Frauen-Landesrätin Mag.a Christine Haberlander: "Frauen müssen in Österreich
58 Tage länger arbeiten, um das gleiche Jahreseinkommen wie die Männer zu erzielen!"
Linz (lk) - Der Equal Pay Day (Tag der Einkommensgleichheit) findet in Österreich heuer am 27. Februar
statt. Er markiert den Entgeltunterschied zwischen Frauen und Männern als den Zeitraum, den Frauen bereits
seit Jahresbeginn gratis gearbeitet haben. Anders gesagt: Frauen müssen in Österreich aktuell also 58
Tage länger arbeiten, um das gleiche Jahreseinkommen zu erzielen, das Männer bereits zu Jahresende für
sich verbucht haben.
"Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit sollte heute selbstverständlich sein. Dem ist aber nicht
immer so. Frauen verdienen nach wie vor oft weniger als Männer. Die aktuellsten Statistiken belegen, dass
Frauen im Durchschnitt nur 84,1 % der Einkommen von Männern erhalten. Daher muss es ein wichtiges Ziel sein,
die Einkommensschere zu schließen und damit mehr Einkommensgerechtigkeit zwischen Frauen und Männern
zu schaffen", sagt Frauen-Landesrätin Christine Haberlander.
Gründe für die Einkommensdifferenz
Die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern haben sich in den letzten zehn Jahren nur leicht verändert.
Der Einkommensbericht 2017 des Bundesrechnungshofes über die (durchschnittlichen) Einkommen der unselbstständig
und selbstständig Erwerbstätigen sowie der Pensionist/innen - der alle zwei Jahre dem Nationalrat, dem
Bundesrat und allen Landtagen vorgelegt wird - zeigt auf, dass Frauen nach wie vor und in allen Beschäftigungsgruppen
deutlich weniger verdienen als Männer. Im öffentlichen Bereich ist das Lohngefälle zwischen Frauen
und Männer geringer als in der Privatwirtschaft.
Die Gründe für diesen nach wie vor hohen Einkommensunterschied zwischen den Geschlechtern sind vielschichtig
und reichen von der Berufswahl über Kinder- und Pflegezeiten bis hin zum Umstand, dass nach einer Teilzeitbeschäftigung
nicht mehr der Weg zurück in die Vollzeitbeschäftigung gefunden wird. Zu berücksichtigen ist auch,
dass es für Teilzeitbeschäftigte oft schwierig ist, in gut bezahlte Führungspositionen zu gelangen.
Doch selbst wenn nur ganzjährig Vollzeitbeschäftigte verglichen werden, beträgt der Median der Fraueneinkommen
nur 84,1 % des mittleren Männereinkommens.
Besonders auffallend ist, dass die Alterspension der Frauen um weniger als zwei Drittel der Alterspension der Männer
ausmacht. Laut Statistik Austria (Sozialbericht 2015/16) beträgt die durchschnittliche monatliche Alterspension
der Frauen (2015) in der gesetzlichen Pensionsversicherung 960 Euro und die Alterspension der Männer 1.580
Euro aus.
Maßnahmen des Landes OÖ für mehr Einkommensgerechtigkeit
Die Statistiken zeigen, dass sich gerade die Kinderzeiten negativ auf die Einkommensentwicklung der Frauen auswirken.
Das "KOMPASS - Kompetenzzentrum für Karenz und Kariere" unterstützt deshalb Unternehmen beim
Auszeitenmanagement: unter fachkundiger Beratung entwickeln die Unternehmen Auszeiten- und Karrieremodelle vor
allem für Frauen.
"Auszeiten sind, gerade wenn die Kinder klein sind, wichtig und erwünscht. Daher geht es hier nicht darum,
die Auszeiten abzuschaffen, sondern so zu gestalten, dass sie sich nicht negativ auf das Einkommen der Frauen auswirken",
betont Haberlander.
Darüber hinaus hat das Lande OÖ Initiativen und Aktionen entwickelt, um Mädchen und Frauen für
technisch-naturwissenschaftliche Berufe zu begeistern und sie zu unterstützen, Führungspositionen wahrzunehmen,
z.B.:
- über 50 Technikinitiativen (Girls' Day Junior, Open
Labs...)
- Mutmachprogramme: Frauen in Aufsichtsräten, Cross-Mentoring-Programm,
Polittraining etc.
- OÖ Forscherinnen-Award
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