und = EUR 10.000,00 Materialkosten, in Summe 132 PhD-Stellen und > EUR 4.000.000,00
in den vergangenen 10 Jahren. Aus Drittmitteln der BetreuerInnen wurden im selben Zeitraum 160 PhD-Stellen inklusive
der Materialkosten finanziert.
Hohe Qualität: Med Uni Graz als internationales Vorbild
Das PhD Studium wurde durch die deutschen Agentur ACQUIN akkreditiert und die exzellente Qualität der internationalen
PhD Programme mit dem Label der „Organisation für PhD Education in Biomedicine and Health Sciences in the
European System“ (ORPHEUS) ausgezeichnet. Die hervorragende Begutachtung durch ORPHEUS fand nun ihren Niederschlag
in der kürzlich veröffentlichten Publikation, welche die biomedizinischen PhD Programme von je zwei repräsentativen
nordamerikanischen und europäischen Universitäten vergleicht.
Wenngleich internationale Übereinstimmung herrscht, dass der Titel PhD in Anerkennung einer erfolgreich abgeschlossenen
Forschungsausbildung verliehen wird, haben sich seit seiner Einführung doch signifikante Unterschiede in der
Durchführung der PhD Ausbildung in einzelnen Ländern entwickelt. „Der weltweite Trend geht dahin, dabei
entweder dem US-amerikanischen oder dem Europäischen System zu folgen“, so Peter Holzer. Die AutorInnen der
Publikation haben daher mittels eines standardisierten Fragebogens die biomedizinischen PhD Programme der Vanderbilt
University (Nashville, Tennessee, USA), der University of Manitoba (Winnipeg, Kanada), des Karolinska Institutet
(Stockholm, Schweden) und der Medizinischen Universität Graz verglichen und die Unterschiede und Gemeinsamkeiten
aufgezeigt. Während sich Ziele und Inhalte der Programme teilweise decken, konnte die Studie deutliche Unterschiede
in der Struktur der Programme, der Betreuung und Begutachtung der Dissertationen aufzeigen, welche eine wichtige
Basis für konstruktive Diskussion und die kontinuierliche Weiterentwicklung und Verbesserung der internationalen
Doktoratsausbildung bieten können.
In einem Atemzug mit solch renommierten Institutionen genannt zu werden, macht die Bemühungen der Med Uni
Graz im Bereich der Doktoratsstudien auch international sichtbar und unterstreicht die Qualität der PhD Ausbildung
im internationalen Vergleich.
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