Schwerpunkte 2018/2019 im Haus der Natur und Haus der Geschichte
St. Pölten (nlk) - Sowohl das Haus der Geschichte, mit bisher knapp 50.000 Besuchern und einer großen
Steigerung des Erwachsenenzustroms, als auch das Haus der Natur, vor allem im Familiensegment, seien bisher sehr
gut angenommen worden, sagte Geschäftsführer Matthias Pacher am 27. Feber im Museum Niederösterreich
in St. Pölten, wo er gemeinsam mit den beiden wissenschaftlichen Leitern Christian Rapp vom Haus der Geschichte
und Erich Steiner vom Haus der Natur das Programm der Jahre 2018 und 2019 präsentierte.
Zunächst stellte Steiner dabei die diesjährige, mittlerweile 15. Sonderausstellung vor, die sich im Haus
der Natur ab 18. März unter dem Titel „Lust. Last. Leidenschaft“ dem Garten in all seinen Facetten widmen
wird. „Dabei geht es weniger um Pflanzanleitungen für Salat und Gemüse, sondern um einen großen
historischen Bogen von der Jungsteinzeit bis heute und um Fragen, wann bestimmte Pflanzen zu uns gekommen sind:
etwa die Tulpe um 1600 aus der Türkei oder der Flieder im 17. Jahrhundert aus Asien“, betonte dabei Steiner.
In Kooperation mit „Natur im Garten“ wird es aber auch Tipps für das naturnahe Gärtnern geben, zudem
werden niederösterreichische Gartenanlagen wie jene von Schloss Hof oder Grafenegg in ihren typischen Elementen
vorgestellt.
2019 wird es dann um die „Wahl der Waffen“ im Tier- und Pflanzenreich gehen und damit um Zähne, Krallen, Stacheln
und Gift, aber auch um „chemische Kriegsführung“ und „Auftragsmorde“, wie Erich Steiner ausführte. Das
diesjährige Rahmenprogramm reicht von einem Blick in die Laube mittelalterlicher Gärten am 17. April
über eine Fachtagung zum Garten im Wandel am 5. Oktober bis zu einem Expertenvortrag über Gärten
im Klimawandel am 13. November.
Rapp kündigte an, die Dauerausstellung laufend Adaptierungen zu unterziehen: „‘Die umkämpfte Republik‘
wird inhaltlich erweitert und räumlich ergänzt, 2019 wird dann der Zeitraum von 1914 bis 1945 gründlich
überarbeitet, ehe es 2019 zwei neue Ausstellungsprojekte geben wird: ab dem Frühjahr zum Thema Jugend,
wobei die Schau gemeinsam mit Jugendlichen konzipiert werden soll, und ab Herbst zum Thema Spionage mit historischen
Exponaten wie der Taschenuhr Alfred Redls und modernen Objekten wie Minikameras etc.“.
Wichtig sind Christian Rapp auch die Vermittlungsprogramme wie etwa das Zeitzeugen-Forum „Erzählte Geschichte“,
das nächste Mal am 7. März mit dem KZ-Überlebenden Marko Feingold, danach am 10. April mit der Schindler-Biographin
Erika Rosenberg, sowie die enge Kooperation mit Forschungseinrichtungen wie dem Zentrum für Migrationsforschung,
dem Institut für die Geschichte des ländlichen Raumes, dem Institut für jüdische Geschichte
Österreichs, dem Institut für mittelalterliche Realienkunde, dem Ludwig-Boltzmann-Institut für Kriegsfolgenforschung
etc.
Pacher merkte abschließend an, dass das Museum Niederösterreich ein offenes Haus, nicht nur für
Ausstellungen, sein solle: „mit Jahreskarten um 45 Euro für die ganze Familie, die auch den Eintritt zu hauseigenen
Abendveranstaltungen inkludieren, mit jeweils einem Sonntag im Monat, der sowohl im Haus der Natur als auch im
Haus der Geschichte ganz im Zeichen der Familie steht, sowie mit alle Sinne erfassenden Vermittlungsprogrammen,
die weit über die reine Objektbetrachtung von Exponaten in Vitrinen hinausreichen“.
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