LHStv.in Beate Prettner: Nach vielen Standort-Hürden wird neue Drogenambulanz ein Kompetenzzentrum
mit hochqualifiziertem Fachpersonal – Behandlungsplätze von 400 auf 700 aufgestockt
Klagenfurt (lpd) - Für Sozialreferentin Beate Prettner ein „Qualitätssprung“, für AVS-Geschäftsführer
Klaus Harter ein „Kompetenzzentrum mit großem Synergiepotenzial“, für die medizinische Leiterin Claudia
Scheiber eine „Chance für die Zukunft“: Die neue Drogenambulanz in Klagenfurt (sie geht am 12. März in
Vollbetrieb) bedeutet für die Drogentherapie ein „Mehr“ in vielerlei Hinsicht: Die Räumlichkeiten in
der St. Peterstraße 5 in Klagenfurt sind dreieinhalb mal so groß wie am alten Standort, die Behandlungsplätze
werden von 400 auf 700 ausgeweitet, die Mitarbeiterzahl kann entsprechend aufgestockt werden. „Es wurden alle Voraussetzungen
geschaffen, um Suchtkranken effektiv helfen zu können“, erklärte LHStv.in Prettner im Rahmen einer Pressekonferenz
am 26. Feber. „Die Drogenambulanz wird mit hochqualifiziertem Fachpersonal ein Dreh- und Angelpunkt für Betroffene
in Kärnten sein.“
Wie die Sozialreferentin informierte, fließen jährlich rund 2,1 Millionen Euro in die Suchtkoordination
und Suchtprävention. „Für die Aufstockung der Therapieplätze in der neuen Drogenambulanz hat das
Land zusätzlich 400.000 Euro zugeschossen“, so Prettner. Kärntenweit geht man von rund 5000 illegalen
Süchtigen aus, rund 1600 stehen in Behandlung. „Das Schwierige ist ja gerade, Suchtkranke zu erreichen und
sie in Therapie zu bringen. Wir hoffen, die Behandlungsrate erhöhen zu können, also mehr Betroffene in
die Therapie zu bekommen. Möglich soll das nicht zuletzt durch eine verstärkte Zusammenarbeit mit niedergelassenen
Ärzten werden“, betonte Scheiber. Dafür würde man auch gezielte Schulungen anbieten.
Laut Scheiber seien rund zwei Drittel der Drogensüchtigen Männer, der Altersschnitt liege zwischen 20
und 30 Jahren. „Leider müssen wir sagen, dass Sucht eine chronische Erkrankung ist und viele Patienten lebenslang
in Therapie stehen.“ Ein Grund mehr, weshalb LHStv.in Prettner „Aufklärung und Sensibilisierung als stärkste
Waffe gegen die Sucht“ sieht: „Mit Präventionsarbeit können wir nicht früh genug beginnen“, ist
sie überzeugt. „Wir haben mit der Kärntner Suchtstrategie ein Konzept entwickelt, das genau diese Präventionsarbeit
forciert.“ Laut Barbara Drobesch, Leiterin der Suchtprävention Kärnten, wurden bereits 450 Volksschul-Pädagogen
für entsprechende Maßnahmen ausgebildet. „Im NMS- und Unterstufen-AHS-Bereich sind es 370 Pädagogen,
die wir gezielt geschult haben. Sie können über komplex ausgerichtete Unterrichtseinheiten Suchtthemen
behandeln.“
Prettner nahm die Pressekonferenz zum Anlass, einmal mehr für die Umsetzung des Rauchverbotes einzutreten,
denn: „Zigaretten sind zum einen Jugendkrankheit - kaum jemand, der nicht als Jugendlicher mit dem Rauchen begonnen
hat, wird als Erwachsener zum Raucher -, zum anderen sind Zigaretten eine Einstiegsdroge. Ich kann nur an die Vernunft
aller appellieren, Jugendliche davor zu schützen und mitzuhelfen, Menschen stark zu machen gegen Sucht.“
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