Jubiläum im Zeichen des Klimaschutzes – 600 Objekte: Diese eindrucksvolle Zahl an Einträgen
findet sich mittlerweile in der klimaaktiv Gebäudedatenbank.
Wien (bmnt) - Konkret bedeutet dies: Bereits sechshundert geplante, neu gebaute oder sanierte Gebäude
werden mittlerweile dem klimaaktiv Gebäudestandard gerecht und entsprechen damit auch im internationalen Vergleich
höchsten ökologischen und nachhaltigen Maßstäben in den Kategorien Planung und Ausführung,
Energie und Versorgung, Baustoffe und Konstruktion sowie Komfort und Raumluftqualität.
Beim Jubiläumsprojekt selbst handelt es sich um die geplante Sanierung eines im Jahr 1982 im Kärntner
Ludmannsdorf/ Bilcovs als Volksschulgebäude errichteten und nunmehr für unterschiedlichste Bildungsangebote
genutzten Objekts. Mit eindrucksvollen 945 von 1.000 möglichen Punkten erreicht es den Standard klimaaktiv
Gold und entspricht zudem den Fördervoraussetzungen für eine Mustersanierung des Klima- und Energiefonds.
Baubeginn ist im April 2018.
Elisabeth Köstinger, Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus, unterstreicht aus Anlass dieses
Jubiläums die Bedeutung der Klimaschutzinitiative klimaaktiv: „Mit unserem neuen Regierungsprogramm bekennen
wir uns klar zu den internationalen Klimaschutzverträgen und den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen.
Wir stehen vor großen globalen Herausforderungen, die eine entschlossene Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft
und Gesellschaft erfordern. klimaaktiv, die Klimaschutzinitiative meines Ressorts, zahlt punktgenau in dieses Ziel
ein. Das Jubiläumsgebäude in Ludmannsdorf/ Bilcovs steht beispielgebend für sämtliche erfolgreich
umgesetzten klimaaktiv Projekte und Anstrengungen und untermauert einmal mehr die österreichische Vorreiterrolle
und Vorausschau im nachhaltigen Streben nach einer gesicherten Klima- und Energiezukunft.“
Mustergültiges Sanierungskonzept für das Jubiläumsobjekt
Der Bauherr des klimaaktiv Jubiläumsobjekts, die e5-Gemeinde Ludmannsdorf/ Bilcovs in Kärnten, hat sich
höchsten energetisch-ökologischen Standards verschrieben. Um dieser Vorgabe Rechnung zu tragen, sieht
die Planung durch das Team rund um Arch. DI Gerhard Kopeinig von ARCH+MORE Architekten umfassende Maßnahmen
vor. „Durch die Umsetzung eines perfekt orchestrierten Maßnahmenpakets in den Bereichen Gebäudedämmung,
Lüftung, Heizung, Beleuchtung und Photovoltaik, gepaart mit intelligenter Steuerungs-, Regelungs- und Monitoringtechnik,
kann eine deutliche Minimierung des Heizwärmebedarfs sowie eine Reduktion des Heizaufwandes auf rund ein Drittel
des Vergleichswerts vor der Sanierung erreicht werden – und dies bei gleichzeitiger Steigerung der NutzerInnenqualität.
Damit wird ein weiteres Paradebeispiel für nachhaltige Sanierung im Sinne des Klimaschutzes geschaffen, das
in funktionaler und vor allem in energetischer Hinsicht überzeugt“, betont Kopeinig die Bedeutung eines ganzheitlichen
Sanierungsansatzes.
Betreuung, Aus- und Weiterbildung bei bester Raumluftqualität
Besonderes Augenmerk liegt im Ludmannsdorfer Projekt zudem auf Raumklima und Raumluftqualität: Für die
kontrollierte und energieeffiziente Be- und Entlüftung sorgt ein Hauptlüftungsgerät mit einer Wärmerückgewinnung
von 85%. In den Räumlichkeiten wird laufend der CO2-Anteil der Luft gemessen. Danach entscheidet ein Regelungsgerät,
wie viel Frischluft eingebracht werden muss. Wärmeverluste durch klassisches „Lüften“ werden vermieden.
Das Sanierungskonzept im Detail
Der Schwerpunkt der Sanierung liegt zunächst auf der Optimierung der thermischen Gebäudehülle: So
wird unter anderem die Fassadendämmung unter ausschließlicher Verwendung ökologischer Dämmstoffe
mit Umweltzeichen inklusive Perimeterdämmung im Bereich des Sockels auf den neuesten Stand gebracht. Der Dachstuhl
wird in Teilbereichen verstärkt und die Dämmung nach innen aufgedoppelt – unter besonderer Bedachtnahme
auf eine luftdichte Hülle (max. 08 1/h-1-Kondensat) und die Raumakustik, die gerade in einer Bildungseinrichtung
maßgeblich ist.
Zusätzlich erfolgt der Einbau neuer Holz-Alu-Fenster mit Wärmeschutzverglasung sowie eines außenliegenden
Sonnenschutzes mit Tageslichtlenkung, um den Stromverbrauch bei Sonnenschein zu reduzieren. Bereits jetzt wird
das Gebäude durch die kommunale Nachwärmezentrale und damit durch rein biogene Fernwärme beheizt
– mittels Adaption der Heizungsverteilung und der Pumpengruppen soll aber auch hier noch weiteres Optimierungspotential
im Rahmen der Sanierung genutzt werden. Parallel wird die Innenbeleuchtung durch die durchgängige Verwendung
von LED-Leuchtkörpern optimiert und auf dem Dach eine Photovoltaikanlage mit 25 kw/peak installiert.
klimaaktiv - Erfolgreichstes und strengstes Gütesiegel für nachhaltiges Bauen
Der klimaaktiv Gebäudestandard des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) ist das
europaweit erfolgreichste und gleichzeitig strengste Gütesiegel für nachhaltiges Bauen, denn es definiert
die im internationalen Vergleich strengsten Anforderungen im Bereich Energieeffizienz. Der klimaaktiv Gebäudestandard
ist somit ein idealer Leitfaden, um energieeffizientes, ökologisches und behagliches Wohnen sowie Arbeiten
zu garantieren – sei es im Falle eines Neubaus oder einer qualitativ hochwertigen Sanierung.
Der Standard ist zentraler Baustein des Programms klimaaktiv Bauen & Sanieren im Rahmen der Klimaschutzinitiative
des BMNT und gilt österreichweit als erfolgreichstes Qualitätszeichen nachhaltiger Gebäude mit besonderem
Fokus auf Klimaschutz und Energiesparen. klimaaktiv Gebäude sind zudem so geplant und gebaut, dass sie von
Energiepreisentwicklungen weitgehend unabhängig bleiben. Sie erfüllen bereits die ab 2021 geltenden Anforderungen
der Direktive 2010/31/EU der Europäische Union, nach der Wohn- und Nichtwohngebäude als Nearly Zero Energy
Buildings (NZEB) umgesetzt werden müssen.
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