Aus 340 Metadatensätzen der Stadt wurden über 240 neue Apps entwickelt. Intl. Aktionstag
"Open Data Day" am 1. März.
Wien (rk) - Anlässlich des internationalen "Open Data Day" am 1. März zieht Andreas
Mailath-Pokorny erfreuliche Bilanz: "Punkto Open Data ist Wien weltweit führend!", so der amtierende
Stadtrat für Informations- und Telekommunikationstechnologie. Aus 340 öffentlich zur Verfügung stehenden
Metadatensätzen der Stadt wurden bisher über 240 neue Apps entwickelt. Dazu Mailath: "Daten sind
heutzutage der Schatz einer Stadt. Dabei stellt sich uns die bipolare Herausforderung, alle Bürgerinnen, Forschung
und Wirtschaft davon profitieren zu lassen und zeitgleich dieses Allgemeingut vor unerwünschten Zugriffen
zu schützen."
Intl. Open Data Day
Wo und wann fährt meine nächste Straßenbahn? Die Öffi-App „Wann“ verrät es augenblicklich.
Am Heimweg zur Wohnung ist eine Straßenlaterne ausgefallen? Eine Meldung über die „Sag’s Wien“-App,
und am nächsten Tag ist die Gasse wieder hell beleuchtet. Bewegungseingeschränkt oder mit dem Rollstuhl
unterwegs? „Accessible Vienna“ weist den barrierefreien Weg ins Theater oder ins Kaffeehaus. All diese Anwendungen
konnten dank Open Data entwickelt werden: öffentliche, nicht personenbezogene Daten, welche die Stadt Wien
frei zugänglich und kostenlos im Internet zur Verfügung stellt. Sie eröffnen unendliche Möglichkeiten,
wenn sie für den Nutzen vieler Menschen eingesetzt werden.
Wie, das zeigt der internationale Open Data Day am 1. März, den auch die Stadt mitgestaltet. Interessierten
BesucherInnen werden unter anderem Datenspaziergänge durch Wien sowie zahlreiche Veranstaltungen und Workshops
geboten – zum Beispiel von der Fachhochschule Technikum Wien, wo an Ideen für Softwareprodukte gefeilt wird.
Hunderte neue Datensätze
Die spannendsten Erfolgsgeschichten aus dem Bereich Open Data folgen ab 17 Uhr im Wiener Rathaus. Dort gibt
es viel zu berichten: Denn auf Basis der derzeit rund 340 Datensätze sind inzwischen mehr als 240 Anwendungen
entstanden. Damit ist die Stadt Wien internationale Spitzenreiterin. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass sie
2011 die erste Verwaltung mit einem Open-Government-Portal im deutschsprachigen Raum war. „Informationen sind der
Rohstoff des 21. Jahrhunderts“, sagt auch Brigitte Lutz aus der Magistratsdirektion – Geschäftsbereich Organisation
und Sicherheit. „Open Data ist der einfachste Weg, um sie für eine möglichst breite Nutzung leicht zugänglich
anzubieten und daraus innovative Lösungen entstehen zu lassen.“ Die Data-Governance-Koordinatorin der Stadt,
Brigitte Lutz, ist Teil eines virtuellen Kompetenzzentrums, dessen Mitglieder aus verschiedenen Dienststellen stammen
und die Weiterentwicklung des Bereichs vorantreiben. „Auch die Verwaltung profitiert von offenen Daten. Wir ersparen
uns die Entwicklung vieler Anwendungen, die städtische Leistungen für die Menschen komfortabel nutzbar
machen.“
Zum Erfolg maßgeblich beigetragen hat der persönliche Kontakt mit der Öffentlichkeit, etwa mit
App-EntwicklerInnen. Bei regelmäßigen Treffen mit bis zu 150 TeilnehmerInnen tauscht man sich untereinander
aus. Dabei wird Feedback eingeholt und der Bedarf erhoben. Folglich wächst der Schatz offener Daten stetig
weiter: „In diesem Jahr werden wir wieder mehr als hundert Datensätze online stellen“, verrät Brigitte
Lutz. Man darf gespannt sein, welche cleveren Anwendungen daraus entstehen werden.
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